Die heutige Etappe führt von den Bayerischen Voralpen ins Karwendel. Konditionell starke Wanderer können zu Beginn der Wanderung auf den Gipfel der Benediktenwand steigen. Mit der Glaswandscharte queren wir den ersten Gebirgsriegel und steigen hinab ins "Sonnental", wie die Jachenau auch genannt wird. Das 15 km lange Wald- und Wiesental zwischen Walchensee im Westen und Isartal im Osten hat sich dem sanften Tourismus verschrieben und lädt im Ort Jachenau zur Einkehr ein.

Anschließend erfolgt der Aufstieg zum Rißsattel, dem landschaftlichen Höhepunkt des Tages. Vom Sattel genießt man einen weiten Blick hinunter ins Rißtal, eines der schönsten und unberührtesten Täler des Karwendels.

Wir wandern von der Tutzinger Hütte 01 nach Süden auf die Nordwand zu und halten uns an der ersten Weggabelung rechts. Stetig bergan erreichen wir nach 45 Min. den Abzweig 02 zum Gipfel der Benediktenwand – die Gehzeit ist mit weiteren 45 Min. angegeben. Da noch ein langer Weg vor uns liegt, sollten sich nur konditionsstarke Wanderer für den Gipfel entscheiden (+ 1:30 Std.).

Zunächst wandern wir gen Westen mit schönen Fernblicken und steigen auf steinigem Weg in steilen Kehren hinunter zur Glaswandscharte 03 zwischen Glaswand im Westen und Benediktenwand im Osten. Nach Niederschlägen ist hier Vorsicht geboten!

An der Scharte biegt der Weg nach Süden ab, steil bergab geht es durch den Bergwald, immer den gelben Wegweisern folgend. Wir queren einen ersten Forstweg, steigen weiter ab und erreichen einen zweiten Forstweg. Hier folgen wir dem Wegweiser "Jachenau steiler Steig" 04 .

Knieschonender ist der einfachere Abstiegsweg über die Forststraße zur Lainlalm 06 .

Der steile Steig durch schönen Bergwald führt zügig bergab. Zunehmend lauter wird das Rauschen eines Baches, den wir auf Steinen queren. Er ist ein Zufluss des Glasbachs, der weiter unten zur Großen Laine wird und später in die Jachen mündet. Auf nun breiterem Weg folgen wir den Wegweisern zum Wasserfall (Weg 485) und wandern auf der orografisch linken Seite des Bachs zunehmend höher über dem Wasser kurzzeitig nach Südosten. Ab und zu erhascht man einen Blick auf den Bach, der sich östlich einer Felswand tief ins Gestein gegraben und schöne (Bade-)Gumpen geschaffen hat. Nach Süden lässt sich der weitere Weg zur Lainlalm nachvollziehen. Wir erreichen in einem Rechtsbogen den Fuß des Wasserfalls 05 , dessen Gumpen an heißen Tagen willkommende Abkühlung bringen. Von dort folgen wir dem rauschenden Bach talwärts zur Lainlalm 06 , die wir in etwa 10 Min. erreichen. Die Alm bewirtet ihre Gäste von Mitte Juni bis Mitte Oktober mit hofeigenen Produkten. Bei der Alm vereinigen sich Glasbach und Staffelbach zur Großen Laine.

Nach der Alm bleiben wir zunächst auf dem Forstweg, bis wir einen Abzweig 07 mit dem Wegweiser "Jachenau Fußweg 45 Min." erreichen. Er weist auf den rechts abzweigenden Pfad hin, dem wir nun folgen. Links von uns plätschert der Bergbach, ein kurzes Stück laufen wir auf einem Steg, dann entfernt sich der Weg vom Bach und wir erreichen die malerischen Acherwiesen. Der gut markierte Weg leitet zügig hinunter zu einem Parkplatz beim Gasthof "Schützenhaus", wo wir uns links halten und so in die Hauptstraße des Ortes Jachenau 08 gelangen. Hier laden das "Schützenhaus", der "Gasthof Jachenau" sowie das 2018 neu eröffnete "Hotel im Sonnental" mit dem "Café 7 ⅓" zur Einkehr ein. Im Ort gibt es einen kleinen Laden und einen Geldautomaten.

Nach der Einkehr in einem der Gasthöfe orientieren wir uns hin zur Sparkasse, halten uns dort links (Wegweiser "Vorderriß 3 Std.") und folgen für wenige Meter der Straße zum "Hotel im Sonnental" – vorbei am Dorfladen und dem Verkehrsamt Jachenau. Das Café verdankt seinen ungewöhnlichen Namen der Hausnummer 7 ⅓ des alten Gasthofs "Post". Auf der linken Seite weist ein Wegweiser nun unübersehbar nach Venedig.

Zwischen Wiesen wandern wir auf das Gehöft Luitpolder mit einem schön bemalten Wohnhaus zu, passieren es rechts und folgen der Fahrstraße auf den Wald zu. Wir queren die Jachen auf einer Brücke 09 und zweigen wenig später auf den Wanderweg 490 rechts ab ("Vorderriß 3 Std."). Der Waldweg führt zunächst geradeaus, biegt dann aber markant nach Osten ab. Beim Aufstieg bieten sich nochmals schöne Blicke zurück in die Jachenau. Wir erreichen einen Rücken, steigen hinunter in den Wilfertsgraben und stoßen dort auf einen Fahrweg, dem wir nach rechts folgen ("Über Luitpolder-Alm nach Vorderriß 2 Std."). An einer weiteren Weggabelung halten wir uns links Richtung Laineralm und folgen dem Fahrweg, dabei halten wir uns bei Abzweigungen immer rechts Richtung Vorderriß und Laineralm. Wir erreichen das Almgebiet und wandern rechts am Almgebäude der Laineralm 10 vorbei (Einkehrmöglichkeit). Auf dem breiten Wirtschaftsweg folgen wir den Schildern nach Vorderriß und gelangen so weiter ansteigend ins Weidegebiet der Luitpolderalm 11 , die nur zeitweise bewirtet ist.
Der gut markierte Wanderweg (blaue Punkte und orange Katzenaugen) leitet uns durch das Weidegebiet und den Bergwald hinauf zum Rißsattel 12 . Für die Mühen des Aufstiegs entschädigt der grandiose Blick hinunter in das weit aufgefächerte Schotterbett des Rißbaches. Durch die starken Schmelzwasserströme im Frühjahr hat der Wildbach ein breites Bachbett geschaffen. Links und rechts des Rißtals erheben sich die Karwendelgipfel.

Weniger erfreulich ist der nun folgende steile Abstieg in einer schier nicht enden wollenden Folge an Spitzkehren. Quasi in der Falllinie geht es hinunter zur Isar – das Tagesziel ist schon zu sehen, ebenso im Osten der Sylvensteinsee.

Unten an der Straße halten wir uns links, passieren das Mauthäuschen und queren die Isar. Am anderen Isarufer liegt der Gasthof Post in Vorderriß 13 . Hier wuchs der bekannte bayerische Heimatdichter Ludwig Thoma auf; das Haus war zudem ein Jagdsitz der Könige von Bayern, woran manch Einrichtungsgegenstand in den Stuben erinnert.

Tutzinger Hütte – Vorderriß