Die Rundwanderung beginnt mit einem schönen Aussichtspunkt auf die alte, 1910 (1989 außer Betrieb genommen) fertiggestellte Lehnitzschleuse I (links von der Brücke gesehen) und unmittelbar daneben die 1940 fertiggestellte Schleusenkammer Lehnitz II. Dann führt der Weg an gleich zwei Gedenkorten für die Opfer des KZ-Außenlagers "Klinkerwerk" vorbei. Weiter geht es auf einem Wanderweg entlang des Ostufers des Kanals und zum Grabosee, an heißen Sommertagen ein begehrtes Ausflugsziel für Badefreunden, an Nebeltagen eine "top location for abandoned places". Denn auf dem gegenüberliegenden Seeufer befindet sich auf einem Waldgrundstück das unter Denkmalschutz stehende Gebäude der ersten Lungenheilanstalt Norddeutschlands. Sogenannte "Urban-Explorer" durchstreifen das eingezäunte Areal auf der Suche nach spektakulären Fotomotiven. Organisierte Führungen auf dem morbiden Grundstück erfreuen sich großer Beliebtheit. Erst 2010 wurde die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Grabowseebrücke wieder erbaut, auf der wir das Kirch

dorf Friedrichsthal erreichen und auf dem europäischen Fernwanderweg durch die Wälder entlang des Oder-Havel-Kanals Richtung Schleuse zurückwandern.

Entlang der 01 Bernauer Straße (41 m) überqueren wir die den Oder-Havel-Kanal auf der kombinierten Fußgänger- und Fahrzeugbrücke – der beste Aussichtspunkt auf die alte und neue Lehnitzschleuse. Schon bei der nächsten Gelegenheit zweigen wir links in die Straße "Lehnitzschleuse" ab. Am Wegesrand befindet sich der erste Teil der Freiluftgedenkstätte KZ-Außenlager Klinkerwerk. Hinter der nachfolgenden Straßensperre beginnt dann das Betriebsgelände der Schleuse. Fahrzeuge sind ab hier verboten, wir Fußgänger dürfen aber geradeaus weiter gehen.

Dort, wo die Straße eine Rechtskurve beschreibt, gehen wir noch geradeaus weiter bis zur 02 Gedenkstätte (39 m) KZ-Außenlager Klinkerwerk, die damals weltweit größte Ziegelei zur Fabrikation von Klinkern und Außenlager des KZ-Sachsenhausen. 1945 wurden die Werksanlagen von der amerikanischen Luftwaffe zerstört, Hunderte Häftlinge starben dabei. Zum 70. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des KZ-Sachsenhausen wurde 2015 dieser neue Gedenkort für die Opfer des KZ-Außenlagers "Klinkerwerk" am Hafenbecken eingeweiht. Wieder auf der asphaltierten Straße folgen wir links dem Verlauf der Straße um das Becken des Klinkerhafens und dann auf einem beginnenden Waldweg am Ufer des Kanals entlang.

Bei der ersten Weggabelung zweigen wir dann halb rechts ab und gelangen an den 03 Grabowsee (41 m). Am gegenüberliegenden Ufer befinden sich die Ruinen einer Heilstätte für Lungenkranke. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich in der Heilstätte die Rote Armee bereit und nutzte das Gelände noch bis 1994. 2012 drehte George Clooney im 1896 eröffneten Gebäude. 2013 kam Graffiti- und Street-Art-Künstler aus der westlichen Welt an den verwunschenen Ort und werteten die Gebäude auf. Nun möchte ein Investor das bei "Urban-Explo

rern" beliebte Gelände in einen Park mit Wohnungen verwandeln.

Am Ende des Sees überqueren wir dann die 04 Grabowseebrücke (46 m). Seit dem zweiten Weltkrieg war diese Verbindung zwischen Friedrichstal und Schmachtenhagen unterbrochen, erst 2010 wurde dann die heutige Stabbogenbrücke fertiggestellt! Über Treppen geht es herunter zum Kanal und nun auf einem komfortablen asphaltierten Weg durch Wälder in südliche Richtung. Wir unterqueren die ehemalige Bahnstrecke Wensickendorf-Schmachtenhagen-Oranienburg.

Danach ergibt sich vom Radwanderweg am 05 Oder-Havel-Kanal (39 m) ein schöner Blick hinüber zum Klinkerhafen, bevor wir wieder am Start ankommen.

Oranienburg – Friedrichsthal