Schwäbische Alb: sagenhafte Höhen und sagenumwobene Tiefen
Schwäbische Alb: sagenhafte Höhen und sagenumwobene Tiefen
Die „blaue Mauer“ des Albtraufs und die erhabenen Burgen und Schlösser versprechen Wanderern grandiose Fernsichten, während unter Tage ein ausgedehntes Höhlenlabyrinth geheimnisvolle Orte eröffnet.
Die Schwäbische Alb war einst Teil eines großen tropischen Meeres und setzt sich heute aus den marinen Ablagerungen der Jurazeit (vor 200 bis 150 Millionen Jahren) zusammen. Abtragung, Vulkanausbrüche und ein Meteoriteneinschlag nagten mit der Zeit am Mittelgebirge und verliehen ihm sein heutiges Aussehen. Die Schwäbische Alb wird umarmt von den jungen Flüssen Donau und Neckar und ragt als imposantes Hochplateau gen Himmel.
Während das Mittelgebirge im Südosten allmählich ins Alpenvorland übergeht, hebt sich das Hochplateau im Nordwesten mit dem Albtrauf, einer steilen Abbruchkante, spektakulär vom sanften Albvorland ab und bietet Dir auf wahrhaftigen Logenplätzen und Aussichtsbalkonen grandiose Ausblicke übers Albvorland. Die blassblaue Färbung der Felskante brachte dem Albtrauf den poetischen Beinamen „Die blaue Mauer“ ein.
Biosphärengebiet Schwäbische Alb:
Wollige Landschaftspfleger und stachelige Sträucher
Streuobstwiesen verwandeln die Schwäbische Alb im Frühjahr in ein herrliches Blütenmeer, im Sommer reifen Kirschen, im Herbst hängen Äpfel, Birnen und Pflaumen an den Bäumen. Die würzig duftenden Wacholderheiden sind ein Paradies für unzählige seltene Pflanzen und Kleintiere. Dabei entstand diese regionstypische Landschaft erst durch die jahrhundertealte Tradition der Schäferei. Denn obgleich die hungrigen Schafe die jungen Triebe der Buchen fraßen, ließen sie den stacheligen Wacholder links liegen und schufen so nebenbei eines der artenreichsten Ökosysteme Europas. Um diese einmalige Kulturlandschaft in harmonischem Miteinander von Mensch und Natur zu wahren und eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, wurde 2008 eine Fläche von der Größe Berlins zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb erklärt. Zu diesem 2009 von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservat zählen neben der Kulturlandschaft des Hochplateaus mit seinen Wacholderheiden und den Streuobstwiesen im Albvorland insbesondere die Hang- und Schluchtwälder an den steilen Hängen des Albtraufs.
Ein Stein gewordenes Geschichtsbuch
Die Schwäbische Alb ist ein lebendiges Zeugnis der Erdgeschichte. Über die Jahrtausende hat sich das Wasser in das Karstgestein gegraben und so rund 2.500 geheimnisvolle Höhlen geschaffen, von denen Du viele erkunden kannst. Von außen kaum sichtbar eröffnen sich unter der Erde erstaunliche Hallen, oftmals verziert mit strahlenden Tropfsteinen. Fast ein bisschen unheimlich ist das Phänomen der Wetterlöcher, die von einem Meter auf den anderen für beträchtliche Temperaturdifferenzen sorgen.
Schauhöhlen in der Schwäbischen Alb
Mehrere Schauhöhlen wurden speziell für Besucher ausgebaut. Durch sie leiten Wege, Lichter lassen Tropfsteine magisch erstrahlen und auf geführten Touren erfährst Du Wissenswertes über die Höhlenlabyrinthe, ihre ganz besonderen Umweltbedingungen und das tierische Leben unter der Erde. Zu den schönsten Schauhöhlen der Schwäbischen Alb zählen die Schertelshöhle und die Nebelhöhle. Die Laichinger Tiefenhöhle ist die tiefste begehbare Schachthöhle Deutschlands, die Wimsener Höhle ist die einzige mit einem Boot befahrbare Höhle der Bundesrepublik.
Einige dieser unterirdischen Kammern tragen das UNESCO-Welterbesiegel, so zum Beispiel die Vogelherdhöhle mit dem angrenzenden Archäopark Vogelherd. Neben den Schauhöhlen kannst Du aber auch die ursprünglich belassenen Naturhöhlen auf eigene Faust erkunden, so wie die Falkensteiner Höhle, die von der Elsach durchflossen wird. In einigen der Höhlen der Schwäbischen Alb wurden die ältesten Kunstobjekte der Menschheit gefunden.