Wir verlassen das Rifugio Tuckett 01 auf dem Weg 328 und steigen durch felsiges Gelände, an einer Verzweigung linkshaltend, später über teils begrünte Hänge hinab zur Sella del Fridolin (2.123 m; 20 min). Kurze Zeit später erreichen wir auf dem weiter abwärtsführenden Pfad durch die Latschenkiefern hindurch den querenden Bogani-Weg 02 mit der Nr. 318 und damit den tiefsten Punkt (ca. 2.060 m; 0:30 h) des Übergangs hinüber ins Val Brenta Alta. Wir folgen dem Weg nach links durch Wiesen, Latschenkiefern und lichten Baumbestand in Richtung Rifugio Ai Brentei und wandern zunächst flach, später wieder ansteigend ins Val Brenta hinüber. Schon bald kommen wir um ein Eck herum und werden mit einem atemberaubenden Blick auf den Crozzon di Brenta mit seiner 1.000 m hohen Nordkante überrascht. Ein teilweise aus dem Fels gesprengter Weg führt uns an einer Felswand entlang zu einem düsteren Spalt und durch einen kurzen Tunnel. Die teils begrünten Schutthänge unterhalb des Punte di Campiglio querend gelangen wir in die Karmulde des Vallon Brentei und zuletzt in einem Rechtsbogen hinüber zum Rifugio Ai Brentei 03 (2.182 m; 1:30 h) im Herzen der Brenta. Der traumhafte Weg bis hierher und die herrliche Lage der Hütte werden uns zu häufigeren Pausen animieren, damit wir die gewaltige Schönheit dieser Landschaft überhaupt erfassen können. Anschließend wandern wir an der Capella Ai Brentei vorbei, vorerst flach ansteigend, das Val Brenta Alta hinauf. Der Pfad führt uns an begrünten Hängen, später an Geröllhängen unterhalb der Felswände entlang bis zum Talschluss. Hier gehen wir über grobes Blockwerk bis an die abriegelnden Felsen heran, wo ein teilweise drahtseilgesicherter Steig über den Felsabsatz steil empor zieht. Zuletzt gelangen wir über schuttbedeckte Gletscherreste die letzten Meter hinauf in die Bocca di Brenta 04 (2.552 m), unseren höchsten Punkt der Brentadurchquerung. Auf der anderen Seite geht es dann an einem Felsband entlang in 10 Minuten hinab zum Rifugio Predotti 05 (2.491 m; 3:15 h). An der Hütte nehmen wir den Sentiero Palmieri (Nr. 320/320B) nach Westen in Richtung Forcolotta di Noghera und gehen über die leicht geneigten Karrenplatten relativ eben um die Cima Brenta Bassa herum in den Bergkessel der Pozza Tramontana. Bei der dortigen Weggabelung zweigen wir nach links auf Weg Nr. 320 ab, gehen über einige Kehren abwärts und anschließend eben hinüber zur gegenüberliegenden Talseite. Unser Weg verliert zuerst noch etwas an Höhe und steigt dann, die steilen Berghänge oberhalb des Talkessels querend, wieder deutlich an. Zuletzt führt unser Pfad in Serpentinen über einen Geröllhang zur Costa di Ceda hinauf, von wo aus wir noch einmal einen schönen Rückblick auf den Bergkessel der Pozza Tramontana haben. An der Südostseite der Cima Ceda geht es nun flach ansteigend hinüber in die schmale Forcolotta di Noghera 06 (2.423 m; 5 h). Auf der Westseite steigen wir kurz auf unserem Weg eine steile Rinne hinab und haben dabei (bei guten Sichtverhältnissen) das erste Mal die Chance, unser großes Ziel, den Gardasee unterhalb des Monte Baldos zu erblicken. Nach einem kurzen Moment des Innehaltens, denn zumeist wird sich ein Gefühl irgendwo zwischen Freude und Wehmut einstellen, folgen wir dem die Hänge querenden Pfad noch ein wenig Richtung Rifugio Agostini. Dabei sollten wir die Augen offen halten, um bei einem kleinen Schuttfeld hinter einem gelblichen Felssporn den nach links abzweigenden Pfad zum Rifugio Al Cacciatore nicht zu verpassen. Dieser ist nicht ausgeschildert und nur sporadisch, zumeist mit Steinmännchen, markiert. Das schmale Steiglein führt über begrünte Schutthänge in Kehren hinab zu einem breiten Schotterweg, dem wir nach links bis zum Rifugio Al Cacciatore 07 (1.820 m) folgen. Sollten wir den Abzweig verpasst haben oder die Bedingungen eine Begehung heikel erscheinen lassen (Nebel und/oder Nässe), bleiben wir auf dem Pfad hinüber zum Rifugio Agostini, bis wir unterhalb der Hütte ebenfalls auf den breiten Schotterweg treffen und gehen auf diesem nach links abwärts zum Rifugio Al Cacciatore (ca. 25 Minuten länger).

Rif. Tuckett – Rif. Al Cacciatore