Der Seitensprung führt auf idyllischen Pfaden und stillen Waldwegen zu den Spuren einer römischen Wassermühle, zu einer mittelalterlichen Klosterruine und zu den Mauern einer römischen Villa. Immer wieder begeistern unterwegs die Blicke flussauf- und flussabwärts.

> Startpunkt des Seitensprungs ist der Parkplatz 01 unterhalb der Grillhütte am Römerberg. An der Einfahrt zum Parkplatz folgen wir dem Wegweiser Richtung Ruine Wolfer Kloster und Kluckerter Bach. An der Grillhütte vorbei geht es Richtung Osten und zwar gleich ordentlich bergauf. Dafür entschädigen unterwegs die schönen Ausblicke auf die Mosel. Schließlich erreichen wir eine Aussichtsbank mit tollem Blick auf Kröv und seine berühmte Weinlage "Kröver Nacktarsch". Vorbei an einer auf einer Felsrippe errichteten Schutz

hütte wandern wir nun weitgehend höhenparallel am Hang entlang ins Seitental des Kluckerter Bachs, den wir auf einer Brücke 02 überqueren. Dort endet das Tal an einer Felsstufe, über das sich manchmal ein kleiner Wasserfall ergießt. Bei der Brücke hat man Spuren einer spätrömischen Wassermühlenanlage gefunden. Weitgehend höhenparallel schlängelt sich der Waldpfad am Steilhang entlang, dann geht es auf einem breiteren Waldweg bergab und anschließend auf einem Pfad erneut bergauf zu einem Grat zwischen Moseltal und Mühlenbachtal.

Nach einem kurzen Stück auf einem Schotterweg, der rechts durch steile Weinberge und links von Wald begrenzt wird, erreichen wir einen schönen Aussichtspunkt, der zur Hangkante hin durch einen Maschendrahtzaun gesichert wird. Wir befinden uns hier an der Abbruchkante des "Kröver Felssturzes" 03. In einem Linksbogen geht es zwischen Waldrand und Weinbergen leicht bergab zu einem Wirtschaftsweg, von dem wir erstmals einen schönen Blick auf die Klosterruine haben. Wir halten uns links, blicken unterwegs über die Bäume hinweg auf den westlichen Ortsrand von Kröv und erreichen über einen Felsgrat die Ruinen der Klosterkirche Wolf 04 auf dem Göckelsberg. "Liebfrauenkirche auf dem Göckelsberg" – so lautet daher auch der offizielle Name der Kirche, die eine der ältesten Pfarrkirchen an der Mosel ist. Ab Ende des 15. Jhs. wirkten hier die "Goldenen Brüder vom gemeinsamen Leben", die auch "Kogelherren" genannt wurden. Da der Kirchturm einsturzgefährdet ist, ist er weiträumig eingezäunt. Dafür entschädigt der Aussichtspunkt an der Hangkante, der einen fantastischen Blick auf Kröv und seine Weinberge in der nach Norden ausbuchtenden Moselschleife bietet. Oberhalb der Weinberge ist die Bergkapelle Kröv auszumachen.

Nun geht es steil bergab Richtung Wolf, aber nicht lange, denn schon bald wechselt der Seitensprung erneut die Laufrichtung und führt nun in der Gegenrichtung wieder auf die Ruine zu, allerdings etwas unterhalb. Durch Wiesen und

Weiden erreichen wir eine Infotafel zum Seitensprung, 100 m weiter liegt der Rastplatz Kleinforst. Vielleicht eine gute Idee, hier noch einmal eine Pause einzulegen, denn vor uns liegt ein 3 km langer Anstieg auf das 330 m hohe Hochplateau.

Das Seitensprung-Logo und die Wegweiser leiten uns durch die flachen Weinberge, zunächst noch geradeaus, dann an einer Weggabelung 05 nach rechts und hinunter ins Wolfer Mühlenbachtal. Für rund 2 km folgen wir nun dem Mühlenbach taleinwärts, vorbei an Fischteichen und immer moderat ansteigend. Dank der gut platzierten Wegweiser verpasst man den Abzweig 06 nicht, der aus dem Bachtal steil bergauf durch ein kleines Seitental zu den Hängen des Zeltinger Bergs führt. Wir bleiben immer geradeaus, bis wir auf einen breiten Forstweg treffen. Hier geht es im spitzen Winkel nach rechts, bis der Seitensprung-Pfeil nach links auf einen Pfad 07 in den Wald weist (grüner Pfeil Lösnich). Wir sind nun auf der Hochfläche (Zeltinger Berg) und wandern zunächst ohne große Höhenunterschiede durch den Wald.

Dann können wir uns wieder über weite Ausblicke freuen, denn der Seitensprung führt über offenes Gelände, dann wieder in den Wald hinein und senkt sich nun langsam Richtung Moseltal. Schließlich verlassen wir nach einer steileren Passage den Wald, bleiben zunächst noch am Waldrand und biegen dann rechts zur Ausgrabungsstätte 8 ab. Hier hat man Reste einer römischen Villa freigelegt und einen gallo-römischen Schutzgott (Sucullus) gefunden. Der Rückweg zum Parkplatz 01 entlang von Wiesen, Weiden und Weinreben gestaltet sich abwechslungsreich.

Moselsteig-Seitensprung Kluckertspfad