Zwischen Küstenwald und Strand radeln wir in Richtung Graal-Müritz. Dort entscheiden wir uns im Frühjahr für einen Besuch des Rhododendronparks, bevor die Route durch den Kurwald aus knorrigen Buchen in die Rostocker Heide eintaucht und schließlich Warnemünde erreicht.

Aufsatteln!

Beim 1 / Haus des Gastes in Dierhagen Strand (wo auch Tour 17, s. S. 159, vorbeikommt) steigen wir aufs Rad und biegen gleich vom Sträßchen Am Hain rechts in die Ahornstraße ein. Kurz vor dem Strand schwenken wir links in die Waldstraße. An den zahlreichen Kiosken kannst du dich aber auch noch einmal mit Verpflegung eindecken – die Auswahl an Snacks ist hier groß. Du radelst jetzt auf der Waldstraße weiter und folgst damit auch dem Ostseeküstenradweg, dessen Weiser uns bis Warnemünde leiten. Zunächst sind wir nun in Richtung Graal-Müritz unterwegs. Gleich empfängt uns der kühle Schatten des dichten Küstenwaldes. An Kreuzungen und Verzweigungen ist stets auf die Beschilderung des Fernradweges zu achten. Wir überqueren bald ein Asphaltsträßchen und biegen später auf einen Teerweg rechts ein. In einem neuen Wohngebiet

leitet uns die Route über den Hecken- und den Hagebuttenweg, bevor wir an einem Zeltplatz entlangradeln.

Über Bohlen im Moor spazieren

Gleich nach diesem lädt ein Weiser zu einer kurzen Rundwanderung durch das Naturschutzgebiet 2 / Neuhäuser Moor ein. Der nur 400 m lange Rundkurs lohnt sich sehr. Er entführt dich in eine verwunschene Welt stiller, grundloser Seen und schwankender Bohlenwege. Kaum zu glauben, dass hier bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts noch Torf abgebaut wurde – die kleinen Teiche sind alte Torfgruben und entsprechend tief! Das Moor befindet sich in der Regeneration. So ist gegenwärtig der Wasserstand in großen Teilen des Areals noch zu niedrig. Die weitere Radtour führt dann auf schattigen Wegen zwischen Moor und Stranddünen entlang. Zahlreiche Strandaufgänge bieten sich für einen Abstecher an den breiten Sandstrand und zum Meer an. Vielleicht steht dir ja schon jetzt der Sinn nach einer Abkühlung? Die Turmschneise und andere Wege ins Ribnitzer Große Moor ignorieren wir.

Ostseeheilbad mit Tradition

Vor den ersten Häusern von Graal-Müritz biegen wir gegenüber dem Kafka-Weg rechts auf den Deichweg ein. Eine ganze Reihe von Kiosken bieten am Dünenweg Eis und Snacks an. Bei der immerhin 350 m langen 3 / Seebrücke des Ostseeheilbades schwenkt die Route links und biegt entsprechend der Beschilderung Markgrafenheide/Warnemünde gleich rechts in den Küstenwald aus knorrigen Buchen ein. Ein Abstecher zum nahen und unübersehbar beschilderten 4 / Rhododendronpark ist vor allem während der Blütezeit lohnend. Im Mai und Juni tauchen über 2500 Pflanzen das 4,5 ha große Gelände in einen Farbenrausch. Am Bahnhof in Graal-Müritz startet und endet auch Tour 7 (s. S. 57).

Abschied von der Küste

Du radelst nun noch ein Stück parallel zu den Dünen. Erst bei Tommy´s Pavillon hält sich die Tour beschildert landwärts in den

Kurwald. Outdoorliegen unter dichtem Blätterdach laden hier zum Waldbaden ein, während das Rascheln der Blätter mit dem Wellenrauschen verschmilzt. Im weiteren Verlauf sollten die Weiser Markgrafenheide/Warnemünde im Auge behalten werden. Wir tangieren einen kleinen Parkplatz, fahren rechts von diesem in den Wald und überqueren dort einen idyllischen Flusslauf mit blühenden Seerosen. Bald geht es auf Asphalt an einem Campingplatz entlang. An der Vorfahrtstraße hält sich die Tour links, biegt dann aber schon nach wenigen Pedaltritten rechts auf einen schönen Waldweg ein.

Durch Wald und Heidelandschaft

Du radelst nun durch die ausgedehnten Mischwaldbestände und Nadelforste der Rostocker Heide. Eine kühle Brise und der erdige Geruch von Laub und Moos empfängt dich im größten Küstenwald Deutschlands. Die Route behält die Destination Markgrafenheide bei und passiert eine 5 / Schutzhütte beim Abzweig zum (meist) einsamen Strand am Stolper Ort. Wir radeln geradeaus weiter. Später surren die Pneu dann kurzzeitig über Asphalt, der aber bald wieder verlassen wird. Dafür leitet uns ein Weiser zu einem nur 100 m entfernten 6 / Aussichtsturm. Über Schilf- und Wasserflächen schweift der Blick über das Naturschutzgebiet Heiligensee bis zur Schifffahrrinne vor Warnemünde, sodass nicht selten Ozeanriesen am Horizont zu entdecken sind. Ein Bild, von dem man sich gar nicht trennen mag.

Zurück zur Küste und nach Warnemünde

Bald erreicht die Route nun eine Landstraße, die hier gequert wird. Fahrbahnbegleitend radeln wir nach rechts. Die Tour führt immer neben der Straße durch das Ostseebad Markgrafenheide und passiert auf dem nächsten Abschnitt zahlreiche Strandaufgänge. Linker Hand fällt eine große Kaserne der Marine auf. Im Rostocker Stadtteil Hohe Düne orientierst du dich dann zum Anleger der ständig pendelnden Fähre hin und setzt mit schönem Blick auf den traditionsreichen Hafen nach Warnemünde über.

Dort führt dich die Beschilderung zum 7 / Bahnhof des Rostocker Stadtteils, dem Ziel dieser Tour. Bevor wir uns auf den Rückweg machen, stürzen wir uns noch in den hier meist herrschenden Trubel um das berühmte Ensemble von Leuchtturm und Teepott. Bereits seit 1897 lotst der Turm mit seinem auffälligen kugelförmigen Kupferdach die Schiffe in den Warnemünder Hafen. Ferngesteuert strahlt sein Leuchtfeuer beeindruckende 37 km übers Meer. Ganz so weit reicht unser Blick bei einer Besteigung natürlich nicht – das Panorama über Ostsee, Warnemünde und Rostock ist trotzdem grandios. Von oben hast du auch die beste Sicht auf die schwungvolle Dachkonstruktion des berühmten Teepotts – das Warnemünder Wahrzeichen wurde 1968 nach einem Entwurf des Rügener Architekten Ulrich Müther errichtet. Gleich nebenan verlockt der teilweise über 100 m breite Strand zu einem Bad in den blauen Ostseewellen – der perfekte Ausklang für unsere Tour.

DIE ROSTOCKER HEIDE