Von den Parkplätzen 01 sind es nur wenige Meter zum Eingang des Hüttenwerks beim kleinen Pförtnerhaus. Rechts liegt das Hüttenmagazin und der Tauch-Gasometer, in dem man Schnupper-Tauchstunden nehmen kann.

Links des weitläufigen Platzes liegt das Besucherzentrum 02 im ehemaligen Hauptschalthaus. Hier wurden früher 110.000-Volt-Strom in das Hüttenwerk-Stromnetz eingespeist. Heute erinnern nur zwei riesige Transformatoren – einer im Restaurant "Hauptschalthaus" und einer im Besucherzentrum – an die einstige Nutzung des Gebäudes. Im Besucherzentrum erhält man einen Plan des Parks und aktuelle Informationen zu Veranstaltungen, außerdem gibt es dort Toiletten und Gastronomie. Hier beginnen auch die offiziellen Führungen mit den Parkführern.

Wir starten unsere ausgedehnte Wanderung vor dem Besucherzentrum und bleiben links der stillgelegten Gleise – ganz klein fühlt man sich hier angesichts des wuchtigen Hochofens rechts der Gleise, dort endet später die Runde. Vorbei am Schalthaus und der Alten Verwaltung (heute Jugendherberge Duisburg-Meiderich) erreichen wir eine Bahnunterführung 03, durch die eine gewaltige Pipeline hindurchgeführt wird. Wir halten uns danach rechts, queren Gleise und folgen dann der Alten Emscher entlang ihres rechten Ufers, links von uns liegen weitläufige Wiesen.

Die Alte Emscher durchfließt den Landschaftspark auf einer Länge von mehr als 3 km. Lange führte sie als oberirdischer Kanal die Abwässer aus Industrie und Haushalten des gesamten Ruhrgebiets Richtung Rhein, mit entsprechend starker Geruchsbelästigung. Heute wird der Graben der Alten Emscher, der Klarwasserkanal, ausschließlich mit Regenwasser gefüllt. Im Bereich der A 59 wird der Fluss unter dieser hindurchgeleitet, zu Fuß müssen wir einen kleinen Umweg bis zur nächsten Fußgängerüberquerung in Kauf nehmen. Der Wanderweg folgt nun dem linken Emscherufer, bis der Fluss erneut unterirdisch weitergeführt wird.

Hier wird man leicht ansteigend zur Papiermühlenstraße geleitet. Dort halten wir uns gleich nach der Rampe 04 rechts, laufen in ein Wäldchen und an den Häuschen des Kleingartenvereins Möhlenkamp vorbei – sie ist eine von 1.600 Anlagen in Nordrhein-Westfalen. Der Wanderweg verläuft rechts der Möhlenkampstraße zu zwei Eisenbahnbrücken. Achtung: Zwischen diesen führen rechts Treppen 05 hinauf zu einem verlassenen Stellwerk. Wir befinden uns nun auf dem alten Haldengelände der Zeche Friedrich Thyssen 4/8, links und rechts liegen alte Schächte.

Wir steuern auf eine imposante Ahornallee 06 zu (rechts befinden sich Reste alter Zechengebäude), dort halten wir uns links, gehen durch ein Metalltor, halten uns danach links und folgen der Hamborner Straße unter den Gleisen hindurch. Gleich danach geht es rechts ab, die A 59 wird ein zweites Mal gequert. Geradeaus folgt ein Radweg der alten Bahntrasse, wir halten uns an der Verzweigung aber links und an der gleich folgenden Weggabelung 07 rechts leicht abwärts Richtung Pipeline.

Ein breiter Teerweg leitet durchs Grüne Richtung Nordosten, wir folgen ihm bis zum Tor in den Stadtrandgarten 08. Er erinnert an eine Zeit, als hier die Grenze zur damals noch selbständigen Stadt Hamborn lag. Die Flächen waren später Reserveflächen des Hüttenwerks. Bei der Entwicklung des Landschaftsparks wurde einer dieser Gärten wiederentdeckt und restauriert. Nach dem Verlassen des Gartenareals durch ein weiteres Tor halten wir uns links und erreichen den weitläufigen Sinterplatz 09.

Hier fällt gleich der Windenergieturm ins Auge, dessen Windrad eine Wasserschnecke im unteren Teil des Turms antreibt. Sie hebt durchschnittlich 15 bis 27 l/Min. aus dem Klarwasserkanal in einen Behälter auf den Turm. Von dort hier fließt das Wasser über Leitungen entlang der Hochpromenade zu den Bunkergärten. Mit dem Wasser werden in Trockenperioden die Pflanzen der Bunkergärten bewässert. Ist das nicht nötig, fließt das Wasser durch ein Sammelbecken zu einem Wasserspeier, von dem aus es aus großer Höhe zurück in den Klarwasserkanal fällt und diesen mit Sauerstoff anreichert. Das gesamte Regenwasser aller Dächer und befestigten Flächen wird in den Kanal geleitet.

Über den Sinterplatz schaut man auf den "Monte Schlacko", von dem aus man einen erhöhten Panoramablick über das Industriedenkmal hat.

Wir queren die Alte Emscher und erreichen die mächtigen Erzbunkertaschen 10. Wo einst die Rohmaterialien der Hütte gebunkert wurden, befindet sich heute ein Spielplatz mit einer langen Rutsche und in abgesperrten Bereichen Kletterwände des Alpenvereins. Über den Spielplatz erreicht man den Bunkersteg – er bietet einen erhöhten Blick auf den Hochofen. Früher endeten hier Gleise, mit denen per Bahn die Rohstoffe für die Roheisenschmelze angeliefert wurden.

Wir umrunden die Bunkeranlage und kommen zur Nordparkhütte der DAV-Sektion Duisburg, die sogar 16 Schlafplätze bietet. Die Räume befinden sich in einer ehemaligen Reparaturwerkstatt.

Vorbei an der Bunkeranlage gehen wir auf den Hochofen 5 zu. In Öfen wie dem Hochofen 5 11 wurden zusammen mit vielen anderen Zuschlagstoffen Erze bei rund 2.000 Grad Hitze zu Roheisen geschmolzen. Zehn Jahre lief ein Hochofen im Dauerbetrieb, bevor er innen neu ausgemauert werden musste. Von den einst fünf Hochöfen des Meidericher Hüttenwerks sind noch drei erhalten.

Hochofen 5 ist der einzige dieser drei, der frei begehbar ist, er wurde erst kurz vor der Schließung von Grund auf saniert. Eine Eisentreppe führt hinauf auf eine Besucherplattform in 70 m Höhe. Hier genießt man einen großartigen Ausblick über die Stadt Duisburg, das Ruhrgebiet und den Niederrhein. Besonders schön ist der Anblick bei Sonnenuntergang oder in der Nacht, wenn die Lichter der Großstadt aufleuchten und der Park zum Lichtkunstwerk wird.

Über den mit Bäumen begrünten Platz vor dem Hochofen erreichen wir wieder das Pförtnerhaus und die Parkplätze 01.

Landschaftspark Duisburg-Nord