Der Hohe Freschen ist nicht nur der höchste Gipfel im westlichen Bregenzerwald, sondern auch einer der schönsten Aussichtsberge im "Ländle". Bei klarem Wetter zeigt sich ein prominenter Alpin-Horizont: Alpstein und Säntis, die Schesaplana und die Drei Türme im Rätikon, das Lechquellengebirge und die Allgäuer Alpen – im Norden glänzt silbrig der Bodensee.

Es stehen zwei "Einstiege" zur Verfügung: Die Schotterstraßen 01 zu den Alpen Alt- bzw. Neugerach, die oberhalb der Waldgrenze von der Furka-Bergstraße abzweigen (dazwischen finden am Straßenrand einige Autos Platz). Von beiden Alpen führen markierte Pfade bergwärts, die sich auf einem Rücken unter dem Gerafalben vereinigen (Aufstieg 30 Min.). Im Süden überblickt man den gesamten Bergkamm zwischen Laternser Tal und Großes Walsertal. Wir wandern nun, dem Wegweiser Richtung Freschenhaus folgend, um eine Kante herum und durch einen verwachsenen Hang zur Gävisalpe und rechts zur nahen Gäviser Höhe 02 hinauf. Dort treffen wir auf den Nordalpinen Weitwanderweg 01, dem wir links über den Weiderücken folgen. Über einen steileren Abschnitt (rechts Felsabbrüche) geht es der Matona entgegen; im schrägen Anstieg durch einen steilen Rasenhang erreichen wir das Matonajöchle. Dahinter geht es kurz abwärts und in weitem Bogen – zuletzt über ein paar Felsstufen – zum Freschenhaus 03 mit seiner Kapelle und dem liebevoll angelegten Alpenblumengarten. Kurz davor kommt man an einer Höhle vorbei. Schwindelfreie Bergsteiger können vom Matonajöchle rechts auf einem schmalen und im oberen Bereich ausgesetzten Steig die Matona erklimmen. Man kann den aussichtsreichen Gipfel sogar überschreiten; der Abstiegspfad nach Norden führt jedoch durch sehr steiles Grasgelände – bei Nässe gefährlich! Vom Freschenhaus ist es nicht mehr weit auf den Hohen Freschen. Der breite Weg schlängelt sich durch das sanft ansteigende Kar zu einer Verebnung unter der Graskuppe des Schusterstuhls hinauf. Dort zweigen wir links ab, überwinden eine kurze Steilstufe und flanieren über weite Wiesenböden zum Gipfelkreuz 04 . Erst hier zeigt sich, dass der Hohe Freschen zwei Gesichter hat: Nach Norden und Westen hin stürzt er mit dunklen Felsflanken ab; für den (seilgesicherten) Abstieg über den Binnel- oder den Valüragrat muss man über Trittsicherheit und einen kühlen Blick in die Tiefe verfügen. Wir kehren jedoch wieder zur Wegteilung unter dem Schusterstuhl zurück. Den Bogen über das Freschenhaus 03 kann man abkürzen, indem man auf einem unmarkierten Pfad südwärts direkt auf das Matonajöchle zusteuert. Der Rückweg erfolgt auf der Aufstiegsroute.

Hoher Freschen, über die Neu-Gerachalpe