Die Levada do Norte verläuft zuerst durch den Südhang des Zentralgebirges und beginnt unmittelbar unterhalb des Schnittpunktes der Straßen. Eine Hinweistafel am Encumeada-Pass 01 zeigt die Wandermöglichkeiten an. Entweder folgt man dieser Levada durch einen langen Tunnel ins Folhadal, oder man bleibt in den Südhängen und erkundet die ab dem Tunnel weiterführende Levada das Rabaças in Richtung Lombo de Muro.

Nach einem Wasserhäuschen und einer Rechenanlage erreichen wir bereits nach 15 Minuten das Südportal des Tunnels 02, der die Levada do Norte durch den Hauptkamm leitet und hier mit der Levada das Rabaças zusammenmündet. Obwohl der Tunnel gerade und das durch das Nordportal einfallende Licht stets zu sehen ist, müssen wir die Taschen- oder Stirnlampe auspacken, denn wir bewegen uns etwa 10 Minuten in der Dunkelheit. Dabei ist auf Engstellen und feuchte Wegpassagen zu achten.

Durch das Nordportal betreten wir eine neue Welt, ja selbst das Wetter kann gewechselt haben. Während auf der Südseite ein karger Bewuchs aus Baumerikagebüsch vorherrscht, ist das Folhadal mit einem urwüchsigen Lorbeerwald bewachsen.

Zum Aushängeschild gehört vor allem der Maiblumenbaum, ein Lorbeergewächs, das auf Madeira nur hier vorkommt. Von diesem Baum, dessen weiße Blüten den Maiglöckchen tatsächlich ähnlich sind, bezieht das Tal auch seinen Namen.

Daneben wachsen die Afrikanischen Liebesblumen unmittelbar neben der Levada. Der Kanal führt durch den steilen, sattgrünen Hang, ist teils mit Geländern gesichert oder so breit, dass keine Schwindelgefühle aufkommen. Nach insgesamt 45 Minuten Gehzeit überstürzen sich nochmals die Ereignisse. Wir durchschreiten ein markantes Felstor, gleich danach stürzt ein Wasserfall zur Levada herab, ehe wir bei einem weiteren Tunneleingang im Folhadal 03 angekommen sind. Hier beenden wir unsere kurze Wanderung und kehren auf derselben Route zum Encumeada-Pass 01 zurück.

Levadas am Encumeada-Pass