Eine schmale, lange Landzunge, fast vollständig mit Wein bepflanzt, wird von der Mosel zwischen Köwerich und Neumagen-Dhron umflossen. An der Spitze der Landzunge liegt der Weinort Trittenheim. Die Panoramawanderung beginnt aber schon in Klüsserath, dessen Steillagen in einer an ein natürliches Amphitheater erinnernden Moselschleife liegen.

> Wir starten in der Höhensiedlung oberhalb von Klüsserath. Hier finden wir in der Moses-Gumbrich-Straße bei einem Rastplatz 01 mit Tisch und zahlreichen Wegweisern. Wir folgen dem Wegweiser R9 Richtung Trittenheim, er führt uns mit grandiosem

Panoramablick auf den vor uns liegenden Weg durch die Weinberge zunächst hangparallel bis etwa zum Ortsende von Klüsserath. Ab dort schraubt sich der Wanderweg R9, versehen mit zahlreichen lesenswerten Infotafeln, durch die berühmte Weinlage "Klüsserather Bruderschaft" hinauf zu einer Weggabelung mit Bank. Geradeaus führt die Weinbergsstraße hinauf zum Parkplatz des Sagenwegs, wir halten uns aber rechts, verlieren etwas an Höhe und erreichen eine Weggabelung mit zahlreichen Wegweisern. Nun geht es ansteigend hinauf zum Waldrand zu einem weiteren Pfosten mit Wegweisern. Hier halten wir uns am Waldrand rechts, wo wir auf den Klüsserather Sagenweg treffen.

Die nächsten 3 km bis zur Laurentiuskapelle wandern wir nun immer entlang der Hangkante nach Süden, allerdings nicht durchgehend mit Aussicht auf das rechts liegende Moseltal, weil zwischen Wanderweg und Moseltal ein Gebüsch- und Heckenstreifen verläuft. Dafür schauen wir im Osten auf die Hunsrückhöhen und die Moselhänge oberhalb von Neumagen-Dhron. Vom Wanderweg bringen uns Stichwege zu fantastischen Aussichtspunkten, der erste ist der Aussichtspunkt "Backofen" mit einer Holzliege und einem unglaublichen Blick zurück auf die Weinberge von Klüsserath, die wir gerade durchwandert haben. Ebenso eindrucksvoll ist das Rebenmeer von Köwerich, Thörnich und Leiwen innerhalb der Klüsserather Moselschleife. Auf den "Backofen" folgt der Aussichtspunkt "Hinkelstein" 02 mit Holzliege und Picknickplatz und dem "Trittenheimer Eselstratt", einem 3.500 Jahre alten Menhir. Vor uns liegt der Weinort Leiwen, im Hintergrund ist die Zummethöhe zu sehen, ein ebenfalls herausragender Aussichtspunkt mit Blick aus ganz anderer Perspektive auf Trittenheim.

Am Ende des Gebüschstreifens tauchen wir wieder in die Weinberge ein, passieren den Aussichtspunkt Lungenspitz und steigen dann hinunter zur Laurentiuskapelle 03. Sie war im Mittelalter die Pfarrkirche von Trittenheim, damals wohnten die

Trittenheimer noch unweit der Kapelle auf der Anhöhe. Bei der Laurentiuskapelle wenden wir uns nach links und wandern hinunter in den Ort Trittenheim und folgen dort der Laurentiusstraße bis zur Kreuzung mit der Spielesstraße 04. Hier erinnert eine Tafel an den aus Trittenheim stammenden Schriftsteller Stefan Andres.

m Ort gibt es zahlreiche Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten. An der Kreuzung wenden wir uns nach links und folgen der Spielesstraße nach Norden. Nach der links liegenden Grundschule halten wir uns an der Y-Kreuzung links und folgen der Straße Im Gospert zum Gästehaus Moselblick am Ortsrand und wandern weiter bergauf zwischen den Reben zum kleinen Jüdischen Friedhof Trittenheim 05. Über die Grabsteine hinweg schauen wir auf die Weinberge von Neumagen. Der relativ junge Friedhof erinnert an die 200 Jahr alte Geschichte der Juden in Trittenheim. Zwischen 1896 und 1938 wurden hier die Mitglieder der jüdischen Gemeinde zu Grabe getragen. Zuvor waren sie auf den jüdischen Friedhöfen von Dhron und Leiwen beigesetzt worden. Alle Grabsteine sind Richtung Jerusalem, also Richtung Südosten, ausgerichtet.

Weitgehend höhenparallel geht es weiter durch die Weinberge, R9 trifft erneut auf den Klüssenrather Sagenweg und verläuft nun ein Stück gemeinsam mit ihm. In einer Kehre biegt der Sagenweg nach rechts ab, während R9 auf den Waldrand zuführt. Links von uns liegen aufgelassene Weinbergshänge, teills mit Büschen und Bäumen bestanden, teils aber auch nur als Wiese genutzt. Der Pfad führt am Feldrand entlang, quert dann ein großes Feld und wendet sich nach links, mit schönem Blick über die Hochfläche zu den Höhen oberhalb von Leiwen. Die Hochfläche mit ihrem Mix aus Weiden, Büschen und Obstbäumen führt uns zur Weggabelung Eichenhain 06 mit einem Wegkreuz und Rastplatz unter einer mächtigen Eiche. Hier halten wir uns rechts, wandern an der Motocross-Strecke vorbei und halten uns an der dortigen Weggabelung links. Über die Felder wandern wir in Richtung Klüssrath, nach einem

kurzen Waldstück schauen wir über die Wiesen und Rebstöcke schon auf die Höhensiedlung von Klüsserath.

An einem überdachten Rastplatz 07 treffen wir das letzte Mal auf den Klüsserather Sagenweg. Hier können wir nun am Ende der Wanderung in Ruhe die einzigartige Kulturlandschaft genießen, die das Moseltal so einmalig macht. Der Blick nach links schweift über die steilen Weinbergshänge, durch die wir nur wenige Stunden zuvor Richtung Trittenheim gewandert sind – ein herrlicher Platz, um die fantastische Runde Revue passieren zu lassen. Vorbei an einer weiteren Infotafel zum historischen Lauf der Mosel sowie weiteren Bänken erreichen wir wenig später den Ausgangspunkt 01 in der Höhensiedlung von Klüsserath

Rundwanderweg in der Trittenheimer Moselschleife