An der Ecke Wilhelm-/Oberalleestraße 01 finden wir uns ein zur nächsten Etappe. Das Symbol am Schilderbaum verweist auf den Rheinsteig, der Hinweis "Kamp-Bornhofen 17,3 km" auf das vor uns Liegende. Wir durchmessen zunächst die Karlstraße und die Sommergasse. Schautafeln des Burgenlehrpfades informieren uns am freundlich gestalteten Aufstieg. Besucherparkplatz und Stufen, die bis an die Mauern der Marksburg 02 führen. Stand deren Besichtigung nicht im Vortagesprogramm, empfehlen wir uns dringend eine Führung. Zugbrücke, Burgtore, Wehrgang, Bergfried, Rittersaal, Waffenstube, Folterkammer und Burgschänke sind feste Begriffe des Ritterburgenvokabulars, die auch hier ihren Platz haben.

Der Eselspfad übergibt uns wieder der Moderne. Vorbei an der Siedlung An der alten Burg. Vor der Martinskapelle rechts. Aussichtsreich schwenken wir ein auf den Lauf des Mittelrheintals. Vor Gleisen an einer Mauer links und lang hinauf. Der Weitblick von der Schutzhütte am Standort Zecherweg 03 entlohnt dafür. An sofortiger Gabelung rechts auf gewachsenem Schieferhang und durch Eichenwald mit Sitzbänken an vorzüglichen Panoramen. Die Sicht könnte reizender kaum sein – und wird es doch. Damit der Rhein so schön fließen kann, braucht er ständig Frischwasser. Das liefert hier der Dinkholderbach, in dessen Tal wir wandern und in dessen Sohle den rostrot gefärbten Sauerbrunnen 04 finden. Stufen führen hinab zum Quellaustritt von Wasser mit bedeutsamen Mengen von Kohlendioxid und Eisen, weshalb er zum Säuerling erklärt wird. Über eine Brücke auf Forstweg, den wir bald nach rechts aufwärts verlassen. Markant und steil ist der folgende Höhengewinn. Verglichen mit dem Abstieg legen wir sogar noch eine Schippe drauf, denn erst nach 170 hm auf 265 m ist die Schutzhütte am Dinkholderberg 05 erreicht Das Panorama drängt aussichtsreich die Zahlen in den Hintergrund. So erhaschen wir reizvolle Blicke auf den Südhang der großen Rheinschleife, auf dem der Mittelrheinwein prächtig gedeiht.

Diesseits folgen wir weiteren Talungen, geformt von Gründling, Wasen- und Heiligenbach, die alle in den großen Fluss "rhein"-fließen. Dabei übertreffen sich die Rheinschleifenblicke. Eine Miniaturkapelle fokussiert wieder auf das Nächstliegende. So auch das schaurig-makabre Baumschnitzwerk zur Verbrennung der Blaufärberhexe nahe dem Hexenköpfel 06, einst Hexenverbrennungsort, heute Aussichtspunkt.

An der Straßenkehre links. Kurz an Asphalt, dann rechts zum Rastplatz mit der Florianshütte. Oberhalb von Osterspai betreten wir ein Fleckchen Erde, das wie eine Landzunge die große Rheinschleife ausformt und geprägt ist von wild verwachsenen Schieferfelsen und steilem Waldhang, durch den unser Pfad in leichtem Auf und Ab zieht. Am Standort "Trünnelweg, 116 m" betreten wir Wiesenland – und trauen kaum unseren Augen, die am gegenüberliegenden Ufer eine Sesselbahn sehen, die Ausschaulustige zum linksrheinischen Blick auf die große Schleife hebt. Am Alten Wasserwerk ist Filsen erreicht und kurz hinter dem ehemaligen Café Haus Elch 07 links aufsteigend wieder verlassen (Kamp 3,6 km).

Im Filsener Hinterland, das durch seine Segnung mit Steinfrüchten einen Kirschenpfad erhielt, kriecht ein Steilpfad vorbei an Schwedenkreuz und Waldkapelle zur Schutzhütte am Filsener Ley 08. Uns langstreckengeprüften Wanderern geht der sehnende Blick hinüber nach Boppard mit seinem bunten Uferleben und den schmucken Ausflugsdampfern. Diese Schau im Großen und Ganzen mag Sinn-Bild sein für das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal! Den Zielort fest im Blick, unterhalten von Schautafeln zum Naturlehrpfad Mittelrhein, wandern wir zum Standort im Gäsberg 09. Am Rheinsteig-Hinweis "Kestert 12,8 km" und Zuweg "Kamp 1,3 km" endet dieses Prachtstück.

Von ﻿Braubach nach Kamp-Bornhofen

Von Braubach nach Kamp-Bornhofen