Ein hübscher Ort, eine bekannte Wallfahrtskirche und ein Aussichtsturm mit fantastischem Blick über das Lieser- und das Moseltal sind die Zutaten für eine gelungene Wanderung.

> Wir starten am Moselufer, wo sich rund um die Anlegestelle der Ausflugsschiffe ausreichend Parkplätze 01 befinden. Wir queren die Moselstraße und spazieren durch die Straße Am Markt zum oberen Ende des Marktplatzes, hier biegen wir rechts in die Paulsstraße (Wegweiser Dreifaltigkeit, Ruheforst), die uns zum Ortsende von Lieser bringt. Am Ende der Straße wenden wir uns beim sandsteinfarbenen Wegkreuz nach rechts und folgen den Wegweisern zur Paulskirche und dem Aussichtsturm. Aussichtsreich geht es nun entlang des Kreuzwegs in die Weinberge – vor uns die Weinberglagen oberhalb des

Liesertals, dessen Hänge wie so oft im oberen Drittel von Wald bedeckt sind.

Die Paulskirche 02 auf dem Paulsberg erhebt sich in aussichtsreicher Alleinlage oberhalb der Lieser. Die Kapelle wurde um 1718 neu errichtet, als Nachfolgebau der mittelalterlichen Pfarrkirche von Lieser. Der Westvorbau ist wahrscheinlich ein Turmrest der alten Kirche. Diese war im Mittelalter religiöser Mittelpunkt von insgesamt 14 Dörfern und ein viel besuchtes Wallfahrtsziel; sie zählte zu den ältesten Kirchen der Region. Im Obergeschoss des Turmrests wohnte der Klausner. Während der 1848er-Revolution strömten am 8. Oktober fast 20.000 Menschen mit Fahnen und Musikkapellen auf dem Paulsberg zusammen, um ihre Hoffnung auf mehr Demokratie und ein Ende der Obrigkeits-Willkür kundzutun.

Seit dem Start am Moselufer sind wir stetig bergauf gewandert, daran ändert sich auch auf dem weiteren Weg bis zum Aussichtsturm nichts. Je höher wir kommen, desto weiter reicht der Blick talaufwärts ins Liesertal. Ab der Kapellewandern wir am Waldrand, wenig später folgen wir dem Wegweiser nach rechts in den Wald hinein; zum Grainskopf sind es noch 1,6 km. Im Wald sto

ßen wir auf eine T-Kreuzung, hier halten wir uns links – auf dem Rückweg kommen wir hier wieder vorbei. Wenig später erreichen wir die Schutzhütte und Sitzbänke auf derweitläufigen Lichtung Wehlener Dreifaltigkeit 03. Die verdankt ihren Namen dem aus rotem Buntsandstein gefertigten Dreifaltigkeitskreuz mit Rokoko-Darstellungen der Trinität.

Höhepunkt unserer Wanderung im wahrsten Sinne des Wortes ist der stählernde Aussichtsturm auf dem nahen Grainskopf 04. Erst kurz bevor man vor ihm steht, ist das Stahlgerüst zu sehen. Der alle Baumwipfel überragende Turm bietet ein herrliches Panorama, das von der Eifel über das Moseltal bis in den Hunsrück reicht. Zurück an der Wehlener Dreifaltigkeit 03 kann man nun entweder dem Hinweg folgen oder in einem Bogen um den 328 m hohen Grainskopf wandern. Die zweite Variante ist nur unwesentlich länger als der direkte Weg. Zunächst folgen wir dem Hinweg, an der T-Kreuzung wandern wir geradeaus Richtung Kurzentrum und Lieser.

Die Route führt uns auf einem Wirtschaftsweg zwischen Waldrand und Feldern hinab zum aussichtsreichen Küser Plateau mit dem Kurgastzentrum und dem Kurpark. Links von uns können wir einige Gebäude des Cusanus-Hofguts zwischen den Bäumen erahnen. Nach einem Rechtsbogen erreichen wir die Weggabelung am Drosselweg 05, der in eine Wohnsiedlung führt. Hier biegen wir nach links Richtung Lieser – rechts von uns begrüßt uns ein Wildschwein. Der Waldweg verläuft immer geradeaus bis zum Waldrand.

Wir befinden uns oberhalb der Weinberge von Lieser und sind einmal mehr überwältigt vom Blick flussaufwärts ins Moseltal. Die Moselbrücke, die wir sehen, führt nach Mülheim an der Mosel. Bevor es durch die Weinberge zurück nach Lieser geht, lädt noch der Aussichtsplatz Hambuchhütte Lieser (Heldensicht) mit Bänken und Tischen zum "Fernschauen" und Genießen ein. Der Blick ist grandios – nicht umsonst wurde der Aussichtspunkt vom Deutschen Weininstitut (DWI) zur

"schönsten Weinsicht 2020" 08 im Anbaugebiet Mosel gekürt. Eine 3 m hohe Stele mit einer stilisierten Weintraube erinnert daran. Durch die Weinberge geht es zurück nach Lieser 01.

Zum Aussichtsturm auf dem Grainskopf