Diese Hochgebirgstour spart wirklich nicht mit landschaftlichen Reizen und führt besonders im Frühsommer durch einen blühenden Alpengarten. Damit genügend Zeit zum Genießen bleibt, empfiehlt es sich, morgens früh mit dem ersten Wanderbus ins Rellstal 01 zu fahren.

Bei der Rellskapelle beginnt der gemächliche Aufstieg am Zaluandabach entlang auf breitem Alpweg zur Unteren 02 und Oberen Zaluandaalpe. Hat man erst einmal das laute Gebimmel des Alpviehs hinter sich gelassen, bleiben als einzige Geräuschkulisse das Plätschern des jungen Zaluandabaches und ab und zu der schrille Pfiff eines Murmeltieres. Bei der Oberen Zaluandaalpe haben wir den Alpweg verlassen und wandern nun auf bunt blühenden Bergmatten dem Schweizer Tor entgegen. Kleine Seenaugen am Weg beleben das Bild. Das Schweizer Tor 03 ist ein weiter Einschnitt zwischen den gigantischen Kalkwänden der Drusenfluh und den bizarren Kirchlispitzen. Es bildet einen der Übergänge vom Rätikon-Höhenweg Nord zum Rätikon-Höhenweg Süd und ist ein Aussichtspunkt par excellence. Die Zollwachehütte markiert die Grenze zwischen Österreich und der Schweiz.

Auf dem Rätikon-Höhenweg Nord wandern wir nach rechts, an den teilweise senkrechten Abbrüchen der Kirchlispitzen entlang zum Verajoch 04 hinauf. Hier angekommen zeigt sich erstmals die als Königin des Rätikons bezeichnete Schesaplana. Zwischen dem Wanderweg und den Kirchlispitzen murmelt der junge Verabach. Gemeinsam erreichen wir durch eine prächtige Alpenflora bergab den Lünersee 05. Kurz vor Erreichen des Sees weist eine Wegtafel zur Lünerkrinne nach rechts. Dem Lünerseerundweg folgend zweigt nach etwa 30 Minuten der Aufstieg zur Lünerkrinne 06 rechts ab. Beim Durchstieg der kleinen Scharte lassen wir Lünersee und Schesaplana hinter uns. Dafür zeigt sich erstmals die Zimba, die als das Matterhorn des Montafons gilt.

Zunächst geht es steil und steinig hinunter, bis man nach ca. 15 Minuten die Wahl zwischen zwei Abstiegen hat. Wir entscheiden uns für den Mässbödaweg, der mit schönen Ausblicken auf Saulakopf und Zimba über Alpweiden zur Alpe Lün 07 führt. Die Kehren des folgenden Alpweges können bald auf Wiesensteigen abgeschnitten werden. Beim Alpengasthof Rellstal 01 angekommen, lässt sich die Zeit bis zur Rückfahrt mit dem Wanderbus angenehm verkürzen.

Vom Rellstal zum Lünersee