Beim Parkplatz 01 zweigt von der Nachtigallstraße halblinks aufwärts die Zufahrt "Auf Steinhausen" ab, sie leitet zum Schloss Steinhausen. Auf dem Weg dorthin kann man von oben einen Blick auf die weiter unten in Reih und Glied geparkten Feldbahnen des Gruben- und Feldbahnmuseums werfen.

Wahrzeichen des im 13. Jh. zur Sicherung des Ruhrübergangs gegründeten Schlosses Steinhausen 02 ist der Rundturm. Sein heutiges Aussehen erhielt die Anlage im 19. Jh. Im Herrenhaus befindet sich das Restaurant "Schloss Steinhausen", weitere Räume werden als Künstlerateliers genutzt. Im Schlosspark finden sich unzählige steinerne Shona-Skulpturen von Künstlern aus dem südafrikanischen Simbabwe, während der Recherche standen am Rand des Feldes außerdem riesige Tier-Metallskulpturen.

Vor dem Hauptzugang hilft ein Verkehrsschild mit Markierungen (X, U, Kreis, M1, M3) bei der Orientierung, aussichtsreich führt der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Asphaltweg "Auf Steinhausen" an Feldern vorbei ins Muttental. Beim Wohnhaus biegen wir links ab (blauer Wegweiser) und folgen dem Muttenbach zum Stollen Turteltaube. Vom Mundloch führt ein 355 m langer horizontal verlaufender Tunnel in den Berg, die Zeche wurde 1837 geschlossen.

Nächste Station ist das Bethaus der Bergleute 03, das 1830 von Zechenbesitzern gemeinsam errichtet wurde. Im Untergeschoss befand sich eine Schmiede, im Obergeschoss trafen sich die Bergleute vor der Grubenfahrt zum Gebet und wurden außerdem gezählt. Heute zeigt das Westfälische Industriemuseum hier eine kleine Ausstellung. Auf der Terrasse vor dem Bethaus kann man einkehren.

Wenig später erreichen wir das rechts liegende Zechenhaus Herberholz (tageweise Gastronomiebetrieb). An der Haspelanlage endet der Asphaltbelag; mit Handhaspeln (hier ein Nachbau) wurde die Kohle in Körben oder Kübeln aus einem senkrechten Schacht herausgezogen; zwei Mann zogen dabei bis zu 120 kg. Von der Kohleverladestelle 04 – die Wagen wurden aus dem dahinterliegenden Mundloch vom Stollen Jupiter auf einen Kreiselkipper geschoben bzw. mit einer Haspel gezogen – leitet der Bergbauwanderweg in sachtem Anstieg aufwärts durch das idyllische Wald- und Wiesental. Rechts des Wanderwegs verlief einst die Trasse der Muttentalbahn, stellenweise ist die alte Trasse noch zu erkennen. Leicht erhöht über dem Muttental geht es weiter nach Süden.

Bei der Brücke 05 über den Muttenbach queren wir den Bach und erreichen kurz darauf die ehemalige Kleinzeche Renate, wo noch der original erhaltene betonierte Rand des alten Schachtes samt Eisenleiter erhalten ist. Das Schachtgerüst mit einem Maschinenhaus ist allerdings ein Nachbau.

Wir verlassen den Talboden und steigen zurück auf die Höhen – mit schönem Blick ins Tal zum Muttenbach, auch ein Teil des schon gelaufenen Weges ist zu sehen. Bei der Infotafel (Überblick zur Geologie) halten wir uns geradeaus zu einer größeren Wegkreuzung 06. Dort stoßen wir auf einen grünen Wegweiser zur Ruine Hardenstein. Wenig später stehen wir vor einem Flözaufschluss, der uns einen Eindruck vom Arbeitsplatz eines Bergmanns unter Tage gibt – als alles noch weitgehend per Hand erledigt wurde. An der T-Kreuzung halten wir uns links. Sehenswert ist das rekonstruierte Göpelhaus 07: Hier wird die Fördertechnik gezeigt, die zum Einsatz kam, wenn Schächte zu tief für den Betrieb von Handhaspeln waren. Im Göpelhaus des Göpelschachtes Moses kamen Pferde zum Betrieb der Seilwinde zum Einsatz.

Wir verlassen den Wald und folgend den grünen Wegweisern ("Alte Tür" und "Ruine Hardenstein"), die uns auf der Berghauser Straße an Wohnhäusern vorbei zur Gaststätte "Zur alten Tür" 08 führen. Wir folgen der Straße kurz rechts hinab, verlassen aber die Straße in der Rechtskurve nach links (U und M3, außerdem: "Berghauser Straße 35 und 35a"), die Wohnhäuser erreichen wir wenig später. Nach dem unteren Wohnhaus führt der Wanderweg nach einer scharfen Linkskurve kurzzeitig sehr steil bergab, unten am Bach queren wir diesen und wandern rechts auf breitem Weg abfallend zur Burgruine Hardenstein 09. Die direkt an der Museumsbahntrasse und der Ruhr gelegene Burg wurde um 1354 als sogenannte Niederungsburg errichtet – zwei runde Ecktürme sind noch erhalten.

Von der weitläufigen Ruine leitet die Markierung A3 rechts zum Hardensteiner Weg, einem schönen Waldweg, der entlang der Museumsbahntrasse Richtung Osten führt. Wer einen Blick auf die Ruhr werfen will, geht durch die Unterführung, durch die man auch zum Anleger der Fahrradfähre Hardenstein kommt. Wir bleiben aber diesseits der Trasse geradeaus, kurz nach den Kletterfelsen schwenkt der Rundweg von der Bahntrasse nach rechts weg und erreicht auf der Straße "Auf der Marta" wieder das Muttental. Dort geht es links auf der Muttentalstraße Richtung Museum Zeche Nachtigall 10. Im Frühjahr 2022 wies dort ein Plakat darauf hin, dass wegen eines Hangrutsches auf dem Gelände auf absehbare Zeit keine Fahrten mit der Museumsbahn mehr möglich seien – wer an einer Fahrt interessiert ist, sollte sich also vorab über den aktuellen Stand informieren. Die Zeche Nachtigall war eine der größten Tiefbauzechen der Region, hier wurde qualitativ hochwertige Fettkohle abgebaut.

Noch vor dem Museumsgelände quert A3 die Museumsbahngleise und verläuft auf der Ruhrauenseite der Bahntrasse weiter. Links zweigt unterwegs die Zufahrt zur autofreien Nachtigallbrücke über die Ruhr ab – über sie erreichen Radfahrer auf dem Ruhrtalradweg das rechte Ufer, wenn die Fähre nicht in Betrieb ist. Nach einem Abschnitt zwischen Bahnlinie und Ruhrauen wechselt der A3-Rundweg wieder über die Gleise (rechts das Gelände des Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia) und erreicht den Ausgangspunkt, den Parkplatz 01 unterhalb von Schloss Steinhausen.

Bergbauwanderweg Muttental