Zwischen Bad Staffelstein und Bamberg radeln wir die Flusschleifen des Mains entlang durch eine schöne Auenlandschaft und ein seenreiches Gebiet, das zur Abkühlung einlädt. Wir kommen durch viele kleine Städtchen, in denen sich eine Rast anbietet, und zuletzt in die bekannte Bierstadt Bamberg.
Durch die Auenlandschaft
Vom 1 / Bahnhof Bad Staffelstein geht es nach Südwesten auf der Straße Am Kurpark, von der wir an der Querstraße links in die Auwaldstraße biegen und bahnbegleitend Bad Staffelstein verlassen. Bei Unterzettlitz führt uns der Weg nach rechts durch Felder zum Main. Wir radeln stets in der Nähe des Flusses über Niederau vobei am 2 / Ebensfelder See mit Ministrand bis Ebensfeld. Am Bahnhof vorbei, dann führt uns die Straße Gries zurück zum Main, den wir an der St 2987 überqueren. In Oberbrunn wenden wir uns links in die Straßen Ziegelanger und Wiesenweg. Auf straßenbegleitendem Radweg radeln wir bis Unterbrunn.
Durch Seen und Felder nach Rattelsdorf
Am Ortsanfang biegen wir in den Angerweg und radeln vorbei am Großen Angersee und zwischen weiteren kleinen Gewässern nach Süden bis in die Nähe von Zapfendorf, das auf der anderen Mainseite liegt. Vor dem Ortsgebiet wenden wir uns rechts in die Mainstraße und gelangen entlang von Feldern bis zu einem linkerhand einzeln stehenden Haus. Davor müssen wir uns links halten, immer geradeaus durch die Felder bis Ebing, einem Gemeindeteil des Markts Rattelsdorf, unserem nächsten Ziel. Am Friedhof nehmen wir rechts den straßenbegleitenden Radweg der Ebinger Hauptstraße, biegen bei der Bushaltestelle noch einmal rechts ab und gleich wieder links in die zweite Straße. So gelangen wir auf den Markt- und Kirchplatz von 3 / Rattelsdorf, das rund 4.600 Einwohner hat. Rund um den Platz lassen sich ein historisches und schön renoviertes Fachwerkensemble bewundern sowie der spätmittelalterliche Torturm mit seiner barocken Kuppel. Der berühmte Bildhauer Ferdinand Tietz schuf 1765 die Marienstatue, die auf dem Rattelsdorfer Marktplatz steht. Auch einige Gasthäuser laden zur Einkehr. Entlang der Hauptstraße und Bamberger Straße verlassen wir im Anschluss die Marktgemeinde.
Noch mehr Baggerseen
Am Ortsende wenden wir uns rechts und auch gleich darauf vor der B 4 rechts auf den straßenbegleitenden Radweg. Stets entlang der Felder geht es knapp 3 Kilometer an den 4 / Breitengüßbacher See. Hier im Nordwesten von Breitengüßbach ist durch den Kiesabbau eine ausgedehnte Seenlandschaft entstanden, heute ein Naherholungsgebiet. Im "Großen See", der eine neu gestaltete Badeinsel hat, lässt sich wunderbar baden, paddeln und angeln. An zwei kostenfreien Sandstränden kann man es sich am Wasser bequem machen. Mobile Toiletten stehen zur Verfügung. Bei unserer Weiterfahrt queren wir kurz darauf mit der B 4 die A 73, und fahren entlang der Lichtenfelser Straße hinein nach 5 / Breitengüßbach. An der großen Kreuzung biegen wir rechts in die Baunacher Straße und gleich links auf den Kirchplatz. Hier befindet sich die Pfarrkirche Sankt Leonhard, die einen modernen Erweiterungsbau in Form eines zeltförmigen Daches ("Gottes Zelt auf Erden") über dem Langhaus hat.
