Nach Erreichen der Bergstation der Riffelseebahn 01 wandern wir oberhalb des Sees nach Südosten zur netten Riffelseehütte 02, können hier noch auf einen schnellen Kaffee einkehren und uns dann auf den Höhenweg begeben. Kurz geht es hinunter zum Seebach, der den Riffelsee entwässert und dann in leichtem Auf und Ab auf einem gut markierten Weg ins Taschachtal hinein. Schon von der Riffelseehütte aus ist das Taschachhaus zu sehen und scheint gar nicht so weit weg zu sein, doch da die Topografie der Hänge ausgelaufen werden muss, kommen doch insgesamt 9 km zusammen.

Gewaltig sind die Gletscherkulisse und das Gletschervorfeld unterhalb des Taschachhauses. Ansonsten tut sich unterwegs nicht viel, Wegpunkte sind lediglich der Abzweig zur Taschachalpe gleich zu Beginn, die Querung des Rotschliffbachs (der das Rotschliffkar entwässert) und des Vorderen Eiskastenbachs – beide mittels solide gebauter Brücken.

Erst im letzten Drittel wandert man durch Schrofengelände und steht schließlich vor einem Warnschild, das darauf hinweist, dass der einstige höhenparallel verlaufende Kettensteig nun nicht mehr begehbar ist.

Die Abrisskante eines mächtigen Bergsturzes, bei dem sich insgesamt 1,5 Mio. Kubikmeter Fels in Bewegung gesetzt haben (und u. a. den Talweg verschüttet haben), ist gut einsehbar. Die große braune Abbruchfläche, die sich farblich markant vom Grün der Bergwiesen und des grau verwitterten Felsens abhebt, ist sehr eindrucksvoll.

Der Panoramasteig 03 zieht nun kurzzeitig bergan auf einen Höhenrücken oberhalb des Bergsturzgeländes und ist an ein paar Stellen mit Seilen gesichert, ohne aber technisch schwierig zu sein. Nun befindet man sich unterhalb des Vorderen Köpfles und genießt einen Paradeblick auf den Taschachgletscher, auf dem sich immer viele Bergsteiger tummeln. Vorbei am Abzweig zum Neuen Offenbacher Höhenweg 04 queren wir noch den Hinteren Eiskastenbach mittels zweier Holzbrücken, dann zieht der Pfad den steilen, felsdurchsetzen Hang hinunter Richtung Süden und damit zunächst am Taschachhaus vorbei. Dabei genießt man einen schönen Blick auf den Sexegertenbach, der das Schmelzwasser des Sexegertenferners und des Ölgrubenferners talwärts transportiert.

Nachdenklich stimmt ein Foto des Taschachhauses von 1920, das den rapiden Rückgang des Ferners innerhalb der letzten knapp 100 Jahre demonstriert. Der Weg trifft beim Kleinkraftwerk auf den Sexegertenbach, ein Steg führt hinüber. In einem kleinen Gegenanstieg ist schnell das Taschachhaus 05 erreicht. Von seiner Terrasse aus kann man dann mit dem Fernglas dem Treiben auf dem Gletscher zusehen: Ganze Karawanen ziehen vom Brunnenkogel über den Pitztaler Gletschersteig zum Taschachferner und zum Taschachhaus.

Abstecher zum Ölgrubenjoch, 3050 m

Das Ölgrubenjoch ist der Übergang vom Pitztal ins Kaunertal. Vom Taschachhaus zunächst zurück zur Brücke, über den Sexegertenbach und an diesem entlang ins schuttreiche Tal hinunterlaufen. Eindrucksvoll ist der links liegende Sexegertenferner, dessen Zunge umgangen wird. Der Steig führt in Kehren zu einem Steinmännchen über einem kleinen See. Der Weg ist bis dahin gut markiert, bis zum Joch muss man sich im blockreichen Gelände stellenweise selbst orientieren (3–4 Std., ca. 650 Hm).

Fuldaer Höhenweg