Neben dem sich markant über dem kleinen Bergdorf Lechleiten 01 aufbauenden Biberkopf und dem Hundskopf ist der Grüner eine eher unscheinbare bewachsene Erhebung. Seine Umrundung verwöhnt mit einer breiten Blickspanne und überschreitet Grenzen auf alten Handelswegen. Unterwegs auf uralten Saumpfaden – was wir heute freiwillig genießen, bedeutete für die Bewohner des Tannbergs in früheren Zeiten große Strapazen, mussten sie doch die benötigten Waren zu jeder Jahreszeit über die Berge transportieren.

Angesichts dieses Wissens marschieren wir weniger bepackt hinter dem Alpengasthof Alpenrose steil über einen Wiesenhang hinauf bis zu den Lechleitner Alpen. Unterwegs erkennt man links die schräg abfallende Wand des Hohen Ifen und mit zunehmender Höhe den mächtigen Felsklotz des Widdersteins. Ab der Hinteren Lechleitner Alpe verflacht der Weg und führt über sattgrüne feuchte Böden gemütlich zum Standort Am Schänzle 02 . Hier überschreiten wir die Grenze zu Bayern und treffen auf den von der Rappenseehütte herüberführenden Höhenweg. Beim Blick vom Grenzjoch fällt insbesondere die viergipflige Höfats auf. Der teilweise steinige Weiterweg zieht nun nach links weit ausholend in einigem Auf und Ab um den mit Latschen bewachsenen einsamen Gipfel des Grüner bis zum Schrofenpass 03.

Tief unten liegt das stille Rappenalpental mit seinen formschönen Allgäuer Bergen. Am Schrofenpass, einem uralten Handelsweg zwischen dem Lechtal und dem Allgäu, überschreiten wir wieder die Grenze nach Österreich. Der Abstieg gestaltet sich anfangs sanft, später etwas ruppiger im Angesicht der mächtigen Mittagspitze und Höllenspitze über dem oberen Lechtal. Kurz vor Erreichen des Holzgauer Hauses 04 wird ein Bergbach überquert. Vom Gasthaus geht es auf dem Zufahrtssträßchen an der kleinen Kapelle vorbei nach Lechleiten 01. Das Bergdorf genießt eine sonnige aussichtsreiche Höhenlage. Von hier hat man einen schönen Blick auf Warth mit Karhorn, Warther Horn und Auenfelder Horn.

Rund um den Grüner