Eines vorab: Planen Sie viel Zeit ein! Es gibt sehr viel zu entdecken und zu tun. Die Runde folgt im Wesentlichen dem als "Glückszauber-Pfad" markierten Weg des Kurortes Bad Wörishofen – allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Dadurch erwandern wir die weniger attraktiven Abschnitte zu Beginn und bringen eine längere Asphaltstrecke hinter uns, solange die Beine fit sind. Außerdem können wir gegen Ende den Kurpark ausgiebiger genießen.

Los geht’s am Bahnhof Bad Wörishofen 1. Im Parkhaus am Bahnhof können Kraftfahrzeuge ganztägig gegen Gebühr abgestellt werden – die meisten anderen Parkmöglichkeiten in der Stadt sind zeitlich begrenzt. Vom sanierten, alten Bahnhofsgebäude gehen wir westwärts in die als "Fahrradstraße" gekennzeichnete Bahnhofstraße und folgen der Radweg-Markierung in den für Motorverkehr gesperrten Bereich. Wir biegen links in die

Hauptstraße ein, laufen bis zur Kirche St. Justina und weiter zum Dominikanerinnenkloster 2 mit der Klosterkirche "Maria, Königin der Engel". Die Besichtigung beider Gotteshäuser lohnt sich. Das etwa 300 Jahre alte Dominikanerinnenkloster wird seit 2005 vom Kolpingwerk als Begegnungs- und Übernachtungshaus betrieben; im Ostflügel befindet sich das Kneipp-Museum.

Gegenüber vom Klosterhof spazieren wir in die Fußgängerzone Richtung Kurpark und kommen zur längeren Fußgängerzone, die entlang des Wörthbachs verläuft. Auf der Kreuzung stehen mehrere Wegweiser: Wir folgen den Schildern nach links Richtung Waldsee und Hartenthal. Am Ende der Fußgängerzone benutzen wir den Fußgängerüberweg und marschieren in die Bachstraße. Beim schicken Haus "Zum Gugger" folgen wir der weiß-gelben Markierung – zum Waldsee sind es laut Schild 25 Minuten. In einem kleinen Grünareal rechts der Straße befindet sich die Kneippanlage Nr. 1 – 3, die "Kneippanlage am historischen Standplatz". Dort wird das Wasser des Wörthbachs in einem kleinen Becken gestaut.

Entlang der Straße marschieren wir weiter südwärts und vertrauen bei den letzten Häusern dem Wegweiser zum Waldsee. Auf Asphalt geht’s an einem Bauernhof vorüber und auf einen großen Baum zu: Beim Feldkreuz steht eine Ruhebank. Zum Waldsee 4 sind es nur noch fünf Minuten – beim Schild "Ort der Quellen" befindet er sich linkerhand. Der Waldsee ist kein Badesee – das Gelände befindet sich in Privatbesitz und kann nicht betreten werden! Weiter geht’s Richtung "Naturkneippanlage 20 min". Wenige Meter nach einem Feldkreuz teilen sich die markierten Wege: Wir gehen geradeaus weiter. Hinterm schattigen Rastplatz endet endlich der Asphalt. Am "Ort der Heilkraft" wächst die "längste Weißdornhecke im bayerischen Raum", so wird auf der Informationstafel behauptet. Nach einer sanften S-Kurve am Waldrand entlang kommen wir zur Kneippanlage Nr. 2 – 5 mit einem schönen Rastbereich unter

alten Bäumen.

Vom "Ort der Erfrischung" ist es nicht weit bis zur ehemaligen Waldmühle. Bei den Häusern folgen wir der Straße nach rechts. Zum "Ort der Naturgeister" sind es laut Schild zehn Minuten: Wir gehen erst neben der Straße, in der Straßenkurve geradeaus und halten uns im Zweifel eher links als rechts. An einer markanten Kreuzung ist der Ort der Naturgeister 6 beschildert. Dieser Rast- und Spielplatz zum Thema Natur- und Fabelwesen ist ein idealer Flecken zum Verweilen mit Kindern. Besonders schön ist der kleine Wasserparcours. Tipp: Für die Murmelbahn mittelgroße Murmeln mitbringen – zuletzt waren leider keine vor Ort.

