Bockenheim ist einer der bevölkerungsreichsten Stadtteile Frankfurts und gerade einmal drei Kilometer von der Innenstadt entfernt. Von hier aus sind wir schnell an der Nidda und bald auch am Main, wo wir an der Uferbar in Okriftel rasten. Bei Hattersheim liegt uns der Duft von mehr als 6.500 Rosen in der Nase. An den Weilbacher Kiesgruben sind wir mitten in der Natur. Wir besteigen die Flörsheimer Warte und lassen den Tag im Spielpark Hochheim ausklingen.
Frankfurter Wasserhäuschen und Naturschauspiele
Wir starten am 1 / Kirchplatz in Bockenheim. Von hier geht es auf dem GrünGürtelradweg durch das Stadtgebiet von Rödelheim, vorbei an der 2 / Trinkhalle auf der Insel, wo wir einen kurzen Stopp für kühle Getränke einlegen. Man munkelt, dass man hier sogar ab und an Rödelheims Finest, den Rapper "Moses Pelham" trifft. Direkt hinter diesem urtypischen Frankfurter Wasserhäuschen führt der Weg an der Nidda weiter. Wir fahren eine Weile am Ufer entlang, wo wir zahlreiche Rast- und Spielplätze, aber – insbesondere im Frühling – auch herrliche Naturschauspiele, wie ein großes Froschkonzert an einem Weiher direkt am Radweg vorfinden. Das Quaken ist nicht zu überhören und zieht die neugierigen Blicke der Radfahrer und Spaziergänger auf sich. Auf der Nidda beobachten wir vereinzelt Paddelboote, Schwäne und Nutrias, die in großer Zahl vorhanden und sehr zahm sind. Besonders schön wird es am Höchster Wehr, wo sogar noch ein altes Wehrhäuschen das Ufer ziert. Hier gibt es tolle Rastplätze direkt am Wasser.
Eisenbahnromantik und Rast am Waldrand
Wir fahren unter Deutschlands zweitältester Eisenbahnbrücke hindurch. Die Bogenbrücke wurde 1838 errichtet und ging 1839 in Betrieb. Auf der Eisenbahnbrücke Nied überquert die Taunus-Eisenbahn die Nidda. Nachdem wir am Industriestandort Frankfurt-Höchst mit der Fähre Richtung Schwanheim über den Main gesetzt haben, führt unser Weg vor Sindlingen über eine Brücke wieder auf die andere Flussseite zurück zum Sindlinger Mainufer. Nun befinden wir uns auf dem Mainradweg, der uns zunächst am Okrifteler Wäldchen vorbeiführt. Hier kommen wir an der gemütlichen mit Liegestühlen ausgestatteten Uferbar nicht vorbei, ohne eine kurze Rast zu machen.
Wo die Rosen duften
Nach etwa einer Stunde (reine) Fahrtzeit eröffnet sich die Sicht auf das 3 / Rosarium in Hattersheim. Im Jahr 1997 eröffnet, ist der Standort kein Zufall: Eine mehr als 100 Jahre alte Tradition hat Hattersheim den Beinamen "Stadt der Rosen" eingebracht – auch wenn heute nur noch in Okriftel kleinere Rosenfelder zu finden sind. Auf einer Fläche von 1,3 Hektar blühen mehr als 6.500 Rosen. Zu den hier angebauten Sorten zählen u.a. Wasserrosen sowie die Hattersheimer Züchtungen "Wilhelm Kauth" und "Gretel Greul" aus den Jahren 1930 und 1939. Eine neue Züchtung erhielt hier im Sommer 2000 den Namen "Rosarium Hattersheim". Im Mittelpunkt steht die 6,50 Meter hohe Rosenpyramide, über und über von Kletterrosen umrankt. Im Rosarium finden ganzjährig wechselnde Veranstaltungen, wie Konzerte, Lesungen und Feste statt. Für Rosenfans werden außerdem mehrfach im Jahr Kurse rund um das Thema Rosen angeboten.
