Wir starten am Bahnhof Oberstdorf 01 und folgen von dort aus der Hauptstraße Richtung Süden und biegen nach links in die Nebelhornstraße ein, der wir bis zur Talstation der Nebelhornbahn folgen. Rechts von der Seilbahn führt eine Brücke 02 über die Trettach. Neben einem modernen Glas-Holzgebäude weisen zahlreiche Schilder ins Trettachtal, das viele Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten bietet.

Entlang dem Ostufer der plätschernden Trettach wandern wir nah am Wasser Richtung Gruben, eine Brücke führt nach einer Linkskurve hinüber zum Gasthof Jägerstand. Kurz darauf queren wir den Oybach und erreichen das Café Gruben 1a und das Landhotel Gruben 03 (Übernachtungsmöglichkeit). Wir folgen dem Fahrweg durch die Wiesen und kommen, immer noch im Talboden laufend, zum Berggasthof Riefenkopf (Übernachtungsmöglichkeit). Wir bleiben weiter auf dem Fahrweg und erreichen eine Weggabelung, an der wir die Möglichkeit haben, nach rechts einen Abstecher zum Christlessee auf der anderen Talseite zu machen oder geradeaus weiter Richtung Spielmannsau zu wandern. Wir bleiben auf der östlichen Seite und laufen bald am Haus Gottenried 1 04 vorbei und auf einem leicht ansteigenden Waldweg oberhalb der Trettach in die Spielmannsau 05. Hier gibt es gleich mehrere Übernachtungsmöglichkeiten inklusive eines netten Hostels.

Hinter den letzten Häusern wandern wir auf der Fahrstraße aus der Spielmannsau hinaus und sehen vor uns den links liegenden Kratzer (2428 m) und die Trettachspitze (2595 m), hinter der sich die Mädelegabel versteckt. Über die Weiden der Alpe Oberau erreichen wir die Materialseilbahn der Kemptner Hütte.

Hier halten wir uns rechts und nehmen den Pfad, der abwärts in den lichten Birkenwald führt und oberhalb der Trettach am Hang entlang verläuft. Zunächst ohne Sicht folgen wir dem Pfad, bis wir endlich Blick auf die Trettach und den hier einmündenden Sperrbach haben. Ein Schild mahnt vor Steinschlaggefahr. Der Weg führt nach rechts zum Sperrbach, den wir mittels einer kleinen Holzbrücke 06 queren.

Nun beginnt der eigentliche Aufstieg zur Hütte. In Kehren geht es hinauf und später taleinwärts zum sogenannten "Knie". Linker Hand führt ein kurzer Abstecher zu einem Aussichtspunkt mit der Pilgerkapelle, die an die Tradition der Wallfahrt zwischen Holzgau und Oberstdorf erinnert. Hier haben wir nun erstmals auch einen umfassenden Blick in den Sperrbachtobel, den wir in der nächsten Stunde durchqueren.

Wir steigen ab zum Sperrbach, queren den Bergbach auf einer soliden Holzbrücke und steigen am gegenüberliegenden Hang nun wieder anstrengender zwischen Büschen hindurch auf die linke Seite des Sperrbachtobels zu. Der Wanderweg führt hoch über dem Bach entlang der Felswand, ist oft feucht, aber mit Drahtseilen ausreichend gut gesichert. Am Ende der Schlucht wandert man ohne große Steigung in den Talkessel hinein und sieht zum ersten Mal hoch über dem Weg auf der rechten Seite die Schutzhütte liegen, überragt vom imposanten Kratzer, dem Hausberg der Hütte.

In einer großen Rechtskehre steigen wir ohne große Anstrengung hinauf zur Kemptner Hütte 07, zu der man nur auf den letzten Metern nochmals etwas steiler hochsteigen muss. Es lohnt sich, die Augen offen zu halten: Die Kemptner Hütte ist bekannt für ihre vielen Murmeltiere.

Oberstdorf – Kemptner Hütte