Vom Großparkplatz Vorderkaser wandern wir zunächst zum Gasthof Jägerrast 01, der in einem der prächtigen alten Schnalser Holzhäuser untergebracht ist. Schon hier können wir einen Blick auf die umgebende Bergwelt werfen. Links hinter dem mit Lärchen bestandenen Hang lugt die Rotenspitze (3396 m) hervor, direkt über dem Tal dominieren Fanat Spitze (3381 m) und Karles Spitze (3465 m). An den Häusern vorüber beginnt der Anstieg zur nächst höheren Talstufe. Tief unten tost der rauschende Wildbach dahin. Die Strecke vermittelt viele romantische Eindrücke; die Landschaft ist durch alte bergbäuerliche Nutzungsformen geprägt. Nachdem wir die Talstufe überwunden haben, wandern wir bei mäßiger Steigung auf einem Karrenweg am bewirtschafteten Mitterkaser 02 vorbei. Wir durchqueren eine weite Almfläche, die nur an wenigen Stellen von Waldparzellen unterbrochen wird. Danach öffnet sich die Landschaft der Rableidalm 03. Einst war die heutige Alm ein ganzjährig besiedelter Bauernhof. Er gilt als das älteste Siedlungszentrum im Tal. Noch in den 1820er-Jahren lebten hier fast 50 Rinder, 600 Schafe und zahlreiche menschliche Bewohner sommers wie winters in dieser Höhenlage. Je mehr wir uns dem Eishof nähern, umso eindrucksvoller weitet sich der Blick in den Talschluss mit der nunmehr alles überragenden Hohen Weiße (3278 m). Es war geplant, die Talweitung um den Eishof in einen Speichersee umzuwandeln. Eine einmalige Landschaft wäre dabei zerstört worden. Die Errichtung des Naturparks Texelgruppe hat jedoch diesem Vorhaben einen Riegel vorgeschoben, so das die wunderbare Landschaft für die Zukunft gerettet werden konnte. Nach gemütlichen 1,5 Stunden Wanderung erreichen wir den bewirtschafteten Eishof 04, der bäuerliche Südtiroler Spezialitäten anbietet. Er ist auch ein idealer Ausgangspunkt für weitere gemütliche Bergwanderungen, Hochgebirgstouren und Gipfelanstiege. So kann man etwa in 3 Stunden zum Eisjöchl (2908 m) mit der Stettiner Hütte aufsteigen. Hier ist man unmittelbar an den Gletschern und kann zu abenteuerlichen Hochtouren aufbrechen. Unsere Wanderung hingegen findet am Eishof ihren Scheitelpunkt; wir kehren auf dem Anstiegsweg zum Ausgangspunkt beim Vorderkaser zurück.

Durch das Pfossental