An der Kastorkapelle 01, die wir von der Rengsdorfer Ortsmitte über die nördlich ausufernde Friedrich-Ebert-Straße erreichen, nimmt der Rheinsteig seinen Lauf. Ein kirchennaher Schilderbaum läutet die neue Etappe ein, die Zwischenorte seien schmückend Beiwerk zum Weg nach Sayn. Auf Waldweg steigen wir talwärts, vertrauen einer Holzbrücke über den Völkerwiesenbach, wenden uns rechts. Ein Teersträßchen führt im Bogen an der Heinzelmännchenhütte vorbei. Gegenüber könnten wir im Freibad Rengsdorf ins Wasser gehen. An einer Kläranlage haben wir wieder Waldboden unter den Füßen und beim nächsten Bachseitenwechsel den ersten nennenswerten Anstieg des Wandertages. Am Standort Gebück wäre der Weg vom Kurort Rengsdorf kurz, aber so war es schöner. Zudem ist der folgende Aussichtspunkt Nonnenlei 02 auch heilklimatisch mit dem Engelsbach im Tal und Waldreichtum auf der Höh’. Im laubgrünen Westerwald kommen wir gut voran und zur Jonashütte mit mundartlicher Aufforderung, trocken zu bleiben. Auf einschwenkendem Forstweg zu Tal und einer Kreuzung mit drei Hütten. Hier begegnet uns der Limesweg mit Wachturm als Logo. Die Grenze des Römerreiches ist für heutige Germanen keine Hürde. Am Oberbieber Ortsrand spitzwinklig links ins Aubachtal mit Hotel-Café-Restaurant Zum Schwanenteich 03. Der See, der den Aubach staut, ist ein gern genommenes Erholungsgebiet mit Angelerlaubnis und Badeverbot. Hinter dem Parkplatz über eine Brücke und am talgrenzenden Waldrand rechts. Links steht eine Palisadenreihe als Nachbildung römischer Grenzzaun-elemente, rechts weitet sich im Talboden eine Reitsportanlage mit der Gaststätte Zur Reithalle 04 für jeden Beritt.

Am Ende des Pferdegeländes links in den Wald. Für einen Steilanstieg werden wir mit weitem Eifelblick entlohnt. Nun zahmer bergan. An zwei Häusern schwenkt eine Straße links in den Wald, dann überqueren wir vorsichtig die L 258 und finden das Haus am Pilz 05 – keine Beratungsstelle für Schwammerlsucher, sondern die nächste Etappeneinkehr. Endlich ist uns in 7,1 km Entfernung Sayn genannt. Über den Gladbach und in Waldrandnähe fast höhengleich via Schersgrund und Abzweig Schauinsland, über den Waldbach zu einem ersten bzw. letzten Haus von Heimbach-Weis. Der Weiterweg geht der Hangform nach; es folgen die Hütte am Vogelpfad, der Rastplatz Forstberg und ein längeres Waldstück am Kuckucksberg. Wir betreten freies Feld – ein Novum auf dieser Etappe. An einer Gabelung am Standort "Heimelsweg, 163 m" mit zoologischer Vorschau links. Nach 600 m der Parkplatz für Besucher des Zoos Neuwied 06 (www.zooneuwied.de). Erlaubt es die Tourenlogistik, schauen wir uns den größten Rheinland-Pfälzer Tierpark an; vielleicht werden ja auch wir Rheinsteigler bestaunt.

Die Straße Engersbach ein Stück über das Zoogelände hinaus, links in eine Stichstraße. Deren Verlängerung führt auf steilerem Waldstück empor zur Bismarckhöhe 07 mit Schutzhütte. Jetzt hinab nach Sayn. Nicht stetig – nach einer Kreuzung eine Lichtung, dort in Minimalsteigung um den Friedrichsberg. Dann in Serpentinen vollends in den Ort, der verwoben ist mit den Blaublütlern zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Von der Berliner Straße rechts auf die B 413 und hinter dem Biergarten der Sayner Scheune links. Wir gehen über den Saynbach und erleben ein attraktives Finale zwischen dem Garten der Schmetterlinge am Schlosspark und dem Schloss hinter neugotischer Fassade. Beides kann besichtigt werden! Hierfür endet die Etappe im Verkehrskreisel am Schloss Sayn 08. Burg Sayn gehört auch zum Ensemble, jedoch der nächsten Etappe. Fortsetzung folgt.

Von ﻿Rengsdorf nach ﻿Sayn

Von Rengsdorf nach Sayn