Der Rolandsbogen 01 ist wie geschaffen als Auftakt für den Fernwanderweg. Sind wir vor Öffnung des Gastronomiebetriebes hier, haben wir das romanisch-romantische Szenario in den Ruinen der einstigen Burg Rolandseck auf dem Rodderberg hoch über dem Rhein vielleicht ganz für uns. Im Bogendurchblick finden wir die rechtsrheinischen Burgen Drachenfels und Wolkenburg. Dieses optische Gespinst ist seit tausend Jahren verwoben mit der Geschichte der Rheinromantik. Unsere Wanderung beginnt. Treppab, vorbei an Weinstöcken, über die Aussichtsterrasse. Gegen die Fließrichtung des Rheins schauen wir nach Süden auf das, was vor uns liegt. Die unverwechselbare Wegmarkierung führt uns eine gepflasterte Auffahrt hinauf, wo die Aufwärmphase vor einer Pferdekoppel endet. Links auf ein Teersträßchen, vorbei am Abzweig zum Rodderberghof und entlang einer Walnussbaumplantage in den Wald. Hinab zur Talsohle mit einem Weiher und auf einen ersten Anstieg. Er zieht sich ordentlich im Laubgemisch, ist aber zahm. An Verzweigungen, einmal mit Schutzhütte, immer Remagen entgegen. Dann endet der Forst, der Blick geht an einem Feldrain über die Rheinniederungen ins jenseitige Siebengebirge. An einem Hochstand geradeaus, vor einem Fußballplatz links. An Zäunen einer Siedlung hinab in den Remagener Stadtteil Oberwinter. Vor dem grünen Teilortsschild Birgel rechts absteigend stoßen wir links auf den St.-Josefs-Pfad zum Rand des Ortsteils Bandorf und zum Brunnen am Sümpborn 02. Wie eine Tafel des Stadtrundgangs Remagen verrät, diente in Zeiten, als es noch keine Leitungen gab, dieser Sumpfbrunnen den Anwohnern in Dürreperioden als Wasserquelle. Aus diesem schön gestalteten Rastplatz schöpfen auch wir Kraft für den Weitermarsch.

Über einen Wirtschaftsweg entlang einer Viehweide finden wir leicht steigend wieder in den Wald. Alsdann durchqueren wir Unkelbach 03, wo uns auch der Europäische Fernwanderweg 8 Nordsee-Rhein-Main-Donau-Karpaten-Rila ein Stück begleitet. Wir gehen über einen zweiten, weit gespannten Höhenrücken, geraten an ein Wildschweingehege. Davor rechts mit Hinweis auf die Apollinariskirche. Unser heutiges Höhenrückentraining findet mit einem letzten Bergauf sein Ende. Wer mag, kann nun eine etwa vierstündige Apollinaris-Schleife – einer der Premium-Rundwege am RheinBurgenWeg – an das Wegpensum anhängen. Offiziell aber trägt uns das beschauliche Calmuthtal hinab zu einem Weiher und zum Waldschlösschen mit Bushaltestelle. Links. Unvermittelt stehen wir auf einem ausgebauten Plateau. Es trägt eine überlebensgroße Franziskus-Statue 04, auf Tuffsteinen errichtet, eine Hand segnend erhoben.

Dem Weg weisenden Blick des Heiligen folgend verlieren wir steil an Höhe. Bald stehen wir auf dem Vorplatz der Apollinariskirche 05 aus dem 19. Jh., die als bedeutendster neugotischer Sakralbau des Rheinlandes gilt und einen Besuch unbedingt lohnt. Auch die Außenbauten wie die Gruft der Familie Fürstenberg-Stammheim beeindrucken. An Kreuzwegstationen hinab und durch die Fürstenbergstraße mit der kleinen Kapelle St. Maria in der Lee. An der Unterführung unter die B 9 06 endet die erste Etappe und lässt uns freien Lauf zur Erkundung Remagens.

Vom ﻿Rolandsbogen nach ﻿Remagen

Vom Rolandsbogen nach Remagen