Als Startpunkt wählen wir den kühnen Aussichtspunkt am Cabo Girão 01, von dem der Blick fast senkrecht ins Meer hinab fällt. Am Parkplatz geht an der Nordseite eine breite Steintreppe ab, die in die Zufahrtsstraße zum Aussichtspunkt einmündet. Diese bringt uns bergab zur Kreuzung mit der ER 229 nach Cruz de Caldeira 02. Wir gehen nach links um die Bar herum, um in die weiterhin abwärts führende Betonpiste einzubiegen. Diese wird nach einer Spitzkehre zum Erdweg Vereda da Furnas, der fast eben zum westlichen Portal des Levadatunnels führt (Levadaeinstieg 03).

Der Wasserkanal biegt im rechten Winkel in den mit Feldterrassen reich gegliederten Hang ein und wird von einem Pfad begleitet, dem wir nun gegen die Fließrichtung folgen. Zunächst verläuft die Levada parallel zur ER 229 und führt immer wieder an kleinen Bauernhäusern und Äckern vorbei. Im Taleinschnitt folgt sie der Linkskurve der Straße, hier müssen wir zu dieser hinaufsteigen, da im steilen Gelände kein Platz für einen Weg wäre. Bald nach der Kurve taucht die Levada aus der Tiefe, ist jedoch eine Weile von Betonplatten abgedeckt. Unser Weg lässt sich aber deutlich erkennen und folgt wieder dem Gerinne, das in einer Rechtskurve wieder ohne Abdeckung offen durch die Landschaft zieht. Wir gehen gemütlich durch die Kulturlandschaft und sehen ständig zur ER 229 hinab, während sich am Horizont der mächtige Sporn des Cruz da Caldeira zum Meer hinaus schiebt. Später werfen kleinere Waldabschnitte Schatten auf die Route, während wir nach Straßenquerungen zu einer Levadaanlage gelangen. Hier werden Äste und Blätter aus dem Wasser gefischt.

Nach gut einer Stunde Gehzeit fällt das Gelände in einem Taleinschnitt etwas steiler ab, weshalb der Levadaweg mit Geländern gesichert ist. Wir befinden uns nun oberhalb der Ortschaft Campanário und durchlaufen im nächsten Abschnitt den Hangeinschnitt. Der Kanal schlängelt sich kunstvoll durch das gestufte Gelände aus Ackerterrassen und Obstbaumhainen, durchquert einen Eukalyptuswald und zieht immer tiefer in den Hangeinschnitt hinein. An der Basis überqueren wir den Bachlauf der Ribeira do Campanário und wandern neuerlich durch Eukalyptuswald talauswärts. Die eindeutige und leicht zu begehende Route führt in die weitläufigeren Hänge oberhalb von Campanário hinein. Ein Hangrücken muss mit einem weiten Bogen umlaufen werden, am Schnittpunkt führt eine Straße über den Kanal. Nach einer 180°-Biegung und einem weiteren Levadahaus leitet uns die Route in einen weiteren Taleinschnitt hinein, in dem sich ein Fußballplatz und Feldterrassen befinden. Es dauert nicht lange, dann haben wir auch schon wieder den gegenüberliegenden Hang erreicht und kehren wieder in die mit Feldterrassen reich gestuften Hänge zurück. Wir queren abermals eine schmale Straße, danach folgt ein Wechsel aus offenen und leicht bewaldeten Abschnitten. Schließlich erreichen wir nach etwas 2½ Stunden Gehzeit kurz nach einem dritten Levadahaus Boa Morte 04, wo die Wanderung entlang der Levada do Norte West endet. Ein Weg bringt uns zur Bar o Pinheiro 05 und damit zur Asphaltstraße hinab. Wir folgen ihr durch eine Spitzkehre hindurch, bis wir an der Straßenkreuzung von Boa Morte die Bushaltestelle erreichen. Wer noch Lust auf einen längeren Abstieg hat, kann die Tour gegenüber der querenden Straße fortsetzen und im Verlauf der weiterführenden bis nach Ribeira Brava bzw. in den Ortsteil Barreiras 06 wandern.

Hier gelangt man nach 45 Minuten zur Hauptstraße ER 229 in Richtung Campanário. Die Haltestelle der nach Osten fahrenden Busse befindet sich beim Kilometerstein 172.

Die Levada do Norte West