Idyllisch geht es zuerst zwischen Weinbergen und Streuobstwiesen, dann durch den Wald hindurch. Vom Kernenturm und vom Panorama Restaurant hat man eine herrliche Aussicht auf die Umgebung. Schlemmen für Augen und Magen ist also garantiert.
Kurz durch die Stadt
Wir starten am 1 / Parkplatz am Mithras-Relief, am Fuß des Kappelbergs, denn bekanntlich kommt das Beste ja zum Schluss und das ist auch bei unserer Panorama-Runde der Fall. Wir werden zwischen Weinbergen hinabdüsen und über die Dächer von Stuttgart blicken. Doch zuerst geht es zwischen Streuobstwiesen, Obstplantagen und Weinreben nach Stetten. Dazu startest du in Richtung Fellbach, indem du den grünen Pfeilen nach Waiblingen und Weinstadt folgst. Sie führen dich zwischen Wohnhäusern ein kurzes Stück durch den Ort, bis du auf eine Weggabelung triffst, an der Weinstadt doppelt ausgeschildert ist. Du nimmst den langen Weg, der dich auf die Stettener Straße und somit auf geradem und direktem Weg nach Stetten führt.
Zwischen Streuobstwiesen
Du rollst vorbei an Streuobstwiesen, auf denen Pferde grasen und Kühe den Schatten der Bäume suchen. Vielleicht hörst du auch Hühner gackern. Überall am Wegesrand wuchern Brombeeren und wenn sie zu keinem der Freizeitgüter oder Obstplantagen gehören, dann sind sie im August ein willkommener Snack. Übrigens sind Streuobstwiesen ab einer gewissen Größe seit dem 22. Juli 2020 durch das Biodiversitätsstärkungsgesetz unter Schutz gestellt. Denn die Bäume, die oft knorrig und unförmig aussehen, bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten und Vögel. Das Problem: Die Pflege der Bäume ist zeitintensiv und das heimische Obst von Streuobstwiesen konkurriert oft mit dem billigeren Obst von riesigen Plantagen im Süden Europas. Was hilft: Säfte aus Streuobstwiesenobst zu kaufen. Nach rund vier Kilometern erreichst du Stetten. Dort fährst du durch die Innenstadt immer den grünen Pfeilen hinterher, bis du am zweiten Kreisverkehr statt weiter den Schildern zu folgen, die erste Ausfahrt in die Kirchstraße nimmst. Die Abkürzung führt dich auf einen anderen Radweg und schon spitzelt zu deiner Linken zwischen den Häusern die würfelförmige 2 / YBurg (Steigstraße, 71394 Kernen im Remstal) hervor. Früher haben dort die Herren von YBurg gewohnt, heute stehen nur noch die Außenwände.
Treten und schwitzen
Ab jetzt geht es bergauf, schließlich wartet auf dich noch ein Panorama-Ausblick, und bisher ging es fast immer leicht bergab. Du fährst immer dem Radweg hinterher, vorbei an einem Spielplatz mit kleiner Kletteranlage. Kurz darauf endet der Asphaltweg und du musst auf einem breiten Schotterweg weiter in den Wald hinein. Jetzt heißt es treten, treten, treten. Und schwitzen, schwitzen, schwitzen. Dafür bietet das Blätterdach einen angenehmen Schutz vor der heißen Sonne – vor allem an heißen Tagen ist es hier schön kühl. Es ist angenehm ruhig, nur dein Schnaufen ist zu hören. Nach rund vier Kilometern Anstieg hörst du wieder die ersten Autos und siehst schon bald darauf, wie der Schotterweg auf eine breite Straße zusteuert. Kurz bevor du diese aber erreichst, biegst du scharf rechts ab – jetzt hast du den großen Anstieg geschafft. Der Weg führt dich nun zu einer Waldgaststätte, deren Parkplatz du nach rechts überquerst, um wieder in den Wald abzubiegen. Du folgst dem Weg vorbei an einem Flugplatz, über dem du am Wochenende die Segelflugzeuge gleiten siehst. Und wer weiß: Vielleicht hast du Glück und siehst sie am Himmel, wie sie ihre Kunststücke vollführen.