Natur entdecken an den Weilbacher Kiesgruben
Von Hattersheim führt unser Weg auf der Regionalparkrundroute weiter an einem Waldstück entlang und schließlich zwischen Feldern hindurch bis zu den 4 / Weilbacher Kiesgruben. Hier legen wir eine längere Pause ein. Das Besucherzentrum des Regionalparks RheinMain und das seit vielen Jahren aktive Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben bilden zusammen das Regionalpark Portal. Hier, an einem wichtigen Etappenpunkt der Regionalparkrundroute finden wir ein Informationszentrum, Ausstellungen, einen Spielplatz mit Kletterwald, einen Aussichtsturm, von dem wir Blick auf den Flughafen und die Frankfurter Skyline haben, einen kleinen Teich sowie reizvolle Spazierwege mit der Möglichkeit, Biotope und seltene Tiere zu beobachten. Einkehren können wir im Gasthaus "Zum Wilden Esel" (dienstags bis sonntags ab mittags geöffnet), welches regionaltypische Küche anbietet.
Die Pause für Genießer
Wir bleiben auf der Regionalparkrundroute und legen nach etwa 20 Minuten an der 5 / Flörsheimer Warte (Landwehrweg, 65439 Flörsheim) unseren nächsten Stopp ein. Die Flörsheimer Warte in den Wickerer Weinbergen war ursprünglich einer der vier Wachtürme entlang der "Kasteler Landwehr". Das Verteidigungsbauwerk hatten die Mainzer Erzbischöfe im 15. Jahrhundert errichten lassen, um ihre rechtsrheinischen Besitzungen mit den Dörfern Kastel, Kostheim, Flörsheim und Hochheim zu schützen. Im Unterschied zu den historischen Stadtbefestigungen sind bei einer Landwehr gemauerte Elemente rar. In der Regel waren es herausgehobene Wachtposten wie die Flörsheimer Warte, die so dauerhaft befestigt wurden. Heute wird die Flörsheimer Warte bewirtschaftet und man kann inmitten der Weinberge im Schatten des 30 Meter hohen Wartturms mit seinen vier Etagen einen "guten Schoppen” Rheingauer Weines genießen oder hinauf zur vierten Ebene in rund elf Metern Höhe steigen und den weiten Ausblick über die Region bis hinunter zum Odenwald bewundern. Wir entscheiden uns für Letzteres und brechen bald wieder auf. Kurz hinter der Warte hält die Regionalparkrundroute einen Treppenabschnitt bereit, der uns zum Absteigen zwingt. Wer etwas mehr Zeit hat, kann einen kleinen Umweg fahren.

Ein Spielparadies für Kinder und Erwachsene
Unsere letzte Etappe führt uns zum 6 / Spielpark Hochheim. Der Spielpark ist bei Familien mit Kindern überregional bekannt und wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Kiesgrube errichtet. Das schlägt sich in der Gestaltung des weitläufigen Freizeitgeländes mit seinen welligen Geländeformen ebenso nieder wie in den verwendeten Materialien und der Bepflanzung. Das Gelände bietet viel Raum für ein Picknick, ausgelassenes Toben und es gibt viele Spielgeräte zu entdecken. Auf einer Fläche von mehr als 50.000 Quadratmetern gibt es beispielsweise eine 15 Meter hohe Tunnelrutsche oder einen 13 Meter hohen Tarzanschwinger. Das Krähennest, ein Netztunnel und eine Dschungelbrücke laden ebenso zu sportlicher Betätigung ein wie eine 50 Meter lange Doppelseilbahn und eine Königinnenschaukel. Zudem fordern eine Seilkonstruktion und Baumstämme zum Balancieren heraus. Für kleinere Kinder gibt es auch ausgedehnte Sand- und Kiesflächen – dennoch lohnt sich der Ausflug vor allem mit älteren Kindern. Wir nutzen unser Tourenziel deshalb für ein ausgedehntes Picknick und lassen uns von der Bushaltestelle Hochheim (Main) Lindenhof zunächst nach 7 / Hochheim Bahnhof und dann per S-Bahn zum Frankfurter Hauptbahnhof zurückbringen. (Einfacher und schneller ist es, direkt zum Bahnhof Hochheim zu fahren.) Von Hochheim dauert die Rückfahrt zum Frankfurter Hauptbahnhof zwischen 20 und 30 Minuten.

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