Von Viechtach aus meistern wir markante Anstiege nach Schwibleinsberg und rollen von dort entspannt ins Tal der Schwarzen Regen an den Haltepunkt Gumpenried-Asbach. Dann geht’s in den Markt Teisnach zum Gasthof Ettl Bräu wo wir ein super Steak genießen. Hinauf "kraxeln" wir zur Burgruine Altnußberg, schauen noch mal über den Bayerwald und chillen kurz vor Schluss im Urwald-Restaurant Thai Bay am Schwarzen Regen.
Der letzte Bahnhof der Waldbahn
Am 1 / Bahnhof Viechtach endet die Waldbahn, die von Plattling über Gotteszell heraufschnauft. Auf ihrem letzten Stück hinterm Markt Teisnach durchstreift sie "Bayerisch Kanada", eine an Kanadas Wildnis erinnernde, unberührte Flusslandschaft im Tal der Schwarzen Regen, bis nach Viechtach. Das schauen wir uns mal an und treffen uns am Bahnhof Viechtach. Zum Ende unserer Radtour werden wir hier unser Rad auch wieder abstellen. Los geht’s zum Ende der Bahnhofsgleise und rechts gleich über den Schwarzen Regen. Hier hat der Regen eine Insel geschaffen, auf der die Sportplätze des Fußballvereins liegen. Gegenüber schwenken wir sofort in die Straße Am Regen ein und radeln zum Weiler Grossenau.
Am Schwarzen Regen
Am Wanderparkplatz Auberghänge halten wir uns links und folgen dem Schwarzen Regen zur Sägmühle. Hier verlassen wir das Tal und steil geht’s hinauf zum Sträßchen nach Gstadt. Eine schöne Kapelle entdecken wir auf dem Weg zum Weiler Schönau, liegt noch etwas höher und punktet mit der malerisch über dem Tal gelegenen Kirche Expositur zum hl. Blut. So ziemlich am Ende von Schönau biegen wir rechts ab und radeln durch eine herrlich ruhige Landschaft zwischen Wiesen und Waldinseln hinauf nach 2 / Schwibleinsberg. Hier haben wir die "Passhöhe" erreicht und rollen hinab zur Staatsstraße. Entspannt rollt es sich weiter hinab zur Brücke über den Schwarzen Regen zum 3 / Haltepunkt Gumpenried-Asbach der Waldbahn und zum Wasserkraftwerk. Seit 1984 wird hier im Wasserkraftwerk Gumpenried Strom erzeugt. Wir stehen auch noch unter Strom, radeln den Hang hinauf. Bahn und Fluss zwängen sich durch das enge Tal, während wir über den Bergrücken entlang der Staatsstraße noch mal kräftig in die Pedale treten müssen. Am Abzweig nach Geiersthal geht’s geradeaus hinunter zum 4 / Bahnhof Teisnach.
Bayerisch Kanada
Hier am Bahnhof Teisnach haben wir die Möglichkeit, mit der Waldbahn auf eine der schönsten Bahnstrecken Deutschlands durch "Bayerisch Kanada" zu fahren. Unterwegs zeigt sich die unberührte Naturschönheit der Schwarzen Regen von der schönsten Seite. Eng schmiegen sich Bahn und Fluss aneinander und zwängen sich durch das enge Tal nach Viechtach. Wir kehren jetzt aber mal ein, ist ja schließlich Halbzeit auf der Tour. Ein Stückweit radeln wir am Bahnhof entlang zur Ettl-Brauerei. Daneben liegt der 5 / Brauereigasthof Ettl Bräu (Tel. 09923 8420707, Deggendorfer Str. 1, 94244 Teisnach). Hier gibt’s die besten Steaks der Region.
Die älteste Burg im Bayerwald
Nun machen wir uns auf zur Rückfahrt nach Viechtach. Wir passieren den Bahnhof Teisnach und radeln am Kreisverkehr links hinauf nach Kammersdorf. Dort biegen wir nach Geiersthal ab. Hinterm Kreisverkehr nutzen wir den parallelen Weg zur Kreisstraße und wenden uns nach Altnußberg hinauf. Von weitem schon sehen wir die 6 / Burg Altnußberg mit ihrem hoch aufragenden Bergfried, die größte und auch älteste Burganlage im Bayerischen Wald. Ein wenig Anstrengung bedarf es nun aber doch, um die fantastische Aussicht genießen zu können. Nach der Kirche führt die Dorfstraße bergan und der Burgweg natürlich zur Burg. Endlich oben, lassen wir uns im romantischen Biergarten der Burgschänke (Tel. 09923 3099, Mi bis Fr 10–17 Uhr, Sa + So 10–18 Uhr) nieder. Der Bergfried dient heute als Aussichtsturm, der bei einer Führung durch die mittelalterliche Burg bestiegen werden kann. Mit zur Führung gehört der Besuch des Museums und die Besichtigung von Waffen, Schmuck, Hausrat und Geräte. Alles Funde, die bei Ausgrabungen an der Burg zu Tage kamen.
Chillen
Abwärts geht’s viel leichter zur Einmündung in die Geiersthaler Straße. Rechts wenden wir uns zur Kreisstraße und radeln an ihr entlang bis nach Seigersdorf. Rechts schwenken wir in die Straße zum Weiler Rannersdorf ein. Hinter Rannersdorf verlassen wir das Asphaltsträßchen und radeln geradeaus durch das Waldstück. Am Waldrand stoßen wir auf den Abzweig nach Pignet und die Pneus surren geradeaus wieder über Asphalt durch Fischaitnach. Rechts unter uns an der Mündung der Aitnach in den Schwarzen Regen liegt der Haltepunkt Schnitzmühle der Waldbahn. Sie führt hier in einem Bogen um den Campingplatz und das Urwald-Restaurant herum. Im Thai Bay, so heißt das coole Restaurant, gibt’s vegetarisch, vegane Küche, "upgradebar" mit Fisch und Fleisch. Die Gartenterrasse ist die Oase im 7 / Adventure Camp Schnitzmühle (Tel. 09942 94 81–0, Schnitzmühle 1, 94234 Viechtach). Ein perfekter Platz, um einen handgemachten Flat White zu schlürfen.
Endspurt
Wieder oben, radeln wir rechts bis zur Kurve unseres Asphaltsträßchens und fahren geradeaus nach Schlatzendorf. Die Schwarzholzstraße führt uns zur Einmündung in Schlatzendorf. Rechts gelangen wir zur Nußbergerstraße und geradeaus zur Dr.-Schellerer-Straße. Hier schwenken wir ein und folgen ihr im Linksbogen an den 1 / Bahnhof Viechtach.
Liebenswertes
Viechtach hat mehr zu bieten als Endstation von Bayerisch Kanada zu sein. Z.B. das 8 / Kristallmuseum am Stadtplatz (Tel. 09942 5497, Linprunstraße 4, 94234, Mo–Fr von 9.00–18.00 Uhr, Sa und So von 10.00–16.00 Uhr), wo vor uns über 1000 Kristalle und Mineralien von Opalen, Rubinen bis hin zu Diamanten in Szene gesetzt werden. In der Bäckergasse 3 entdecken wir die 9 / Venusmaschine von Reinhold Schmid. Der Rundgang führt uns an Schmids Glasbildern und einzigartigen Reproduktionen vorbei zum liebenswerten Wochenendcafé Venus, geöffnet Fr–So von 9–17 Uhr. Wenige Schritte weiter, in der Bäckergasse 18, stoßen wir auf Antikes und Wertvolles aus längst vergangenen Tagen, im Nostalgiehaus, erbaut 1839.