Vom Schlossdorf Thürmsdorf am höchsten Wasserfall der Sächsischen Schweiz geht es über den aussichtsreichen Bärenstein in Richtung des ebenso aussichtsreichen Rauensteins und nach der Stärkung im Gasthof der kleinen Ortschaft Weißig mit Panoramablick über dem Steilhang der Elbe zurück.

> Am Parkplatz Kleiner Bärenstein a an der Straße Struppen – Weissig zeigen die Richtungschilder im Wald hinauf zum Kleinen Bärenstein, der im Wechsel aus Waldpfaden und Stufenanlagen erreicht wird. Die durch ein bewaldetes Trockental getrennten Bärensteine sind aussichtsreiche Felsmassive ohne die charakteristische Tafelbergform anderer "Steine" der Sächsischen Schweiz. Der höhere und schlankere ist der Kleine Bärenstein b, er überragt den massigeren Großen Bärenstein um 10 m und bietet eine herausragende Fernsicht: Im Norden zeigt sich der Große Bärenstein, rechts davon das lang gestreckte Felsmassiv des Rauensteins mit dem östlich vorgelagerten Nonnenstein, dahinter ragen die Basteiwände empor und die Weißen Brüche, während im Osten der Lilienstein über der Elbschleife als mächtigster "Stein" den Blickfang bildet. Links vom Lilienstein ist die Schrammsteinkette zu sehen, dahinter rundet sich der Große Winterberg. Im Vordergrund zeigt sich die mauerumgürtete Festung Königstein, zwischen ihr und dem Lilienstein erhebt sich der Pfaffenstein, dahinter staffeln sich Papststein, Gohrisch, Kaiserkrone, Zirkelstein und der Große Zschirnstein als die höchste Erhebung der Sächsischen Schweiz. Auch der in Tschechien gelegene Hohe Schneeberg (721 m), der höchste Berg des Elbsandsteingebirges, ist in Sicht.

Vom Kleinen Bärenstein geht es kurz zurück und an der Verzweigung rechts hinab Richtung Naundorf, wobei bald die Rotpunkt-Markierung die Route weist. Ausgeschildert und in kurzen Abstechern von wenigen Minuten erreichbar sind die Götzingerhöhle und der Jungfernsprung. Die Götzingerhöhle ist eine Einsturzhöhle, die ursprünglich Diebshöhle hieß und im ausgehenden 19. Jh. nach dem in Struppen geborenen Pastor Wilhelm Leberecht Götzinger (1758–1818) benannt wurde, dessen Reisebücher wesentlich dazu beitrugen, die Schönheiten der Sächsischen Schweiz bekannt zu machen. Ein bei der Höhle in den Felsen gehauenes Kreuz bezeichnet den Jungfernsprung: Eine von Soldaten verfolgte Frau soll sich im Dreißigjährigen Krieg hier vom Felsen gestürzt haben.

Der Rotpunkt-Wanderweg verlässt nahe des Kletterfelsens Bärensteinscheibe den Wald und senkt sich in aussichtsreichen Wiesen an den Ortsrand von Naundorf c. Dort wechseln wir rechts auf den Rotstrich-Wanderweg: In den Wiesen folgt er einem Feldweg in die Wälder zwischen dem Kleinen und dem Großen Bärenstein, der ausgeschilderte, aber unmarkierte Aufstieg auf den Großen Bärenstein ist bei klarer Sicht eine lohnende Variante zum Waldweg: Der Große Bärenstein bietet Aussicht hinüber zum Kleinen Bärenstein, hinter dem sich Lilienstein, Pfaffenstein und Königstein zeigen.

Der Rotstrich-Wanderweg führt durch das bewaldete Trockental zwischen Großem und Kleinem Bärenstein und hält dann auf den Rauenstein zu, dessen Besteigung ebenfalls bei klarer Sicht lohnt. Von der Verzweigung d am Fuß des Rauenstein-Massivs leiten die Gelbstrich- und die M-Markierung des Malerwegs rechts hinab in das Höhendorf Weissig, wo der Rathener Hof zur Einkehr einlädt. Das Höhendorf Weißig e wartet mit einem unter Denkmalschutz stehenden bäuerlich geprägten Ortskern über dem Rathener Elbbogen auf: Bauernhöfe und kleine Anwesen stehen in zwei Bogen um eine kleine Quellmulde, die größeren Höfe stehen am oberen Rand, darunter im zweiten Bogen die Höfe der Kleinbauern und weitere Wohngebäude. Der Name des 1431 erstmals erwähnten Ortes geht wahrscheinlich auf altsorbisch "wysoki" zurück: hoch liegend.

Von Weißig leiten Gelbstrich und Malerweg auf der aussichtsreichen Hangschulter über dem Elbtal in das Schlossdorf Thürmsdorf f. Die Bezeichnung "Bärensteine" geht auf die Adelsfamilie Bernstein zurück, der im 16. Jh. die Güter Thürmsdorf und Struppen gehörten. Öffentlich zugänglich ist der Landschaftspark beim schlossähnlichen Herrenhaus des ehemaligen Ritterguts in Thürmsdorf. Der Park mit zahlreichen seltenen Bäumen und Sträuchern erstreckt sich hinauf in Richtung des Kleinen Bärensteins. An der Durchgangsstraße am oberen Rand des Landschaftsparks von Schloss Thürmsdorf ist der Ausgangspunkt wieder erreicht, der Parkplatz Kleiner Bärenstein a.

Thürmsdorf – ﻿Naundorf – ﻿Weißig

Thürmsdorf – Naundorf – Weißig