Zurück an der markanten Kreuzung folgen wir dem Wegweiser "Hartenthal 10 min". Ein Stückchen am Waldrand entlang – dann gehen wir nicht nach Hartenthal übers Feld, sondern Richtung Osterlauchdorf in den Wald hinein. An der ersten Kreuzung im Wald halten wir uns weiter Richtung Osterlauchdorf. Vorbei am "Ort der Geschichte" Hinterhartenthal erreichen wir einen Wanderparkplatz 7. Dort stolzieren wir nordwärts in den Weg zwischen Gedenkstein und Informationstafel.

Wir kommen zur "Bank des Träumens". Ab da begleiten uns zahlreiche Informationstafeln über Flora und Fauna des Waldes. An einer Lehrpfad-Station gibt es ein "Waldbuch", wo Wanderer Ihre Gedanken hineinschreiben können. Die weiß-gelben Markierungen bringen uns nordwärts bis nahe einer Waldrandecke 8. Dort vertrauen wir dem Wegweiser zum Jagdhäusle und zum "Versunkenen Schloss".

Ein Gedenkstein und eine Tafel erinnern an das 250-jährige Jubiläum der Bayerischen Staatsforstverwaltung, die auch den weiteren Weg mit zahlreichen Informationstafeln gut ausgestattet hat. Beachten Sie den naturnahen Wald in diesem Gebiet – es gibt hier einige sehr alte Laubbäume. Am kleinen Teich können Sie mit etwas Glück seltene Libellen und Wasserfrösche

beobachten. Vorbei am Kunstwerk "Roter Keil" erreichen wir den Waldrand 9: Hier können Sie nach rechts abzweigen und im Restaurant-Café Jagdhäusle einkehren.

Ansonsten geht es geradeaus weiter zum "Versunkenen Schloss" – der Weg führt nordwärts am Waldrand dahin und im Wald gut beschildert bis zur Kneippanlage Nr. 3 – j. Fuß- und Armbecken der Anlage am "Versunkenen Schloss" werden von einer Quelle gespeist, das Wasser ist ganzjährig sehr kalt. Nach der Erfrischung gehen wir Richtung Waldrand und finden eine Informationstafel über das "Versunkene Schloss", ein Burgstall aus dem frühen Hochmittelalter.

Noch ein paar Meter am Waldrand dahin, dann folgen wir der von Birken bestandenen Straße nach rechts (Schild: "Kneippanlage 5 min"). Vor der Straßenbrücke mit provisorisch anmutendem Metallgeländer machen wir einen Abstecher nach rechts zur Kneippanlage Nr. 4 – k. Die Anlage "Schöneschacher Straße" ist die größte und gepflegteste auf unserer Kneipp-Wanderung und lädt zum längeren Verweilen ein.

Zurück zur Straße, über die Brücke, vorbei am schönen Feldkreuz – jetzt spazieren wir links in den Kurpark. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind mit farbigen Pfeilen gekennzeichnet. Durch den Kurpark folgen wir am besten immer der weiß-gelben Markierung – Sie können aber auch davon abweichen und den Park auf eigene Faust erkunden. Verpassen sollten Sie auf keinen Fall das "Schlammbecken" am Barfußweg, den Rosengarten mit über 6.000 Rosenstöcken und etwa 550 Arten sowie die drei Heilkräutergärten: den mittelalterlichen Walahfrid-Strabo-Garten, den früh-neuzeitlichen Leonhart-Fuchs-Garten sowie den modernen Sebastian-Kneipp-Garten. Kinder werden sich auch über die Voliere freuen. Wenn Sie unserem Weg folgen (siehe Karte und GPX-Track), kommen Sie gegen Ende des Parkrundgangs an der Kneippanlage im Kurpark heraus – es handelt sich um die Kneippanlage Nr. 5 – l auf unserer Wanderung.

Bad Wörishofen: Kneipp-Wanderung