Zwar kann man den Gipfel des Monte Capanne auch mit der etwas abenteuerlichen Gondelbahn von Marciana aus erreichen, doch ist der Aufstieg vergleichsweise einfach und wesentlich lohnender. Und auch wenn manchmal der Schweiß fließt, so schmeckt das anschließende "Gipfelbier" im kleinen Rifugio unter der Spitze umso besser.

Von der Hauptstraße von Marciana Alta 01 folgt man durch die Altstadt einem der ausgeschilderten Zugansgwege zur Fortezza Pisana 02 hoch über dem Dorfkern. An der Festung folgt man der Straße weiter und gelangt nach einer Rechtskurve zu einer Weggabelung, an der man sich links hält. Auf dem markierten Weg Nr. 6, einer Naturstraße, quert man durch zwei Gräben den Waldhang oberhalb des Dorfes und erreicht nach mäßigem weiterem Aufstieg das Kirchlein Romitorio di San Cerbone 03. Bei der Kirche folgt man der Beschilderung Richtung Monte Capanne nach rechts und steigt auf dem Weg Nr. 1 durch den dichten Bergwald an. Der Weg wird steiler und in seinem oberen Abschnitt geht es über natürliche Granitstufen aufwärts. Schließlich erreicht man die Kreuzung mit der GTE d, quert den Weitwanderweg jedoch nur und steigt weiterhin auf Weg Nr. 1 dem höchsten Punkt Elbas entgegen.

Ein mit Blockhalden durchsetzter Hang, an dem der Wald zurückbleibt, wird stetig ansteigend gequert. In diesem Bereich sind sehr oft Mufflons, die typischen Wildschafe des Mittelmeerraums, zu beobachten. Schließlich wird das Gelände deutlich steiler und in engen Serpentinen erreicht man die Bergstation des Korblifts, der aus dem Dorf heraufzieht. An manchen schönen Tagen kommt die Ankunft an der Seilbahn fast einem Kulturschock gleich – nach dem schweißtreibenden Aufstieg auf andere Gipfelaspiranten in Badelatschen zu treffen, kann schon etwas deprimierend sein. . .

Das letzte Wegstück von der Bergstation zum Gipfel des Monte Capanne e ist nicht zu verfehlen. Nur im zeitigen Frühling oder an einem schönen Tag im Spätherbst ist der Gipfel nicht überlaufen, ansonsten teilt man den Gipfelsieg zumeist mit vielen Gleichgesinnten. Dennoch, der Ausblick ist überwältigend und umfasst nicht nur die ganze Insel Elba, sondern auch die anderen Inseln des Toskanischen Archipels, den Monte Argentario auf dem Festland und die Bergspitzen des fernen Korsika.

Für den Abstieg geht es zunächst auf dem schon bekannten Weg zur Kreuzung mit der GTE d und zum Romitorio di San Cerbone c zurück. Kurz nach der Querung der Seilbahntrasse verlässt man jedoch Weg Nr. 6 und steigt nach rechts auf dem ebenfalls markierten Weg Nr. 1 direkt nach Marciana ab und erreicht so die Altstadt bzw. den Ausgangspunkt an der Hauptstraße von Marciana Alta a.

Auf den Monte Capanne