Vom Staufner Haus 01 wandern wir über die Bergstation (1704 m) in rund 45 Minuten hinauf zum Gipfelkreuz des Hochgrats, im oberen Bereich verläuft der Pfad an der steil nach Norden abfallenden Kante (Drahtseilsicherung). Der Hochgrat 02 ist der höchste Gipfel der Nagelfluhkette – wer hier einen Tag mit guter Fernsicht erwischt, wird mit einer herrlichen Panoramaschau belohnt. Der Weg ist im Folgenden weiß-blau markiert. Wir steigen über den Ostgrat ab, ein Schild des DAV weist noch einmal eindrücklich darauf hin, dass bei der vor uns liegenden Gratwanderung Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Voraussetzung sind.

Der Abstieg in die Brunnenauscharte 03 fällt zunächst moderat aus, später geht es steiler über einen ausgetretenen Pfad bergab. Eindrucksvoll beim Abstieg ist der Blick auf die steil nach Norden abfallenden Wände des Rindalphorns, unserem nächsten Gipfel. Weite Teile des Grats sind mit einem Viehzaun gesichert, die Rinder steigen auf der Südseite bis zum Grat auf. Laut Wegweiser sind es von hier 50 Minuten zum Gipfel.

Der Aufstieg zum Rindalphorn ist gut zu überblicken, mit zahlreichen Bohlen hat man versucht, den Weg vor Erosion zu schützen. Immer wieder lohnend ist auch der Blick zurück zum Hochgrat. Zunächst steil, später flacher ansteigend wandern wir über den Grat und erreichen schließlich einen kleinen Sattel. Hier gabelt sich der Weg. In wenigen Minuten geht es dem Grat folgend hinauf zum Gipfelkreuz des Rindalphorns 04, rechts hinunter in die Gündlesscharte ("E5/Gündleskopf" sind ausgeschildert).

Nach dem Abstecher zum Gipfelkreuz folgen wir den Schildern bergab. Unangenehm steil geht es in Kehren über einen ausgewaschenen Weg Richtung Scharte, schon bei trockenen Verhältnissen nicht gut zu laufen, bei nassen Bedingungen aber eine regelrechte Rutschpartie. Unten in der Gündlesscharte 05 stoßen wir auf eine Wegkreuzung mit Schilderbaum. Hier besteht die Möglichkeit, in knapp 2 Stunden nach Gunzesried-Säge (Busverbindung nach Gunzesried und Sonthofen) abzusteigen – sinnvoll, wenn das Wetter sich verschlechtern sollte.

Nun müssen die verlorenen Höhenmeter wieder gutgemacht werden, uns erwartet ein recht steiler Anstieg auf erodiertem Pfad, zunächst auf den Gündleskopf (1748 m), dann etwas ausgesetzt am Nagelfluhgrat entlang (kritische Stellen sind mit Drahtseilen gesichert), bevor man schließlich den Buralpkopf 06 erreicht. Nun steigen wir über einen längeren Zeitraum angenehm abfallend auf dem Kamm in den Sattel zwischen Buralpkopf und Sedererstuiben ab, mit Blick auf die Gatteralpe. Wir erreichen einen Wegweiser, bei dem nochmals die Möglichkeit besteht, nach Gunzesried-Säge abzusteigen.

Der folgende Gipfel, der Sedererstuiben, wird nordseitig umgangen, wer ihn überschreiten will, folgt nach dem Gatter der Spur geradeaus. Über Wiesengelände erreichen wir eine Scharte zwischen Sedererstuiben und Stuiben, auch hier kann man nach Gunzesried-Säge absteigen. Leicht ansteigend ist dann schnell der mit einem Kreuz gekrönte Gipfel des Stuiben 07 erreicht. Etwas mehr als die Hälfte ist nun geschafft, sodass man Bank und Tisch für eine Mittagspause nutzen kann. Lohnenswert ist auch der Blick auf die Tonne mit den eingravierten Namen der von hier aus zu sehenden Gipfel, darunter viele bekannte Namen.

