Die Wanderung zur Belchenflue ist nicht nur ein Ausflug zum schönsten Aussichtspunkt des Solothurner Jura, sondern auch ein Gang durch die Zeitgeschichte der Schweiz. Denn im obersten Abschnitt begegnen wir Bunkern, Schützengräben und anderen Wehrbauten, die aus dem ersten Weltkrieg stammen. Heute stehen aber die landschaftlichen Reize im Vordergrund.

> Vom Bahnhof 01 ( 517 m) folgen wir der Hauptstrasse in süd

liche Richtung und biegen gleich nach links in die Burgmattstrasse ein. Diese durchquert stets aufwärts führend Siedlungsgebiet, schwenkt nach rechts und später nach links. Hier zweigt der Wanderweg ab, der zuerst durch Wiesengelände, anschliessend durch Hangwald steil zur Schlossruine Waldenburg hinaufführt. Der letzte Teil dieses Anstieges verläuft über eine schmale Waldstrasse. Beim Wegweiser vor der Burg setzt sich die Wanderroute nach links fort, während geradeaus ein Stichweg zur Schlossruine 02 (603 m) führt. Die Gemäuer gehörten um 1200 zum Schloss der Fürsten von Frohburg. Der Burgfried kann über eine alte, steile Holztreppe erklommen werden. Retour zum Wegweiser vor der Burg biegen wir nun nach rechts auf den leicht ansteigenden Waldpfad ein. Der folgende Wegabschnitt bis zum Chilchzimmersattel verläuft nun in stetem Auf und Ab. Zunächst erreichen wir die Gerstelflue, dann den Rehhag und etwas später über den steinigen Waldpfad die Lauchflue 03 (1042 m). Den exponierten Felskopf nimmt ein Beobachtungsstand aus der bereits erwähnten Verteidigungslinie ein. An oberster Stelle eine Stahlkuppe mit Sehschlitzen und die Kantonsfahne. An der Ostseite führt ein düsterer Gang ins Innere der Befestigungsanlage und über Treppen in die Stahlkuppe hinein. Der nächste Aussichtspunkt ist etwas später, nun in Wiesengelände, die Geissflue, mit herrlichem Tiefblick in Richtung Eptingen. Ein kurzer Anstieg über einen Wiesenhang bringt uns zu einem hölzernen Aussichtsbalkon, danach zieht der Pfad wieder ins Waldgelände. Bis zum Chilchzimmersattel wandern wir fast zu Gänze an den betonierten Stellungen und Schützengräben vorbei, zu Beginn dieses Abschnittes wurde eine Grillstelle angelegt. Nach dieser lebendigen Geschichtsstunde kommen wir zum Chilchzimmersattel 04 (987 m) und überqueren die Fahrstrasse. Gegenüber setzt sich unsere Rundwanderung auf der breiten Militärstrasse fort, die bis zum Scheitelpunkt (Belchensattel) unterhalb der Belchenflue stetig durch Waldgelände ansteigt. Von hier führt ein mit Geländern gesi

cherter Bergweg mit Treppen und über Felspassagen zum Felskopf. Die Aussichtskanzel der Belchenflue 05 (1060 m) gewährt einen Rundblick in alle Himmelsrichtungen, vom Säntis bis zum Mont Blanc, vom Schwarzwald über Vogesen bis zu den Juragipfeln. Wir kehren zum Belchensattel zurück und folgen der Schotterstrasse, die sich gleich mit einer Serpentine in östliche Richtung wendet. Mit leichtem Gefälle wandern wir auf der Kriegsstrasse an beinahe

senkrecht stehenden Jurakalksteinplatten vorbei. In die glatten Felswände wurden Wappen der Regimenter eingraviert. Nach rund 30 Minuten befindet sich rechts unterhalb des Weges das General-Wille-Haus. Wenige Minute

n später "durchbrechen" wir am Challhöchi 06 (837 m) eine alte Panzersperre. Bei der Weggabelung am Challhöchi biegen wir nach links und erreichen auf einer Asphaltstrasse, die über die Wiesenkuppe führt, den Berggasthof Chall 07 (810 m). Wenig später biegen wir nach links auf einen Forstweg ab, der sich den Hängen unterhalb der Belchenflue entlang windet. Dabei kommen wir an einem Lüftungsschacht des Belchentunnels vorbei, der an dieser Stelle durch die erste Jurakette führt. Mit einem Gegenanstieg gelangen wir zuletzt durch Wiesengelände zum Berggasthof Ober Belchen 08 (885 m). Hier setzt sich die Route am Nordwesteck des Parkplatzes mit einem Wiesensteig fort, der zum Waldsaum hinabführt. In diesem geht es nach links, dem Waldrand entlang bis zum Weiler Birch, wo wir kurz die Fahrstrasse benützen. Der Wirtschaftsweg führt in den Hang der bewaldeten Kuppe Hohi Stelli 09 (780 m) hinein, die wir umrunden. An der Südseite beachten wir dann einen kreuzenden Forstweg nicht, sondern folgen der abwärts verlaufenden Waldstrasse, die mit einer Serpentine in westliche Richtung schwenkt. Auf dieser geht es abwärts bis zur Kreuzung "Arten", wo wir den Weg nach rechts wählen und kurz einer Asphaltstrasse aufwärts folgen. Nach links zweigt die Zufahrt zu einem Bau

ernhof ab, nach rechts setzt sich die Tour auf einem Waldweg fort, der sogleich wieder in westliche Richtung abbiegt. Entlang des Waldrandes des Dielenberges und oberhalb der Weinberge geht es am Dielenbergweg abwärts nach Oberdorf 10 (487 m), das wir über einen steilen Abschnitt des Dielenbergweges erreichen. Nach Überqueren der Frenke kommen wir durch die Bennwilerstrasse zur Hauptstrasse, auf der wir nach rechts zur Station Winkelgasse der Waldenburgerbahn gelangen.