Die pyramidenförmige Ahornspitze ist der Zillertaler Rang-und-Namen-Berg schlechthin. Die erste touristische Ersteigung erfolgte zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Heute drängen sich an schönen Wochenenden zahlreiche Bewerber an ihrer anstrengenden Felsflanke. Den grandiosen Rundblick auflisten zu wollen, wäre müßig. Die "unverbaute" Umgebung dieses Fast-Dreitausenders, dessen Gipfel die Mayrhofener Talsohle um mehr als 2300 m überragt, spricht für sich.

Mit der Ahornbahn fährt man von Mayrhofen zur Bergstation 01 mit dem Restaurant Filzenstadl 02 . Der Panoramaweg, ein gemütlicher Pfad, führt bergan zu der mit Krummholz bewachsenen Erhebung Hahnpfalz. Von der anschließenden Routenkreuzung geht es flach durch das Filzenkar und zwischen ein paar Fichten hindurch. Nur unmerklich ansteigend quert man die Steilflanken unter dem Filzenkogel und der Filzenschneide zu der am Fuß der Ahornspitze stehenden Edelhütte 03 , 2238 m, der AV-Sektion Würzburg. Ein breit ausgetretener Steig leitet mäßig steil über wellige Moränen-Grasböden des Fellenbergkars. Im weiteren Verlauf ziehen sich viele enge Kehren deutlich steiler über einen Geröllhang empor zum Ansatz der respekteinflößenden Gipfelpyramide. Doch das Ganze ist weniger wild als es aussieht. Das Finale erweist sich aber dann dennoch als ziemlich sportliche Aktion. Der westgerichtete Schrofenrücken steilt sich zunehmend anstrengender zur Gipfelflanke auf. Je mehr Vorausgeher unterwegs sind, desto mehr sollte man auf eventuellen Steinschlag achten. Zuletzt sind noch einige blockige, aber leichte Felspartien mit abschüssigen, deutlich markierten Passagen zu überwinden, bevor man das Gipfelkreuz der Ahornspitze 04 erreicht. In wenigen Minuten erreicht man ebenfalls problemlos den Steinmann auf dem wenige Meter höheren Hauptgipfel. Auf keinem anderen Zillertaler Wanderberg hat man mehr Luft unter den Sohlen.