Das Hotel Kaiserhof 01 war Außenlager des KZ Neuengamme. Im Festsaal hausten Häftlinge, die in nahen Erzgruben schufteten. Am Parkplatz gehen wir rechts in den Wald ( Osnabrück E 11 Arminiusweg). An der Gabelung rechts zu einem Rastplatz. Weiteres Symbol: weißroter Querbalken (Wittekindsweg s. S. 23). Rechts aus dem Wald. Eine Straße touchierend, links zur Goethe-Freilichtbühne, vor deren Felskulisse ganz schönes Theater gemacht wird. In Naturkulisse führt unser Weg (A 2) durch steilen, zertalten Waldhang. Wir queren die Fahrstraße, gelangen zum großen Parkplatz. Nun sicher nicht mehr allein, folgen wir der Stichstraße, bis das Kaiser-Wilhelm-Denkmal 02 überragend vor uns auftaucht. 88 m hoch ist das einstige deutsche Nationaldenkmal von 1896, das den 1. Wilhelm ehrt. Gemessenen Schrittes nehmen wir eine Freitreppe, steigen zum Kuppelbau, das den Bronzekaiser trägt. Folgen wir seinem erlauchten Blick, öffnet sich uns das weite Land beidseits der Westfälischen Pforte mit dem Wesergebirge als trennender Bergnaht. Dem Besucherzentrum in der Ringterrasse sollten wir Zeit widmen, dann weist hinterm Denkmal ein Geländer den Weiterweg. Steil sind die Hänge, schmal der Rücken, der unseren Pfad trägt. Infotafeln eines Wald- und Kulturpfades vermitteln Lokalkenntnis. Links eine Holzhütte namens Silberblick. Der geht südwärts über Weserbogen und Lippische Berge. Die Kammlinie zieht zum Moltketurm 03. Nach der Erbauung 1828/29 war er als Signalpunkt gedacht. 1906 wurde er zu Ehren des preußischen Generalfeldmarschalls Helmuth Graf von Moltke umbenannt. Eine Wendeltreppe führt hinauf, doch ist der Ausblick durch hohen Bewuchs bescheiden. Wir erreichen das geschichtsträchtige Areal der in vorrömischer Zeit angelegten Wittekindsburg 04. Unglaublich, was eine Fläche von 2/3 km x 100 m beherbergen kann: Das ehemalige Hotel Wittekindsburg, die sagenhafte Wittekindsquelle, die romanische Kapelle Margarethenklus und die Kreuzkirche, deren Mauerreste und Grabfunde aus dem 10. Jh. einen gläsernen Schutzbau tragen. Nach vollständiger Erkundung folgen wir dem Kammobersten hinter der Kreuzkirche auf dem Pfad zu einer Gabelung. Links hinab, halbrechts, dann bereitet ein Baumschild auf das nächste Ziel vor. Ein ebenes Stück und das Gasthaus Zum Wilden Schmied 05 ist erreicht. Der Namensgeber war ein Lebemann vorm Herrn, der, wie man heute sagt, die Kon-trolle über sein Leben verlor und sich hierher zurückzog. Links hinter der Wirtschaft auf schmalem Steig hinab (A 1+2). Z-förmig schneidet der Weg den Waldhang. Ein Stück geradeaus, an einer Querung links (A 1). Deutlich unterm lichten Kamm schwingt sich unser Rückweg durch dichten Tann. Der Kontrast vom Belebten zum Einsamen tut gut. Nach rechts, kräftig hinab, vor dem Waldrand am Schild Dehmer Burg links (A 1). Die Dehmer Burg 06 ist eine wallförmige Aufragung im Wald. Hier stand um 500 v. Chr. eine Fliehburg, die Talansässigen Schutz vor nahenden Feinden bot. Lichter wird der Forst, wiesengrün leuchtet der Waldrand. Ein kleiner, schmiedeeisern umzäunter Friedhof 07 weckt unsere Aufmerksamkeit. Grabinschriften verraten, dass hier seit Mitte des 19. Jhs. die anglebige Familie Ströver bestattet wurde. In Wald-randnähe begeben wir uns fast auf Weserniveau. Oberhalb der B 61 auf einen Plattenweg. Bevor der zur Sackgasse wird, links auf Forstweg. An einem Querweg rechts (PW), auf A 1+2 bis fast zur Bundesstraße. Den Glanz der Weser vor Augen treten wir hinter einer Schranke aus dem Wald und gehen die letzten, gleichsam ersten Meter der Tour.

Zum Wittekindsberg über der﻿ Porta Westfalica

Zum Wittekindsberg über der Porta Westfalica