Eine beinahe autofreie Tour führt uns über die Felder der Jülicher Börde nach Linnich mit seinem bekannten Glasmalereimuseum. Entlang der Rurauen geht’s mit Bademöglichkeit im Barmener See zurück zur Festungsstadt Jülich.

Start am Brückenkopfpark

Wir starten am 1 / Brückenkopfpark Jülich, der mit weitläufigen Spielplätzen und seinem Tierpark ein überregionaler Publikumsmagnet ist. Hier finden auch regelmäßig tolle Events statt, wie das Epochenfest an Pfingsten, eine Reise durch die Epochen. Unsere Orientierung ist meist das rot-weiße Knotenpunktnetz (KP). Zunächst radeln wir auf der Allee Rurauenstraße Richtung Koslar und queren die Hauptstraße dem Wegweiser nach Engelsdorf folgend.

Eintauchen in die Felder der Jülicher Börde

Leicht aufwärts passieren wir eine Pferdekoppel und tauchen rasch in die Stille der weitläufigen Felder der Jülicher Börde ein. Wir befinden uns auf einem Teilstück der Via Belgica, die

einst als 400 km lange römische Heerstraße Köln mit der Atlantikküste verband. Ein Wegekreuz mit der Aufschrift "Wanderer bist du bereit heute zu gehen in die Ewigkeit" lädt zu einem Halt ein, doch die Ewigkeit darf gern noch etwas warten. Also weiter und direkt die nächste Straße rechts abbiegen in den kleinen Ort Engelsdorf, bis wir die schon 1080 erwähnte Burg Engelsdorf erreichen, die Privatgelände ist. Wir folgen der Route Richtung Merzenhausen über weite Felder und erhaschen nach 200 Metern, wenn wir uns umdrehen, noch einen Blick auf die Burg. An der Landstraße angekommen, folgen wir dieser etwa 1 Kilometer nach rechts bis Merzenhausen und durchfahren den von alten Bauernhöfen geprägten Ort, bevor wir Richtung KP 24 Ederen abbiegen. In Ederen lädt uns die 1896 erbaute 2 / Willibrordus Kapelle und der gleichnamige Brunnen ein, kurz innezuhalten, bevor wir am KP 24 Richtung Welz abbiegen. In Welz geht es neben dem Welzer Brauhaus (in den Sommermonaten Sa 14–21, So 11–20 Uhr) links ab Richtung KP 22 Linnich, und wir folgen der Route auf einem von bunten Wildblumen gesäumten Schotterweg. Eine wundervolle Bank mit Blick über die weiten Felder nimmt uns in Empfang, kurz bevor wir KP 22 erreichen und rechts auf die Hauptstraße abbiegen. Du denkst, es ist Zeit für eine Pause? Exakt, denn nach etwa 500 m erreichst du 3 / BerSha‘s Eismanufaktur (in den Sommermonaten tgl. 12–21 Uhr, Mahrstr. 31, 52441 Linnich). Der Hauptstraße durch Linnich folgend Richtung KP 21 erreichen wir das 4 / Deutsche Glasmalerei-Museum (Di–So 11–17 Uhr, Rurstraße 9–11, 52441 Linnich), das sehenswerte und landesweit einzige Museum für Flachglasmalerei. Bevor wir uns kurze Zeit später am KP 21 vor der Rur rechts auf den RurUfer-Radweg begeben, lohnt sich ein kurzer Abstecher links zum Place de Lesquin, der uns neben einem Brunnen mit Bodenfontänen auch mit einem Rastplatz mit Klettergerüst überrascht. Ich musste einfach zwischen den Fontänen durchlaufen und mich abkühlen!

Tosendes Wasser

Zwei Kilometer weiter erreichen wir das 1875 nach Plänen des Wasserbauingenieurs Prof. Otto Ludwig gebaute 5 / Linnicher Rurwehr. Ludwig hat europaweit Talsperren entworfen, zum Beispiel das Jugendstilkraftwerk in Heimbach und die Urfttalsperre. Das Linnicher Rurwehr diente der Bewässerung des Mühlenteichs zum Mühlenbetrieb. Wir sind dem Fluss bereits begegnet, er fließt unter dem Glasmalereimuseum hindurch. Immer am Wasser entlang folgen wir dem schönen RurUfer-Radweg Richtung KP 19 Jülich bis unterhalb von Floßdorf. Dort verlassen wir ihn und folgen auf gleicher Rurseite einem schmalen Weg, der wenig später auf den Mühlenteich trifft. An der Brücke rechterhand neben dem Mühlenteich lohnt es sich anzuhalten. Hier befindet sich eine Replik vom 6 / Nulandtkreuz, das zu Ehren von Freiherr von Nulandt errichtet wurde, der 1681 beim Versuch ertrank, mit seiner Kutsche die Rur zu überqueren.

Blauer Wald

Im Naturschutzgebiet Kellenberger Kamp hinter der Brücke findest du ein besonderes saisonales Highlight: Etwa Ende April tüncht das Blaue Hasenglöckchen den Waldboden in ein herrliches Blau und ist überregionaler Magnet für Naturliebhaber.

Ab ins Wasser

Wir bleiben auf dem Weg, passieren das Mühlrad der um 1500 entstandenen Kellenberger Mühle und erblicken 7 / Schloss Kellenberg, umgeben von einem breiten Wassergraben. Der Weg mündet anschließend in einen schmalen Pfad. Vorsicht in der Kurve und am Ende, denn er mündet direkt auf den Bürgersteig! Wir biegen links ab, folgen kurz darauf dem Wegweiser Richtung 8 / Barmener See und können dort am Badestrand des Baggersees ins Wasser springen. Denselben Weg vom See zurückfahrend, biegen wir eine Straße weiter links in den Steineweiher ab und folgen ihm etwa 500 m, bis wir die Franz-von-Sales Straße erreichen. Links abbiegend erreichen wir KP 30, von dem wir weiter Richtung KP 15 fahren. Unser Weg führt uns am hübschen

Seeufer entlang, bis wir die Rur über eine hölzerne Brücke überqueren und rechts dem RurUfer-Radweg zurück nach Jülich folgen. Wir erreichen die Brücke zum Brückenkopfpark. Wer die sehenswerte Festung Zitadelle und die letzte Einkehr am Jülicher Marktplatz auslassen möchte, kann rechts über die Brücke zum Startpunkt abkürzen.

Festungsstadt Jülich

Wir biegen links ab in Richtung KP 13 Zitadelle, überqueren den Probst-Bechte-Platz und folgen der Route rechts. Vor der Einfahrt zum Parkplatz biegen wir links auf den Radweg entlang der beeindruckenden Festung der 1545 von Baumeister Alessandro Pasqualini erbauten 9 / Zitadelle Jülich ab, der ältesten Zitadelle nördlich der Alpen. An der Pasqualini-Brücke folgen wir rechts dem Weg entlang des Schlossplatzes, auf dem du Mitte Juli den Jülicher Weinsommer genießen darfst. Weiter geht es rechts durch die Fußgängerzone, und wir lassen in einem der Restaurants am 10 / Jülicher Marktplatz gemütlich die Tour ausklingen. Wir verlassen die Innenstadt durch die Kleine Rurstraße und den Anfang des 14. Jahrhunderts erbauten 11 / Hexenturms und kehren vor der Rur wieder rechts auf den RurUfer-Radweg zurück. Ihm folgend überqueren wir an der Brücke zum Brückenkopfpark den Fluss und erreichen kurze Zeit später den Startpunkt 1 / Brückenkopfpark Jülich.

AN FLUR UND RUR