In Vent gibt es zwei große gebührenpflichtige Wanderparkplätze, der eine liegt gleich an der Ortseinfahrt auf der rechten Seite, der zweite beim Sessellift Wildspitze. Von diesem Parkplatz 01 wandern wir an der kleinen Kapelle vorbei über die Venter Ache und folgen dem Fahrweg zum Haus Reinstadler. Hier halten wir uns links, folgen dem gekiesten Fahrweg durch ein Gatter und sehen vor uns schon die gelben Wegweiser.

An der Weggabelung 02 biegen wir nicht nach rechts in den Wald ab (hier endet unser Abstiegsweg), sondern halten uns auf dem Fahrweg geradeaus ("Rund um Vent" und "Mutsbühel") und genießen den schönen Blick auf Vent. An der folgenden Weggabelung folgen wir dem Weg hinauf zum Mutsbichl und steigen gleichmäßig ansteigend durch einen märchenhaften Bergwald hinauf. Viele Bäume sind komplett mit silbriggrauen Flechten überzogen, was dem Wald einen ganz eigenen Charakter gibt – ganz abgesehen davon, dass die Flechten ein Anzeiger für sehr reine Luft sind. Der Waldweg ist teilweise stark verwurzelt und führt in einen schönen Zirbenwald. Links von uns erhebt sich eine steile Wand, die wir immer noch nach Nordosten wandernd umgehen. Wir erreichen die Baumgrenze und laufen nun zwischen Almrausch und Blaubeeren hindurch weiter bergan.

Der Blick wird immer freier und wir können nun weit ins Rofental und zu den vergletscherten Gipfeln von Wildspitze und Hochvernagtspitze schauen. Der Weg zieht zwischen einzelnen Zirben hindurch hinauf zu den Bergwiesen. Nun flacher aufsteigend erreichen wir schließlich eine Weggabelung. Hier halten wir uns zunächst links und kommen zu einer Hütte 03 mit Bank, die unterhalb des Mutsbichl zur Rast einlädt. Grandios ist der Panoramablick durch das Venter Tal auf die Bergwelt der Ötztaler und Stubaier Gipfel. Richtung Westen erhebt sich vor uns die Wildspitze, mit 3774 m Tirols höchster Gipfel. Über dem sichtbaren Ende des Rofentals blitzt die Weißkugel (3739 m) hervor.

Zurück an der Weggabelung folgen wir nun dem Schilder zur Ramolalm und genießen den freien Blick auf die pyramidenförmige Talleitspitze (3406 m), die das Rofental vom Nedertal trennt, sowie zum Similaun und seinen Gletschern am Talschluss des Nedertals. Für rund 45 Minuten können wir das grandiose Bergpanorama genießen, denn wir laufen mehr oder weniger höhenparallel über die Weiden der Rofenalm nach Süden, bis wir schließlich eine Weggabelung 04 erreichen. Hier mündet von links der Wanderweg 02 vom Ramolhaus (4 Std.) und Ramoljoch ein.

Auf diesem Weg steigen wir nun ab und sehen vor uns schon die Rofenalm (2215 m). Hinter ihr der Kamm mit Wildspitze, Hochvernagtspitze, Fluchtkogel und Kesselwandspitze, den Rofenhöfen und der Bergstation Stablein.

Der herrliche, gemütlich abfallende Weg führt nun wieder in den Zirbenwald hinein, an mächtigen, alleinstehenden Zirben vorbei. Am Weg laden Bänke zur Rast ein. Unter uns rauscht der Niedertalbach Richtung Vent. Wir erreichen eine Lichtung inmitten des Zirbenwalds und müssen nur die letzten 100 Meter relativ steil zur bekannten Weggabelung 02 vom Hinweg absteigen.

Gleich gegenüber führt ein Trampelpfad am Holzzaun entlang zum Gasthof Obervent, wo wir einkehren können. Von dort geht es bergab zur Brücke und an der kleinen Kirche (mit Ausstellung) vorbei zurück zum Parkplatz 01 in Vent.

Mutsbichl (Mutsbühel) • 2361 m