Vorbei am Meller Wald überqueren wir zweimal das Wiehengebirge, kommen durch teils malerische Ortschaften wie Bad Essen und Schledehausen. Man erkennt recht bald, dass Melle von ausgedehnten Waldflächen umgeben ist, durchbrochen von Arealen landwirtschaftlich genutzter Flächen. Gemächlich fahren wir durch die Landschaft des Grönegau und kehren so an den Ausgangsort zurück.

Startpunkt ist der Bahnhof Melle

Wir verlassen den 1 / Bahnhof Melle über die Bahnhofs- und Buersche Straße. Die Alte Buersche Straße ist für Kfz eine Sackgasse, Fahrradfahrer und Fußgänger können jedoch die Bahntrasse unterirdisch kreuzen. Auf der Waldstraße geht es stetig bergan durch Siedlungen im äußeren Stadtrand, doch dann wird die Straße ihrem Namen gerecht, wir fahren durch Wald. Wir streifen Eicken-Bruche. Vorbei an der herrlich gelegenen Waldorfschule geht es endgültig in die offene Landschaft.

Auf zum Strand

Zunächst bleiben wir unterhalb der aufsteigenden Hänge des Wiehengebirges. Über Barkhausen, den Ort gibt es heute glatt zweimal, fahren wir in die Buermanns Heide und können am Niedereschweg 15 bereits ein schönes Café am Teich, das 2 / Strandcafé Melle aufsuchen, geöffnet von Freitag bis Sonntag. Ab dem kleinen Tittingdorf nehmen wir für 2 km den Radweg neben der größeren Kreisstraße bis in den Ort Buer. Der 3 / Kirchplatz Buer mit einer Zufahrt durch ein Fachwerkhaus wird durch den hoch aufragenden Kirchturm der St. Martinikirche bestimmt. Umgeben von zahlreichen Fachwerkhäusern lädt das Areal zum Verweilen ein, auch wegen der Einkehrmöglichkeit, etwa im Gastwerk Buer (www.gastwerk-melle.com). Wir durchfahren das kleine Torhaus und umrunden den Ortskern, um in die Bremer-Tor-Straße einzubiegen. Hier folgen wir der Ausschilderung "Mühlentour", die uns erst bei den Saurierspuren verlässt.

Panorama pur

Über Meesdorf geht es bergan, mit zahlreichen Abbiegesituationen. Es ergeben sich immer wieder grandiose Aussichten auf bewaldete Berghänge, ein besonders schönes Panorama bietet sich "Am Bergsiek". Mit ordentlichem Gefälle fahren wir zur Huntetalstraße hinab. Zum Glück müssen wir dieser Hauptstraße nur 500 m folgen.

Die Dinosaurier grüßen

Bald geht links ein Weg hoch und schon erscheint ein übergroßer Dinosaurier. Gut, dass er hinter einem Zaun steht, sonst kriegten wir es mit der Angst zu tun. Wenig weiter, nach extrem steilen 200 m, sind dann die originalen 4 / Saurierfährten von Barkhausen zu bewundern, echt beeindruckend. Schließlich sind diese Fußstapfen Millionen Jahre alt. Ausführlich werden wir hier über die Saurierspuren informiert und erfahren, was hier früher alles anders war. Die weitere eindrucksvolle Skulptur eines realistisch nachgebildeten Dinosauriers steht dort in der Landschaft und macht mächtig was her. Der Wittekinds-Wanderweg ist nun ein kurzes Stück unser etwas abenteuerlicher Pfad. Er führt am Hang des Linner Berges entlang, schmal, aber mit dem Fahrrad – abgesehen von extremen Wettersituationen – gut befahrbar. Er mündet ein auf die Hüseder Straße, die dann als Asphaltstraße bergabführt. Mitunter blickt man zur einen Seite auf die Hänge des Wiehengebirges und gegenüber auf die Weiten der Norddeutschen Tiefebene.

Fachwerkhäuser am Wegesrand

Nach sehr gefälligen 4 km ist die nächste Station 5 / Hüsede, eine Ortschaft mit zahlreichen Fachwerkhäusern. Ein herrliches Picknickgelände ist der liebevoll angelegte Dorfplatz (Im Dorfe 17) mit Backhaus, Nebengebäuden und einladenden Bänken. Beeindruckt hat mich der Tisch ohne Tischbeine in einer Hütte.

