Die Wanderung durch die Schlucht beginnt am Dorfplatz von Masca 01 inmitten des Trubels von Ausflüglern. Markierungen weisen durch die Dorfgässchen den Weg zur Schlucht. Kurz vor der Bar Blanky – Casa Fidel zweigt links der Pfad ab, der dem Barranco entgegenführt. Nach einem Abstieg von knapp 200 Höhenmetern durch altes Kulturland mit Gärten und Terrassen sowie zuletzt einer Querung auf die orografisch linke Seite des Barrancos erreicht man den Einstieg in die Schlucht 02.

Zunächst geht es auf einem ziemlich schmalen Steig etwa 10 Meter über dem Schluchtgrund abwärts. Später gilt es, in das Bachbett abzusteigen und diesem zu folgen. Nur bei trockenem Wetter ist dies ein leichtes Unterfangen, die Wanderung sollte keinesfalls bei Regen oder gar bei drohenden Unwettern unternommen werden. Bald erreicht man eine Betonmauer, welche den oberen Barranco zu einem weiten Schotterbecken abriegelt. Hier beginnt die enge, spektakuläre Schluchtstrecke.

Der Steig führt links an der Staumauer vorüber und zieht sich deutlich erkennbar in die Tiefe. Es geht durch ein hölzernes Tor (unbedingt wieder schließen, wenn man es in geschlossenem Zustand vorgefunden hat) und gleich darauf gilt es, eine deutliche Steilstufe zu überwinden. Der Schluchtpfad führt in zahlreichen Windungen in die Tiefe und es bestehen keinerlei Orientierungsprobleme: Es gibt in der Schlucht keinen alternativen Pfad.

In Folge scheinen an zwei Stellen riesige Felsblöcke den Weiterweg zu versperren. Weiße Markierungen und Steinmännchen helfen jedoch weiter und unter leichtem Einsatz der Hände gelingt es in der Regel problemlos, die hemmenden Felsblöcke zu umklettern bzw. zu überwinden. Nur in einem kurzen Teilstück wird der Pfad vergleichsweise eben. An dieser Stelle haben frühere Unwetter große Mengen an Schotter und Geröll abgelagert und so den tiefen Grund über die Jahrhunderte aufgefüllt.

Gute 100 Höhenmeter über der Küste wird die Schlucht – es ist zunächst kaum vorstellbar – noch deutlich enger. Der Pfad leitet stetig abwärts, während die Felswände der Masca-Schlucht immer näher zusammenrücken. Wer unter Platzangst leidet, wird sich eines beklemmenden Gefühls kaum erwehren können. Bizarre Felstürme ragen am Schluchtrand auf und müssen in weiterer Folge mehrmals umgangen werden.

Ab einer gewissen Stelle verschafft das Rauschen des Meeres plötzlich Gewissheit – das Ziel der Wanderung ist nicht mehr fern. Doch noch liegt ein Hindernis im Weg: An einer Steilstufe gilt es nochmals, zwei Felsblöcke zu überwinden, eine abschließende Kletterei vor dem Ziel. Der unterste Teil der Schlucht ist auch wieder stärker mit Geröll aufgefüllt, so dass durch das Bachbett der Schluchtausgang trotz einer kurzen Steilstufe gut zu erreichen ist. Schließlich ist der kleine Kiesstrand der Playa de Masca 03 erreicht. Der Strand wird zu beiden Seiten von den bis zu 500 Meter hohen Klippen von Los Gigantes eingerahmt.

Da der Bootsbetrieb zur Bucht derzeit eingestellt ist, muss nach der Rast der Aufstieg zurück nach Masca 01 unternommen werden.

Durch die Masca-Schlucht