Aussicht vom Kernenturm
Nicht einmal einen Kilometer später, nachdem du den Flugplatz hinter dir gelassen hast, taucht abermals eine große Straße vor dir auf. Auf der anderen Seite siehst du die Entsorgungsanlage Katzenbühl. Es scheint, als wärst du an einer Sackgasse angelangt. Doch auf der anderen Straßenseite führt ein Weg wieder rechts in den Wald hinein. Ab jetzt folgst du den blauen Querbalken. Sie markieren den 3 / Kernenturm (Kernenturm, 70736 Fellbach). Und wenn der Fahrradweg einen Kilometer später nach links abzweigt, fährst du geradeaus und fängst noch einmal zum Strampeln an. Jetzt wird es sehr steil, dafür lässt du nun den Schotter hinter dir. Es kann sein, dass du auch ein Stück schieben musst. Aber wenn du es geschafft hast, kommst du auf eine wunderschöne Lichtung, in deren Mitte der Kernenturm emporragt. Sogar einen Kiosk gibt es hier, der am Wochenende geöffnet hat. Jetzt kannst du erst einmal bei einem Radler verschnaufen, um anschließend die Wendeltreppe bis zum höchsten Punkt des Turms zu erklimmen. Hier befindest du dich auf 540 Höhenmetern. Rundherum Bäume und am Horizont Städte. An schönen Tagen kannst du bis zum Katzenbuckel im Odenwald und zur Schwäbischen Alb blicken.
Deine private Show
Bergab nimmst du am besten den gleichen Weg, fährst aber dort, wo du zuvor geradeaus gefahren bist, nach rechts. Du überholst Wanderer, kommst an Rastplätzen vorbei, bis der Wald wieder von Häusern abgelöst wird. Hier erwartet dich noch ein besonderes Highlight, das dir das Gefühl eines Entdeckers auf den Spuren von geheimen Orten gibt. Biege am Parkplatz zu Beginn der Häuserreihen links ab und fahre ein kurzes Stück bergauf, bis rechts von dir ein breiter, aber von Laub bedeckter Weg abzweigt. Hier musst du absteigen und dein Fahrrad ein paar Meter schieben, bis zu deiner Linken, versteckt hinter Bäumen, eine alte 4 / Naturbühne (70374 Fellbach) auftaucht. Stufen führen in der Mitte nach oben, während rechts und links Holzbänke angebracht sind, die teilweise schon vom Gestrüpp überwuchert sind. Früher wurde hier gesungen, gespielt, applaudiert. Heute schreibt deine Fantasie die Theaterstücke, die hier hätten stattfinden können. Ein perfekter Ort, um die Ruhe der Natur förmlich zu spüren.
Noch mehr Aussicht
Du nimmst wieder den gleichen Weg zurück und düst direkt auf den 5 / Wanderparkplatz Kappelberg (Auf dem Kappelberg 2, 70374 Fellbach) zu, von dem du eine herrliche Aussicht über Stuttgart und die umliegenden Weinberge hast. Das Grün der Blätter leuchtet, die Dächer der Stadt strahlen. Panorama pur. Und wenn du nicht genug vom Ausblick bekommen kannst, dann gibt es rund 300 Meter entfernt das 6 / Panorama Restaurant (Auf dem Kappelberg 3, 70374 Fellbach) mit griechischen Spezialitäten. Calamari, Tzatziki, Souvlaki. Nach dem Essen liegt glücklicherweise nur noch die Abfahrt vor dir. Du spürst den Fahrtwind im Gesicht, blickst zwischen den Weinreben hindurch auf Stuttgart und fühlst dich befreit von der Last des Alltags. Am Fuß des Kappelbergs hast du dann deinen Startpunkt, den
1 / Parkplatz am Mithras-Relief, wieder erreicht.

Ein Meer aus Wald