Das Dorf Kleingießhübel 01 liegt auf einer Hochfläche über dem Krippental zu Füßen des Zschirnsteins, der höchsten Erhebung im sächsischen Teil des Elbsandsteingebirges. 1379 wird der Ort unter damals böhmischer Herrschaft erstmals erwähnt, er lag im Mittelalter an der Alten Tetschener Straße, der Verkehrs- und Handelsroute zwischen Pirna, Königstein, Tetschen, Aussig und Prag. Dieser historischen Straße folgt von Osten her der heutige Wiesenweg, an dem sich der Wanderparkplatz befindet. Bereits 1776 wurde als Gasthaus die Zschirnsteinbaude an der Dorfstraße errichtet. Die Gelbpunkt- und die Rotpunkt-Markierung folgen der Dorfstraße südwärts hinauf, während links die Felswand des Kleinen Zschirnsteins aus den Wäldern blickt. Die Dorfstraße setzt sich geradeaus unter dem Namen Hirschgrundweg fort, hinter den letzten Häusern taucht der Weg in einen Misch-wald ein, in dem alte Buchen die Aufmerksamkeit auf sich lenken; eine leicht drehwüchsige, deren Stamm sich in knapp fünf Metern Höhe dreifach verzweigt, hat einen Umfang von fast vier Metern. Auf den Mischwald folgt farnreicher Kiefernwald, und auf dem Weg B-Flügel erreicht der Rotpunkt-Weg am Fuß des Großen Zschirnsteins die Verzweigung bei der versteckt im Wald gelegenen Wildbrethöhle 02. Hier beginnt der Aufstieg durch den Nordabsturz des Großen Zschirnsteins, immer wieder öffnet sich eine weite Aussicht, dann erklimmt der Serpentinensteig das Gipfelplateau, schlängelt sich noch einmal durch Wald und erreicht hinter einer Schutzhütte den Mittagstisch, die höchste Erhebung des Großen Zschirnsteins 03. An der Abbruchkante des Felsplateaus fällt der Blick hinab zur bewaldeten Ebenheit, durch die die Grenze zwischen Sachsen und Tschechien verläuft. Elbaufwärts schweift der Blick zu den Basaltkuppen der Böhmischen Schweiz, an klaren Tagen bis zum Iser- und zum Riesengebirge sowie elbabwärts bis zur Albrechtsburg von Meißen. Anders als die anderen Tafelberg-"Steine" der Sächsischen Schweiz erheben sich der Große und der Kleine Zschirnstein nicht aus landwirtschaftlich genutzten Ebenheiten, sondern entragen in relativer Abgelegenheit einem ausgedehnten Waldgebiet. Der Name Zschirnstein soll aus dem Tschechischen kommen und sinngemäß "schwarze Wand" bedeuten; tatsächlich fällt die Felswand des Großen Zschirnsteins am Mittagstisch mehr als 80 m senkrecht in die Tiefe. Jenseits der Grenze steigt das Gelände zum Sandsteinkamm des Hohen Schneebergs (723 m) an; dieser höchste Berg des Elbsandsteingebirges trägt einen Aussichtsturm. Im Osten rundet sich jenseits des Elbtals, ebenfalls auf tschechischer Seite, der Basaltkegel des Rosenberge (619 m, Ruzovsky vrch). Im Westen zeigen sich die "Steine".

Vom Gipfel geht es auf demselben Steig wie beim Aufstieg zurück zur Verzweigung an der Wildbrethöhle 02. Der Weg B-Flügel führt rechts weiter und an der nächsten Verzweigung besteht die Möglichkeit, auch den Kleinen Zschirnstein (473 m) zu besteigen; sein Gipfel bietet eine weite Aussicht in die Sächsisch-Böhmische Schweiz, auf der Nordseite des Gipfelplateaus befinden sich Felswände mit einigen freistehenden Klettergipfeln.

Von der Verzweigung, an der der Kleine Zschirnstein ausgeschildert ist, senkt sich der Gelbpunkt-Wanderweg ins Tal des Prölitzschbachs und trifft auf den Wiesenweg. Dem historischen Handelsweg folgt der Gelbpunkt links zurück ins nahe Fachwerkdorf Kleingießhübel 01.

Kleingießhübel – Zschirnstein