Diese Wald- und Aussichtswanderung führt zu den Ruinen von Burg Tannenberg hoch über der Bergstraße und zu den Ruinen des Nonnenklosters auf dem Heiligenberg, wo mit dem "Goldenen Kreuz" das Wahrzeichen Jugenheims steht und eine 900 Jahre alte Linde wächst.

Von der Straßenbahnhaltestelle leitet die Gelbkreuz-Markierung des Saar-Rhein-Main-Wegs durch das historische Ortszentrum von Seeheim 01 mit zahlreichen Fachwerkhäusern bergwärts, vereinigt sich am Waldrand mit dem Burgenweg (blaues B) und führt im Wald steil hinauf zu den Ruinen von Burg Tannenberg 02. Vom Kegel des Tannenbergs führt der Burgenweg im Wald hinab ins Stettbacher Tal, wo der sanfte Gegenanstieg auf den Heiligenberg 03 mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten beginnt. Der Heiligenberg war mutmaßlich eine uralte Kultstätte. Vermutlich Konrad II. von Bickenbach und seine Frau Ruda von Falkenstein stifteten das 1264 erstmals genannte Nonnenkloster auf dem Berg. Kloster Heiligenberg, das nur wenige Schwestern beherbergte, wurde bereits 1413 aufgehoben und verfiel. Die alte Zentgerichtslinde neben dem Kloster (sie ist heute etwa 900 Jahre alt) wurde weiterhin für Gerichtsverhandlungen genutzt.

1831 ließ Großherzogin Wilhelmine (1788–1836) die Ruine der Klosterkirche sichern. Zum Andenken an die Großherzogin ließen ihre Kinder das 1866 eingeweihte Goldene Kreuz (ein vergoldetes Kreuz auf einem Sockel aus schwarzem Syenit) errichten; es gilt als Wahrzeichen Jugenheims. 1894 wurde das Mausoleum für Prinz Alexander von Hessen (1823–1888) und seine Frau Julie Prinzessin von Battenberg (1825–1895) errichtet; heute ruhen die Stammeltern der Battenberger (= Mountbatten) in den Gräbern neben dem Goldenen Kreuz. 1863–1877 ließen die Battenberger die neoklassizistische Vierflügelanlage Schloss Heiligenberg errichten. Während sie im 19. Jh. Treffpunkt von Fürstlichkeiten, darunter des russischen Zaren, war, ist sie heute Sitz des Hessischen Instituts für Lehrerfortbildung; im Gartensaal finden Kunstausstellungen und Konzerte statt. Vom Heiligenberg führt der Burgenweg aussichtsreich – rechts die kleine Bergkirche (1263/1856) – hinab nach Jugenheim 04 und trifft dort auf den Blütenweg (Markierung "gelbes B"), dem wir rechts zurück nach Seeheim 05 folgen.

Seeheim – Jugenheim