Bastei und Hockstein gehören zu den bedeutendsten Aussichtsfelsen der Sächsischen Schweiz. Der Amselfall im Amselgrund zeigt einen malerischen Wasserfall in einer verzauberten Schlucht. Die Burgstadt Hohnstein am Etappenziel ist die schönste Bergstadt im Elbsandsteingebirge.

> Vom Marktplatz in der Stadt Wehlen 01 gehen wir mit dem Malerweg elbaufwärts Richtung Rathen. Nach wenigen hundert Metern schwingt sich der Malerweg links in den Schwarzberggrund hinauf und erreicht nach einigen Stufen die Schwarzbergaussicht. Über den Schanzenweg gelangen wir zum Schwarzberggrund und zum Steinernen Tisch 02. An der Wegkreuzung steht der kleine Tisch aus Stein mit einigen steinernen Stühlen rundum. Am gleichnamigen Gasthaus kann gerastet werden. Über den Fremdenweg wandern wir weiter Richtung Bastei. Am Kiosk folgen wir der Basteistraße nach rechts. Kurz darauf zweigt linker Hand ein Pfad zur Wehlsteinaussicht ab, die wir nicht verpassen sollten. Über den Kaffeegarten und das Panoramarestaurant erreichen wir schließlich die Bastei 03 hoch über der Elbe.

Von der Aussichtskanzel geht’s ein paar Meter zurück, dann schwenken wir rechts hinab zur Basteibrücke. Noch vor der Brücke zweigt links ein Stichweg zum Ferdinandfelsen ab – von dort aus erhalten wir den wohl bekanntesten und spektakulärsten Blick auf die Felsenbrücke der Bastei. Die 76,5 Meter lange Basteibrücke führt über die Felsenschlucht der Martertelle zum Neurathener Felsentor. Es wurde auf zahlreichen Gemälden und Radierungen von Künstlern der Romantik verewigt. Kurz danach stehen wir am Zugang zur Felsenburg Neurathen. Der Eintritt ist kostenpflichtig. Achtung, vorher informieren, ob sie geöffnet ist. Auf Grund immer wiederkehrender Reparaturen kann sie ab und an geschlossen sein. Nach der Felsenburg passieren wir die Kanapee Aussicht – mit Blick auf die Bastei und den Mönchsturm. Beim Tiedgestein spazieren wir zwischen mächtigen Felsen hindurch. Hier befand sich einst der Pferdestall des unteren Zugangs der Felsenburg Neurathen. Der nach dem Romantikdichter Christoph Tiedge benannte Aussichtsfelsen bietet einen tollen Blick auf die Berge und Steine des Elbsandsteingebirges. Die Markierung schickt uns an einer Verzweigung links, über eine Stufenanlage hinab in den Amselgrund, dem wir nach links über den Amselsee zum Amselfall folgen. Zuvor passieren wir noch den Zugang zur Felsenbühne Rathen, ein Naturtheater, das vor der Kulisse der Wehltürme von Mai bis September Opern, Musicals und Konzerte aufführt. Der Amselsee wurde 1934 durch Aufstauung des Grünbaches zum Zweck der Eisgewinnung, des Hochwasserschutzes und als Fischzuchtgewässer angelegt. Über einen Rundweg kann man den See optimal erkunden. Zudem werden Bootsfahrten angeboten, bei denen man die markanten Felsen über dem See bewundern kann. Weiter oberhalb zweigen die Schwedenlöcher ab, die wir auf einer gesonderten Tour in diesem Wanderführer erkunden werden. Der Amselgrund steigt gemütlich über die Amselfallbaude und den Amselfall 04 an.

Die Amselfallbaude ist seit 2017 nach mehreren kleinen Felsstürzen geschlossen, ihre Zukunft ist noch ungewiss. Der Weg um die Baude war zu Recherchezeiten 2024 noch immer eingerüstet, so dass der Wasserfall auch nur aus Entfernung betrachtet werden konnte. Der Wasserfall, die Höhle und die Felsszenarien am Amselfall inspirierten den Dresdner Schriftsteller Friedrich Kind zur Wolfsschluchtszene im Libretto für Carl Maria von Webers Oper "Der Freischütz" von 1821. Ab dem Amselfall verengt sich das Grünbachtal zu einer klammartigen Schlucht. Mit Geländern versichert führt der Weg steil durch die Felsen bergan, zu unserer Rechten plätschert der Grünbach. Nach der Gaststätte Rathewalder Mühle erreicht die Route die Gaststätte Lindengarten am Rande des Kirchdorfes Rathewalde 05 am oberen Ausgang des Amselgrundes. Die Dorfkirche nicht verpassen, an den Wänden finden sich Reste von Barockmalereien. Vor der Kirche wenden wir uns rechts in die Teichstraße, an der ersten Kreuzung folgen wir dem Querweg nach links an Äckern entlang hinauf zur Hohnsteiner Straße. Dort erwartet uns schon die Hocksteinschänke 06 am Wartenberg. Sie lädt zur Rast mit Panoramablick zum Lilienstein, zur Festung Königstein und zur Bastei. Wir folgen der Straße weiter nach Süden. Am Parkplatz in der Linkskurve kurz darauf schwingt der Malerweg nach rechts und steigt hinauf zum Hockstein. Der mehr als 150 m aus dem Polenztal aufragende Hockstein befindet sich an der Grenze zwischen dem Granit- und dem Sandsteingebirge und trägt Reste einer mittelalterlichen Burganlage. Der Wanderweg führt uns über die Teufelsbrücke und hinauf zur Schutzhütte. Etwas unterhalb liegt die Hocksteinaussicht 07.

Wieder am Hüttchen vorbei senkt sich die Route durch die sehr steile Stufenanlage in der Wolfsschlucht hinab ins Polenztal. Dort folgen wir dem asphaltierten Weg kurz nach Süden zum Gasthaus mit Biergarten. Hinter dem Gasthaus überqueren wir die Polenz und folgen dem Hohnsteiner Lehrpfad längs des Schindergrabens aufwärts. Der Graben erhielt seinen Namen vom Hohnsteiner Abdecker – dem Schinder, der hier im 16. Jahrhundert totes Vieh entsorgte, um der Entstehung von Krankheiten vorzubeugen. Der schöne Schluchtwald mit Esche und verschiedenen Farnsorten führt uns am historischen Bärengarten vorbei und an der Verzweigung links bald auf breiterem Weg zum Ortsrand und geradewegs ins Zentrum von Hohnstein 08.

Die hübsche Bergstadt liegt am Nordrand der Sächsischen Schweiz, an genau der Stelle, wo die Lausitzer Störung den Wechsel von Granit und Sandstein bewirkt. Oberhalb von Hohnstein befindet sich ein für seine Märzenbecherblüte bekanntes Granittal. Die Burg Hohnstein hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Sie war schon Gefängnis, Jagdschloss, "Correktionsanstalt für arbeitsscheue Männer" und größte Jugendherberg Deutschlands, bevor sie im Dritten Reich von den Nationalsozialisten genutzt wurde. Heute beherbergt sie ein Hotel.

Malerweg Etappe 2