Wir starten am Bahnhof Warnemünde 01, halten uns auf dem Vorplatz links und überqueren auf der Bahnhofsbrücke den Alten Strom. Auf der Drehbrücke sollte man sich Zeit nehmen, dem Treiben auf dem Wasser zuzusehen.

Nach der Brücke halten wir uns rechts und befinden uns auf der Flaniermeile Warnemündes, die auf der Westseite des Alten Stroms verläuft. Der Weg Richtung Westmole und Leuchtturm wird gesäumt von liebevoll renovierten Kapitänshäusern, in denen heute allerdings keine Kapitäne mehr wohnen. Stattdessen wurden sie mit Geschäften und Gaststätten zu neuem Leben erweckt. Unterwegs lassen sich entspannt ein- und auslaufende Fischkutter, Ausflugsschiffe und stolze Jachten beobachten.

Wir erreichen den Strand und blicken rechts von uns auf die 4 m hohe vergoldete Statue Esperanza, die seit 2012 die Mittelmole schmückt.

Wir kommen zur Westmole 02 – der Bummel zur ihrer Spitze gehört zu einem Besuch des Ostseebades Warnemünde einfach dazu. 541 m ragt die Mole ins Fahrwasser hinein und wurde in erster Linie als Schutz und Wellenbrecher gebaut. Vor allem bei Schlechtwetter wird hier den mit großer Kraft anbrandenden Ostseewellen die Energie genommen. Am äußersten Ende der Mole steht eine 12 m hohe Leuchtbarke, die die Einfahrt in den Hafen von Rostock erleichtert. Von hier aus hat man auch einen schönen Blick auf die Steilküste von Stoltera.

Zurück am Strand schauen wir auf zwei Wahrzeichen des Badeortes: den 37 m hohen Leuchtturm (Aufstieg zur Plattform) und den Teepott Warnemünde mit mehreren Gastronomiebetrieben. Wir folgen nun der Wasserlinie und stellen fest, dass der Sandstrand zunehmend schmaler wird. Alternativ kann man auch der Seepromenade folgen, die direkt hinter den Dünen verläuft (mit einem 2 km langen Planetenweg). Wir erreichen das westliche Ortsende von Warnemünde, wo der Küstenwald 03 und das 3 km lange Naturschutzgebiet Stoltera beginnen. Das Naturschutzgebiet schützt das mit Küstenwald bestandene Kliff und die angrenzenden Strand- und Flachwasserbereiche. Wir wechseln nun auf den Weg im Wald und folgen diesem bis zur Gaststätte Wilhelmshöhe 04 mit schöner Terrasse. Kurze Zeit später ist das Kap Stoltera/Kap Geinitzort 05 erreicht.

Wir wandern weiter nach Westen und erreichen eine Weggabelung 06, an der ein Stichweg hinunter zum Strand Elmenhorst führt. Wir bleiben aber weiter auf der Höhe und erreichen eine weitere Treppe 07 hinunter zum Wasser. Bei einem überdachten Sitzplatz 08 mit Treppe zum Strand haben wir die Steilküste Nienhagen erreicht. Wir verlassen schließlich den Küstenwald; der Weg führt über eine offene Wiese zum Strand von Nienhagen.

Hinter dem Strand beginnt der berühmte Gespensterwald 09, ein 100 m breiter und 1,3 km langer Buchenmischwald. Er verdankt seinen Namen den bizarren, durch Ostseewind und Winterstürme geformten Bäumen, die dem Wald je nach Wetterlage und Jahreszeit einen gespenstischen oder märchenhaft anmutenden Charakter verleihen. Neben Buchen wachsen hier Eichen, Hainbuchen und Eschen – die Bäume erreichen ein stolzes Alter zwischen 90 und 170 Jahren. Mit ihren Wurzeln ragen sie teilweise über die Kliffkante der Ostseesteilküste hinaus. Wegen ihrer vor dem Wind "fliehenden" Kronen werden die Bäume auch Windflüchter genannt.

An einer Weggabelung 10 kurz vor dem Ende des Gespensterwalds wenden wir uns nach Süden und wandern an einem Parkplatz vorbei zum Ortseingang von Nienhagen. Dort, wo die Waldstraße auf die Doberaner Straße trifft, halten wir uns links zur Bushaltestelle "Nienhagen West" 11 gegenüber vom Parkplatz "Am Gespensterwald".

Variante zurück entlang der Ostsee

Um die Steilküste in all ihren Facetten zu erleben, empfiehlt sich der Rückweg entlang des Wassers – bis zum Bahnhof Warnemünde sind es knapp 11 km (2 ½ Std.). Am Ortseingang von Warnemünde kann man jedoch von der Bushaltestelle "Rostock-Warnemünde Strand" (Parkstraße beim Parkplatz "Strand Mitte") zum Bahnhof fahren und spart sich so 2,5 km Wegstrecke.

Küstenwanderweg Stoltera und Nienhagener Gespensterwald