Durch Kemmern und Hallstadt
Rechts in die Austraße und links in die Bühlstraße sind wir nun wieder nach Süden unterwegs. Wir folgen dem Straßenverlauf, queren die A 73 erneut und kommen durch Felder und Wiesen an den Ortsrand von Kemmern, das nur mehr sieben Kilometer von Bamberg entfernt liegt. Die Frankenstraße leitet uns in den Ort, wo wir an der Kreuzung mit der Apotheke rechts auf die Breitengüßer Straße biegen, die uns in einem Bogen ins Zentrum von 6 / Kemmern führt. Die Gemeinde liegt eingebettet zwischen dem Main und den Ausläufern der Haßberge. Vorbei an der Kirche St. Peter und Paul verlassen wir immer geradeaus den Ort. Der Radweg verläuft ein kurzes Stück parallel zum Fluss, bevor er nach links Richtung Süden eine Flussbiegung abschneidet. Durch Felder erreichen wir den Ortsrand von Hallstadt. Der Gründleinsbach versperrt uns den Weg und so folgen wir diesem ein kurzes Stück nach rechts, bis uns die Brücke in die Mühlhofstraße leitet. Wir umrunden so 7 / Hallstadt, dessen Besiedlungsursprung durch Ausgrabungen bis 5.000 Jahre v. Chr. belegt werden kann. Links in die St 2281 Mainstraße, gleich rechts in Straße Tiergarten kreuzen wir die Valentinstraße. Hier hat man nun zwei Optionen. Entweder wir biegen hier nach Westen auf die Valentinstraße ab, folgen dem Main ein kurzes Stück länger, unterqueren die Bahngleise und die A 70 und wechseln auf das andere Ufer des MainDonau-Kanals, um diesem und gleich darauf der Regnitz ins Zentrum zu folgen. Den großen Bogen abschließend, geht es im Anschluss über die Regnitz und den Main-Donau-Kanal hinüber zum Bahnhof. Oder wir folgen dem MainRadweg weiter auf direktem Weg zum Bahnhof von Bamberg, der nordöstlich des Zentrums auf der rechten Seite des Main-Donau-Kanals liegt.
Bier- und Domstadt
Hallstadt geht jedenfalls nahtlos in 8 / Bamberg über, das weit mehr als nur die bekannte Bierstadt ist. Bamberg liegt am nordöstlichen Ausläufer des Steigerwalds nahe der Mündung der Regnitz in den Main. Zwischen den beiden Flussarmen – der rechte wurde zum Main-Donau-Kanal ausgebaut – liegt die sogenannte Inselstadt. Die Stadt wurde auf sieben Hügeln erbaut, Vorbild der mittelalterlichen Städteplaner war Rom. Diese geografischen Besonderheiten trugen dazu bei, dass Bamberg heute auch als "Klein-Venedig" bezeichnet wird. Seit 1993 trägt die Universitätsstadt das Prädikat "UNESCO-Weltkulturerbe" und sieht man sich die Liste der Sehenswürdigkeiten an, durchaus zu recht. Der viertürmige Dom, mehr als zehn Theater, eine Vielzahl an Museen und der größte unversehrt erhaltene historische Stadtkern Deutschlands sind nur eine kleine Auswahl dieser Auflistung. Die mit rund 78.000 Einwohnern größte Stadt Oberfrankens hat mit den 1946 von ehemaligen Mitgliedern der Deutschen Philharmonie in Prag und Musikern aus Karlsbad und Schlesien gegründeten Bamberger Symphonikern ein Orchester von Weltruf und ist bekannt für das E.T.A.-Hoffmann-Theater und das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia. Die Neue Residenz, das Erzbischöfliche Palais, das Alte Rathaus und die ehemalige Kaiserpfalz sind nur einige der rund 1.200 Baudenkmäler der Stadt. Aus wirtschaftlicher Sicht bedeutend ist für Bamberg seit Langem der Anbau von Gemüse und von Samen der Süßholzwurzel. Von ehemals 400 Gärtnereibetrieben sind circa zwanzig verblieben, mit nach wie vor großen Anbauflächen inmitten der Stadt. Die Bamberger tragen nebenbei bemerkt noch immer den Spitznamen "Dswiebldreedä", was für "Zwiebeltreten" steht. In den Bamberger Sandböden gedeihen Speisezwiebeln besonders gut, zur gegebenen Zeit werden seit alters her die jungen Zwiebeltriebe umgetreten, um damit das Knollenwachstum zu fördern. Sehenswert zu diesem Thema ist das Gärtner- und Häckermuseum. Natürlich trugen seit dem Mittelalter auch die vielen Bierbrauereien zum wirtschaftlichen Aufschwung Bambergs bei, die ältesten von ihnen führen ihre Geschichte bis in das 13. und 14. Jh. zurück. Erhalten sind heute noch neun völlig eigenständige Brauereigaststätten, in denen vierzig unterschiedliche Biersorten gebraut werden, so etwa das bekannte "Schlenkerla Rauchbier" im Schlenkerla. So finden wir auf alle Fälle genügend Möglichkeiten, um die Tour entspannt ausklingen zu lassen.

In die Domstadt