Wo von Königswinter durch das Nachtigallental aufsteigend der gelb markierte Zuweg den blauen Rheinsteig trifft und auf einem wegweisenden Basaltstumpen "Bad Honnef 9,3 km" steht, ist Etappenstart 01. Eine Rechtskurve trägt uns heran ans Schloss Drachenburg 02. Hierher fährt auch die Drachenfelsbahn, die dieser Tour eine beträchtliche Steigleistung abnehmen kann. Ist die Anlage schon geöffnet, erkunden wir das Sehenswerte im und am Schloss, einem historistischen Zuckerl am Drachenfels, dazu die Niebelungenhalle, die Drachenhöhle, den Reptilienzoo.

Nun sind wir geeicht auf das "Sagen"-hafte, das vor uns liegt. An den Gleisanlagen der Bahnmittelstation sind wir wieder in der Spur. Die nicht lang, doch intensiv emporzieht zur Bergstation Burg Drachenfels 03. Rechts vom Restaurant steigen wir felsig-steil ins Ruinöse. Hier also hauste der Drache, der Schiffe mit Feuer bespie, Jungfrauen zur Besänftigung erhielt und von Siegfried getötet wurde. Hier stand eine Burg auf steilem Fels – aus Trachyt, was Wortwissenschaftler zur unromantischen Namensparallele zum garstigen Ungetüm brachte. Auf der Bergspitze steht, was die Verwitterung übrigließ: ein dreistöckiger Bergfried, der in den rheinromantischen Himmel ragt.

Zu Füßen des Burgfelsens, hinter der Aussichtsplattform, setzen wir den Rheinsteig fort. Mit dem Versprechen auf Bad Honnef am nächstbesten Wegschild. Steil verlassen wir den Sagenberg, achten am Übergang in Waldweg an einer Gabelung auf den Rechtsweg, wenden uns an der Dr.-Horster-Hütte rechts und gelangen zum Ulanendenkmal 04: ein Rundturm mit Kreuzaufsatz auf weitem Aussichtskreis, zugleich markanter Kontrapunkt zum Rheintal und dem fast lotrecht aufschießenden Drachenfels. Treppab und links auf eine Straße, die Rhöndorf entstammt und das Rhöndorfer Tal verbindet. Dem entsteigen wir nach rechts – und freuen uns auf einen Daueranstieg von mehr als 250 hm.

Am hohen Südostufer des Tales, als Hangsteig, auf breitem Weg, auf oder nahe der Kammlinie, passieren wir die Schutzhütte Eulenhardt und die Breiberghütte 05, ehe wir einem querenden Forstweg nach links folgen. Unvermittelt wird aus Buchenwald ein sattelförmiges Freigelände. Darin steht die Waldwirtschaft Löwenburger Hof 06 als ersehnter Energiespender nach dem langen Bergauf. Nur noch wenig hinauf, die Restkilometer nach Bad Honnef sind jetzt einstellig.

Auf Forstweg in gleichmäßiger Gangart tauchen wir ein ins Schmelztal, steigen ab ins breite Tal des Ohbaches, überqueren die L 144 und finden jenseits einer Hochwasserschutzanlage 07 den nächsten Gegenanstieg. Zweimal kommt die Straße nahe, dann führt ein Wirtschaftsweg bergan. Er mündet in einen querlaufenden Forstweg. Rechts (Himmerich 2,8 km). Der Rheinsteig fordert weitere Steigung, auch beim Verlassen des Forstweges nach enger Linkskurve, und erlöst uns erst am Wegscheitel unter dem Berg Himmerich (Bad Honnef 3,7 km).

Geradlinig, auf schmalem Weg laufen wir hinab und finden uns im Mucherwiesental 08, hinter dessen Sohle wir rechts einschwenken. Das Bachtal trägt sein Wasser und uns gemächlich hinab zu einem Quersträßchen. Es leitet nach links. Vor dem ersten Bad Honnefer Haus, an einem spitz be-hauenen Wegestein am Übergang zum Zuweg, 400 m vor der Jugend-herberge, ist Etappenende 09.

Von ﻿Königswinter nach ﻿Bad Honnef

Von Königswinter nach Bad Honnef