Wir starten an der Höhlensiedlung Montaña las Tierras 01. Beim Abzweig der Dorfpromenade befindet sich ein Wegweiser, von dem ein Schild auf die westwärts führende Erdpiste zeigt, die am Ende der asphaltierten Fahrstraße beginnt. Diese steigt mit einigen Serpentinen zu den letzten Häusern des Ortes hinauf und zieht dann geradeaus in den Barranco hinein. Wir überwinden eine Engstelle und eine deutliche Geländestufe, die durch einen Leitungsmasten gekennzeichnet ist und erreichen nach gut 30 Minuten den Barrancogrund. Wir überqueren das Bachbett und folgen noch ein wenig dem Fahrweg aufwärts. Unterhalb der kleinen Siedlung Cruce de Olivo 02 verlassen wir vor der letzten Rechtskurve die Fahrstraße und wechseln bei einem mit Steinen gepflasterten Abzweig samt großem Stein nach links auf den alten Saumpfad. Dieser durchquert zuerst den Barranco, um sich dann am linken Hang entlang von Feldterrassen aufwärtszuschlängeln. Nach 200 Metern treffen wir auf eine Weggabelung, an der, etwas oberhalb, ein Olivenbaum steht. Wir wandern geradeaus, während von links unser Rückweg herankommt. Der Pfad, der ab und zu mit Steinmännchen gekennzeichnet ist, schlängelt sich durch den Barrancogrund und die alten Feldterrassen gemächlich aufwärts. Nach weiteren 45 Minuten haben wir so viel Höhe gewonnen, dass allmählich der Kiefernwald in Sichtweite kommt.

Die Siedlung Los Bucios rückt näher und wir verlassen sowohl den Talboden als auch den Saumpfad, um über einen Lavahang an das erste Haus dieses einsamen Bergdorfes zu kommen. Wir steigen entlang der Dorfstraße aufwärts und folgen am oberen Ende der Lavastraße nach rechts. Diese bringt uns in wenigen Minuten zum Hangrücken, der die Caldera de los Marteles 03 vom Oberlauf des Barranco Guayadeque abtrennt. Nach ausgiebigen Blicken in die fast kreisrunde Caldera wandern wir auf dem im spitzen Winkel nach oben abgehenden Forstweg weiter. Dieser ist mit einer Kette für Fahrzeuge versperrt, ein Schild besagt sogar, dass der Eintritt verboten sei. Auf Gran Canaria darf man aber in freier Landschaft überall dort wandern, wo es keine Umzäunung gibt. Die zunächst steile Straße ist mit lockerem Lavagrus belegt, wird aber bald zur Erdpiste. Quer durch lichten Kiefernwald wandern wir mit mäßiger Steigung auf das Plateau Llano del Marrubio zu. Vorbei an einer Finca zur Rechten folgen wir der mit Steinmännchen markierten Erdpiste, die vorbei an alten Obstbaumkulturen und Kiefernwald nordwärts der GC-130 entgegenstrebt.

Knapp vor der Fahrstraße in Richtung Pico de las Nieves passieren wir eine Absperrkette, wenden scharf nach links und folgen der breiten Schotterstraße über Serpentinen wieder in südliche Richtung. Nach einer kurzen Aufwärtspassage kommen wir an einem Wegweiser 04 (PR-GC-30 La Calderilla – Santa Lucía) vorbei, bleiben auf dem Fahrweg, wandern einige Hundert Meter durch Baumplantagen zu einem Kiefernwäldchen, in dem die Straße im Verlauf einer 90°-Kurve nach Südosten schwenkt. Bei einer Gabelung bleiben wir am linken Weg, da der rechte als private Zufahrt zu einem Gehöft gesperrt ist. Wir durchlaufen eine Senke und folgen dann der angenehm begehbaren Erdpiste in bewaldetes Gelände. Von rechts biegt der Weg vom Pico de las Nieves ein, gleich danach schwenken wir an der Degollada de Bermeja nach Südosten. Nach zehn Minuten zweigt nach rechts ein breiter Weg ab, der nach Risco Blanco führt.

Wir bleiben aber auf dem Hauptweg, der in der Folge einen weiten Linksschwung macht und zu einer weiteren Weggabelung kommt. Hier steht der nächste Wegweiser des PR-GC-30 gleich neben dem Cruz de Socorro 05, bei dem wir von der Schotterstraße abbiegen, da diese nach Santa Lucía führt. Kurz vor dem Wegweiser wechseln wir nach halblinks auf einen Saumpfad, der wenig später in einen Forstweg mündet. Wir biegen nach links auf diesen ein und haben nun den Weg erreicht, dem wir etwa 30 Minuten lang am Rücken oberhalb des Barranco Guayadeque hinab folgen. Dann rückt ein rosafarbenes Haus ins Bild, zu dem nach rechts die Zufahrt abzweigt. Geradeaus erreichen wir das Ende des Fahrweges, bei dem die Route wieder auf den gut trassierten Saumpfad wechselt. Vorbei an einem weiß getünchten Haus verbleiben wir eine Weile auf diesem Pfad, der am Grat des Hangrückens entlangläuft. Wir kommen an alten Feldterrassen und mit Steinmauern umzäunten Wiesenflächen vorbei.

Nach einer Kuppe zieht der Pfad merklich nach links abwärts und steuert durch eine leichte Talung auf eine Weggabelung 06 (1350 m) zu, die jedoch nicht unbedingt auf den ersten Blick ersichtlich ist. Rechts davon wächst wiederum ein größerer Mandelbaum, an dem wir uns orientieren können. Die Wegtrasse ist jedoch nicht zu verfehlen. Geradeaus setzt sich der Weg in Richtung Agüimes fort, während wir nach links abbiegen, um zu unserem Ausgangspunkt zurückzukommen.

Zunächst führt eine Steinrampe in einen Hangeinschnitt hinein, danach zieht der gut trassierte Pfad mit gleichbleibender Höhe in die Steilhänge des Barranco hinein. Bald begleiten uns imposante Tiefblicke, denn wir befinden uns hoch über der Schlucht und genießen das atemberaubende Panorama. Der Weg ist aber nie ausgesetzt und aufgrund der Breite problemlos zu begehen. Ab und zu sind kleinere Felsstürze zu überwinden, bei denen aber bereits "Alternativrouten" ausgetreten wurden. Die Route biegt um eine Hangnase herum und durchquert danach das Bachbett der Cañada de la Almagra. Dann folgt ein auffällig rötlicher Sattel (Paso Bermejo), an dem der Weg wieder in nördliche Richtung schwenkt. Nun geht es einige Zeit mit leichtem Auf und Ab der Topografie der Schluchtenwände entlang, bis wir immer näher an die Siedlung Cruce de Olivo herankommen, die an der rechten Seite noch tief unter uns liegt. Zuletzt beginnt der Hauptabstieg, der mit vielen Serpentinen in den Barrancogrund führt und auf die bereits bekannte Weggabelung beim Olivenbaum trifft. Wir sind nun auf der Höhe von Cruce de Olivo, das auf der gegenüberliegenden Hang-seite liegt.

Der letzte Abschnitt unserer Route verläuft auf der bereits vom Aufstieg her bekannten Fahrstraße, die wir am Ende des Saumpfades nach 150 Metern erreichen. Bis zur Montaña las Tierras 01 benötigen wir noch knapp 30 Minuten.

Schluchtenwanderung im oberen Barranco de Guayadeque • 1042 m