Die Lötschbergbahn zwischen Bern und dem Wallis wurde 1913 eröffnet und bis 1991 doppelspurig ausgebaut. Ihr Herzstück ist der 14,6 km lange Lötschbergtunnel zwischen Kandersteg und Goppenstein; sowohl die Nord- als auch die Südrampe der Strecke weisen zahlreiche weitere Tunnels und teils spektakuläre Brücken auf. Viele Details aus der Baugeschichte erfährt man auf dem 26 km langen Höhenweg "Lötschberger Südrampe".

> Vor dem Bahnhof Hohtenn 1 finden Sie das erste der grünen Schilder "Lötschberger Südrampe", die den Bahnweg kennzeichnen, und die Tafeln "Rarnerchumma, Ausserberg". Diesen folgen Sie auf einer Asphaltstrasse – bald rechts abzweigend – ca. 400 m abwärts. Dann zweigt der Bahnwanderweg links ab; er führt im Auf und Ab unter Felsen und am Luogelkinn-Viadukt vorbei. Dann geht’s über einem Tunnelportal in die steppenartigen Südhänge

über Niedergesteln, wo Sie nach gut 30 Minuten den Weiler Lidu 2 (1039 m) passieren. Nun wird der Weg schmaler und felsiger (stellenweise Seilgeländer). Nach einem Rastplatz führen Stufen ins tief eingeschnittene Tal des Jolibachs hinab. Dort wenden Sie sich auf einem Fahrweg nach rechts, zweigen aber gleich wieder rechts auf einen Weg ab. Sie passieren eine Wildbachverbauung, folgen der Grossa-Suone und biegen über der Schlucht links Richtung "Rarnerchumma, Ausserberg" ab (der Weg nach rechts führt zur nahen Joli-Hängebrücke). Nach der nächsten Abzweigung steigt man kurz zu einer Strasse an, danach führt der Weg 1,5 km quer durch die Steppen- und Kiefernwaldhänge über Raron. Bevor man neben der Bahnlinie wieder eine Asphaltstrasse erreicht, geht’s kurz links auf Stufen zum Chrüterbeizli Rarnerchumma 3 (1006 m) empor. 1:00 h.

Der nächste Wegabschnitt folgt der geteerten Dienstbahntrasse (Beschilderung "Riedgarto via Eisenbahnbrücke"). Durch mehrere Tunnels über dem schluchtartigen Bietschtal erreichen Sie nach etwa 25 Minuten das Bietschtal-Viadukt 04 (993 m) mit seinem Fussgänger-Übergang. Sollte dieser Weg wegen Steinschlaggefahr gesperrt sein, muss er vom Chrüterbeizli links auf dem bei Tour 36 in umgekehrter Richtung beschriebenen Pfad mit der Beschilderung "Riedgarto via Bietschtal" höher umgangen werden (30 Minuten länger, ausgesetzt und teils mit Stahlseilen gesichert).

Jenseits des Viadukts gehen Sie rechts auf einem breiten Weg durch steile Hänge (zwei Tunnels, Geländer) in weiteren 20 Minuten zum Rastplatz am Riedgarto 5 (973 m). Herrlicher Rhonetalblick!Nun folgen Sie dem in Trockensteintechnik aufgemauerten Trassee des Bahnweges kurz hinab, bis es die Manera-Suone (934 m) quert. Neben dieser bereits anno 1300 urkundlich erwähnten Wasserleitung geht’s links Richtung "Ausserberg" etwa 1,5 km durch die steilen, stellenweise recht felsigen Hänge über St. German weiter. Dort rinnt das kühle Nass auch durch Holzkännel und Metallrohre; da und dort

wurden Halteseile und Geländer angebracht. Nach der Querung einer Strasse und des verbauten Maachi-Grabens steigen Sie über einem Tunnelportal zu den aussichtsreichen Wiesen von Pletsch (1000 m) an. Nach einer aus Steinen erbauten Brücke der Mit-tla (der mittleren Wasserfuhre zwischen dem Niwärch und der Undra Suone) gelangen Sie auf einem alten, z. T. gepflästerten Pfad zum Bahnhof Ausserberg 6 (931 m) mit dem gastlichen Hotel Bahnhof im Weiler Biegstatt hinunter. 1:15 h.

Variante: Oberhalb des Weilers Lidu (1039 m) kann man rechts Richtung "Niedergesteln, Lüögjeru + Hängebrücke" zu den Häusern und weiter zur Stägeru-Süe (903 m) absteigen. Dort folgen Sie der Markierung des Walliser Sounenweges (Nr. 61) nach links und wandern neben der Wasserleitung durch teils felsige Hänge (Halteseil) in die eindrückliche Schlucht des Jolibachs. Auf einem schmalen, mit Stahlseilen gesicherten Betondamm und einigen Stufen erreichen Sie die Wasserableitung in einem (beleuchteten) Stollen, der auf Holzbrettern durchschritten wird. Nach einem beherzten Übertritt übers Wasser erreichen Sie die kühn montierten Metall-stege und -treppen, auf denen Sie durch die Klamm zur Joli-Hängebrücke ansteigen. Der Gang über die 24 m lange Konstruktion krönt diese anspruchsvolle Wegvariante (T3), die kaum 15 Minuten mehr Gehzeit in Anspruch nimmt.

Die Lötscherberger Südrampe