Pause für einen kurzen "Kur"-Aufenthalt

Weiter geht es für drei km über Eielstädt nach 6 / Bad Essen, ein Ort, der von Radtouristen gerne aufgesucht wird und das aus guten Gründen (siehe auch Tour 21). Neben den Schönheiten der Ortsmitte gibt es zahlreiche Angebote in der Gastronomie, diverse Einkaufsmöglichkeiten, ein Sole-Freibad, Kureinrichtungen, den Familienpark, die Marina am Kanal etc. Wir verlassen Bad Essen vom außergewöhnlich heimeligen Kirchplatz aus auf einem Weg durch die Felder, an einem Gewerbegebiet vorbei, um dann im Ortsteil Wehrendorf über "Klosterkamp" alsbald der Wehrendorfer Straße bergauf zu folgen. In einer Kurve biegen wir links ab, die "Kirchegge" hoch, jetzt wird es richtig anstrengend. Im Vorteil ist, wer mit einem Pedelec ausgestattet ist. Nach einem kurzen Stück auf der stark befahrenen Bad-Essener-Straße geht es geradeaus auf den Heerweg. Sehr schöne sechs km haben wir jetzt vor uns bis zum nächsten Stopp. Kaum sind wir nun einen Berg hochgefahren, geht es auch wieder bergab, das Ganze wiederholt sich. Die Fahrt entlang am Waldrand erlaubt Ausblicke in die hügelige, gewellte Landschaft. Das letzte Stück Heerweg ist wegen des Untergrundes etwas beschwerlich zu fahren, jedoch oben angekommen wird man durch ein besonderes Panorama belohnt.

Auf nach Schledehausen – abwärts

Jetzt geht es endgültig bergab, ein kleiner Wermutstropfen ist das Abbremsen und Abbiegen an den Wegkreuzungen. In leichtem Zickzack gelangen wir nach 7 / Schledehausen. Hier gibt es Einkaufsmöglichkeiten, eine Eisdiele, sogar einen Kurpark, darüber hinaus gibt es ein schön gelegenes Waldbad. Wir durchfahren diesen Ort, passieren eine Ampelkreuzung und biegen in den Linner Kirchweg ein. Es geht nochmal richtig hoch. Sobald sich das hügelige Waldgelände öffnet, überschauen wir die vor uns liegende Landschaft. Ab der Linner Landstraße bewegen wir uns von nun an im Grönegau. Wie der Name schon andeutet, traditionell genutztes grünes Weideland.

Plötzlich alles flach

Wir überqueren die Mindener Straße und die Eisenbahn und fahren durch ein weitläufiges Wiesengelände. Oftmals lassen sich in dieser Bruchlandschaft der Hase-Aue Störche beobachten. Oder eine Schafherde bewegt sich auf den großen Flächen. Am Ende des Hörsteweges beginnt ein frei befahrbarer Privatweg, der schließlich den Firmenparkplatz einer Möbelfabrik überquert und in die Vinkenaue einmündet. Wir streifen ein Siedlungsgebiet von Westerhausen, ein Ort mit Bahnstation, jedoch sonst ohne erkennbare Ortsmitte und besondere Aufenthaltsqualitäten. Gut sechs km sind es noch bis Melle. Auf den folgenden Straßen geht es oft abwechselnd rechts und wieder links ab. Wir fahren dann im Anblick der Meller Berge nach Bakum, einem Ortsteil von Melle. Ein letztes Mal geht es über die Bakumer Straße bergauf, um dann vor der Bahn in die Pestelstraße einzubiegen.

Das Automuseum Melle

Wir sind wieder in Melle gelandet, und wer jetzt von Fahrrädern nichts mehr wissen möchte, dem sei ein Besuch des großartigen 8 / Automuseums Melle anempfohlen. Hier sind ständig wechselnde Exponate von historischen fahrbereiten Alltagsautos und auch Raritäten ausgestellt. Nach einem Schwenk im Rechtsbogen, um die Bahnschienen zu überqueren, sind wir alsbald am Ausgangspunkt 1 / Bahnhof Melle angekommen.

Zwischen Melle und Bad Essen