Der Abstieg über den Ostgrat des Stuiben ist die "Schlüsselstelle" der Wanderung, wer diese umgehen will, kehrt zurück in den Sattel und steigt von dort rund 180 Höhenmeter nach Norden zur Gundalpe (1500 m) ab und stößt später wieder auf den Hauptweg.

Wir steigen jedoch vom Gipfel nach Osten ab und queren eine steil nach Süden abfallende Felspassage mittels Drahtseilen. Bei trockenen Wetterverhältnissen sollten erfahrene Bergwanderer mit diesem Abschnitt keine Probleme haben, bei nassen Verhältnissen ist entsprechende Vorsicht geboten.

Gleich nach der Drahtseilpassage weist ein roter Pfeil nach links (Norden), das heißt, wir queren von der Südseite auf die Nordseite der Kette. Nun können wir das faszinierende Nagelfluhgestein, ein Konglomeratgestein mit verbackenen Flusskieseln und -steinen, aus nächster Nähe betrachten, denn der Weg führt unterhalb der Nagelfluhwände entlang. Teilweise mit Treppen versehen, steigen wir anschließend in eine weitere bewaldete Scharte ab und treffen auf eine Wegkreuzung, an der der Alternativweg über die Gundalpe wieder in den E5 einmündet. Wir folgen dem Wegweiser zum Mittag und steigen in einer Schneise auf einem breit getretenen Weg moderat bergauf zu einem Sattel unterhalb eines Gipfelkreuzes. Noch ein letztes Mal wandern wir auf dem Grat weiter nach Osten, auch hier gibt es zwischendurch kurze versicherte Passagen. Hinauf zum Steineberg folgt noch eine längere seilversicherte Passage entlang eines Felsabsatzes, anschließend ein flaches Stück über Wiesenhänge, dann ist die Weggabelung kurz vor dem Steineberg erreicht.

Zum aussichtsreichen Gipfel des Steinebergs 08 sind es 5 Minuten die sich lohnen, denn vom Kreuz hat man einen herrlichen Blick ins Alpenvorland, ins Tal der Iller bis nach Oberstdorf, auf die Hörnerkette (die der eine oder andere bei Etappe 8.1 überschreiten wird) und weiter nach Süden auf den Allgäuer Hauptkamm. Klettersteigerfahrene können vom Gipfelkreuz direkt über eine Eisenleiter hinunter auf den E5 absteigen (Leiterweg). Sicher nicht jedermanns Sache.

Alle anderen kehren zur Weggabelung zurück und wandern nun unterhalb der steil nach Norden abfallenden Nagelfluhwände des Steinebergs entlang, ein landschaftlich sehr schöner Abschnitt. Nach wenigen Minuten erreicht man den Fuß der Leiter und steht direkt unter dem Kreuz. Der folgende Wegabschnitt hinunter in eine weitere Senke wurde neu angelegt, über Holzstufen geht es angenehm bergab in den Bergwald. Durch diesen steigen wir – teilweise mit Ausblick auf Immenstadt – zur Rutwiese 09 ab, wo nach rechts der E5 Richtung Vordere Krumbachalpe und Gunzesried abbiegt. Wir folgen dem Fahrweg bergab, können in der Vorderen Krumbachalpe 10 nochmals einkehren, kommen an der Dürrehornalpe 11 vorbei und biegen kurz dahinter nach links auf einen Pfad ab, der in 30 Minuten hinunter nach Gunzesried führt.

Zunächst über Weiden, dann eine steinige, etwas steilere Passage im Wald und dann wieder über die Weiden wandernd erreichen wir schließlich einen Bauernhof.

Ab hier folgen wir der Hofzufahrt Richtung Gunzesried, kommen zu einer Wegkreuzung mit Marterl, halten uns dort links und wandern die letzten Meter auf dem Moosackerweg in den Ort Gunzesried 12. Vor uns haben wir den Berggasthof Goldenes Kreuz, außerdem einen Laden, eine Bank und eine Bushaltestelle (Busverbindung nach Sonthofen).

Staufner Haus – Gunzesried