Erstes Ziel ist die "Julius-Plänckner-Aussicht" am Großen Beerberg, dem höchsten Gipfel des Thüringer Waldes. Ein noch umfassenderer Rundblick bietet sich von den zwei Aussichtplattformen am Großen Finsterberg, erreichbar auf der Alternativroute nach einem steileren Anstieg. Die Suhler Hütte und das alte Gasthaus an der Schmücke laden zur Einkehr, ebenso das "Gleis 1" im alten Bahnhof Rennsteig, dem Ziel der Wanderung.

Der Anstieg vom Rondell 01 zum Großen Beerberg erfolgt moderat in Etappen, vom Parkplatz wandern Sie zunächst auf schönem, breitem Weg aufwärts zur Hochebene. Im Berg queren hier zwei Tunnels den Rennsteig – der 7.916 m lange Rennsteigtunnel, der längste Autobahntunnel Deutschlands, erbaut 1998 – 2003, und der 3.038 m lange Brandleitetunnel der Bahn, erbaut 1881 – 1884.

Nach 25 Minuten passieren Sie den Parkplatz an der L 1129 (Busstation Sommerwiese) und überqueren die Straße. Wenig später geht’s wieder zurück auf die rechte Seite und abseits der Straße auf schmalerem Weg weiter. Sie treffen auf einen Fahrweg und sind dann bald bei der Raststation Suhler Ausspanne.

Von der Suhler Ausspanne halb links weiter, bei der Gedenktafel für den Mundartdichter und Vorsteher des Rennsteigvereins Julius Kober zweigt rechts der 3,7 km lange Leiterweg nach Suhl-Goldlauter/Heidersbach ab. Suhl ist für seine Handfeuerwaffen und Gewehre bekannt, schon im Mittelalter wurden hier Speerspitzen und Ritterrüstungen hergestellt, das Suhler Waffenmuseum beherbergt die bedeutendste Sammlung ihrer Art in Deutschland. Aus Suhl stammen auch die legendären Simson-Mopeds, zu sehen im Fahrzeugmuseum.

Nun den linken Weg weiter, er führt durch das Bioreservat zum Beerberg, wo der Rennsteig mit 973 m seinen höchsten Punkt erreicht. Den freien Blick genießen Sie kurz darauf an der Julius-Plänckner-Aussicht 02 – Julius Plänckner gilt als Erfinder der Rennsteigwanderung. Hier wurde auch der kleine Turm "Großer Beerberg" errichtet, er ist der höchstgelegene Aussichtspunkt am Rennsteig.

Bald danach passieren Sie links jenseits der Straße den Parkplatz für Ausflügler auf den Schneekopf mit der Neuen Gehlberger Hütte, die ausgeschilderte Abzweigung ist etwas später links. Links, 100 m abseits des Weges, liegt das Waldgasthaus "Suhler Hütte" (Di. – So. 11 – 17 Uhr). Vorbei an einer Wetterstation wandern Sie nun zur Schmücke 03, ein altes Gasthaus mit Biergarten und Aussichtsterrasse auf der anderen Seite der Straße (Di – Do).

Beim Berggasthof Schmücke, um den sich viele Geschichten ranken, zweigt der 3,5 km lange Leiterweg nach Gehlberg ab. Das kleine Bergdorf hat seinen Ursprung in der 1645 gegründeten Glashütte, das Glasmuseum erinnert daran.

Von der Schmücke führt ein Leiterweg über Mönchshof zum Aussichtspunkt Marienquelle am Goethewanderweg und dann hinunter nach Ilmenau (Länge: 13,8 km). Bei Mönchshof zweigt davon der Leiterweg nach Manebach ab. Der Ort ist bekannt für seine Fossilien, die beim Abbau von Steinkohle 1695 gefunden wurden. Auch Goethe war von den Fossilien und den markanten Felsen rund um Manebach fasziniert und betrieb hier intensive naturwissenschaftliche Studien.

Der Rennsteig verläuft auf der rechten Seite der Straße im Wald weiter, ein schöner Pfad, bei viel Verkehr aber etwas lärmbelastet.Sie passieren den Gedenkstein für Herbert Roth, den Schöpfer des Rennsteigliedes, danach auf Kiesweg weiter, dann halb links Abzweigung Pfad zum Wegpunkt Mordfleck 04 auf einem Wiesensattel zwischen Großem Finsterberg und Fichtenkopf. Tafeln informieren über den Waldumbau von der Fichte-Monokultur zu einem artenreicheren Mischwald, über die Anlage von Bergwiesen und über die verschiedenen Erklärungen des Namens, die von einer Bluttat bis zu einer Sumpfstelle – Moorfleck – reichen.

Kurz nach dem Wegpunkt gabelt sich der Weg bei der ersten Abzweigung – die Hauptroute führt rechts weiter nahe der Straße.

Hier wird der empfehlenswerte Umweg über den Großen Finsterberg (30 Min.) beschrieben:

Bei der Gabelung den linken Weg, nach 50 m beim Fahrweg wieder links durch den Schranken, Markierung rotes Dreieck, dann blaues R. Auf dem Fahrweg bis zur Kreuzung und dann geradeaus weiter aufwärts, im letzten Abschnitt auf einer Abkürzung steil hinauf zum 2019 erbauten Aussichtsturm auf dem Großen Finsterberg 05 mit herrlichem Blick zum Schneekopf, Großen Beerberg, Dolmar und über Suhl. Nun über das Gipfelplateau zur kleinen sechseckigen Finsterberghütte mit weiter Sicht nach Osten zum Kickelhahn und ins Erfurter Becken.

Für den Abstieg gehen Sie 20 m zurück, dann links den breiten Weg und nach 30 m wieder links den Schotterweg steil hinunter, Markierung blaues R. Sie queren eine Forststraße (Wegweiser Schmiedefeld) und stoßen bei der L 2632 wieder auf die Hauptroute, zweite Abzweigung 06 (Busstation).

Hier links und auf schönem Pfad über die Grazienhütte zum Bahnhof Rennsteig 07. In dem 1904 errichteten Bahnhof befindet sich das originelle Lokal "Gleis 1", (Do – Mo, 10 – 18 Uhr). Der Bahnhof war zunächst ein Kopfbahnhof, 1913 wurde die Strecke um 4,8 km bis Frauenwald verlängert, sie war bis 1965 in Betrieb. Heute ist der Bahnhof wieder ein Kopfbahnhof, Züge an Wochenenden von/nach Ilmenau (www.rennsteigbahn.de).

Vom Traditionsbahnhof führt der 2,4 km lange Leiterweg nach Schmiedefeld am Rennsteig. Dort kann man im Besucherbergwerk Schwarzer Crux einen 40-minütigen Rundgang durch die Stollen machen, in dem ab dem 17. Jahrhundert Eisenerz abgebaut wurde.

Übernachten können Sie auch im nahen Waldhotel Rennsteighöhe beim Bunkermuseum, siehe Beginn der Etappe 6.

Rondell/﻿Oberhof – ﻿Bahnhof ﻿Rennsteig

Rondell/Oberhof – Bahnhof Rennsteig