Wanderkarte Magdeburg und Umgebung

Magdeburg, die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, bietet Radfahrern und Wanderern eine große Vielfalt: die Elbtalauen, Prignitz, Fläming und der Sachsen-Anhaltiner Jakobsweg vermitteln beim Wandern vielfältige Eindrücke der überwiegend flachen oder leicht hügeligen Fluss-, Wald- und Wiesenlandschaft.

Von der Altstadt in die Elbauen

Schon in der City der 805 begründeten Kaiserstadt beginnt euer Wandervergnügen: Erkundet bei einer Altstadtrunde die nach der Zerstörung 1945 teils liebevoll wiederaufgebauten Gründerzeithäuser an der Steubenallee, den Fürstenwall mit Elbblick und die Lukasklause, einen massigen, spätgotischen Wehrturm. Wandert über den von grünen Baumreihen gesäumten Domplatz zum Magdeburger Dom – das im 13. Jahrhundert erbaute Gotteshaus mit den weithin sichtbaren Zwillingstürmen war zu Luthers Zeiten ein Zentrum der Reformation. Beim Wandern entlang des Elberadweges, aus dem Innenstadtbereich heraus, gelangt ihr zu vielen der insgesamt 160 ausgewiesenen Biotope. Zu DDR-Zeiten war die deutsch-deutsche Grenze nah. In vielen abgelegenen Bereichen westlich und nördlich von Magdeburg hat sich die Natur deshalb prächtig entwickelt.

Unzählige Tier- und Pflanzenarten im früheren Grenzgebiet

Eines der beliebtesten Naturschutzgebiete ist Kreuzhorst. Hier wandert ihr durch eine typisch mittelelbische Flussauenlandschaft – mit ruhigen Wasserarmen, seltenen Vogelarten, Molchen, Fröschen und geschätzt 3.000 Schmetterlings- und Falterarten. Im Biosphärenreservat Mittelelbe haben sich auch Biber wieder angesiedelt, und die fingergroßen Hirschkäfer tragen ihr „Geweih“ zur Schau. Vom Elberadweg aus bieten sich Radwanderern, Inline-Skatern und Fußgängern abwechslungsreiche Naturschauspiele: im Sommer sind Weiß- oder die noch selteneren Schwarzstörche zu beobachten. Im Frühjahr und Sommer nutzen die eleganten Kraniche die Elbe zur Orientierung. Sie stärken sich oft zu Dutzenden auf den Feuchtwiesen am Elbdeich. Ganzjährig sind Adler, Rot- und Schwarzmilan auf ihrer Jagd zu sehen.

Durch Börde Richtung Ostharz

Die Magdeburger Börde, westlich der Stadt gelegen, gilt mit ihren Lössböden als einer der fruchtbarsten Landstriche Deutschlands. Durch weite Feldmark und einsame Heideflächen geht es mit einer entsprechenden Wanderkarte bis zu den Ausläufern des Harzes. Am malerischen Siegbach wandert ihr auf den 145 Meter hohen Großen Wartberg mit dem Bismarckturm. Von hier genießt ihr herrliche Panoramablicke: auf die vom Ackerbau geprägte Region und in Richtung Brocken, der höchsten Erhebung Norddeutschlands.

Wandern durch den Fläming ins „Gartenreich“

Auf der anderen Elbseite, im Osten von Magdeburg, liegt der Fläming. Dieser Höhenzug bezaubert mit der flachwelligen Hügellandschaft, verträumten Dörfern und Fachwerkstädtchen. Auf eurer Wanderkarte sind lohnende Wanderziele eingezeichnet, etwa Zixdorf mit der Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert, die Burg Eisenhardt oder die Drachenmühle bei Niemegk. Etwas weiter südlich gelangt ihr ins Gartenreich Dessau-Wörlitz. Das von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnete Naturparadies begeistert mit harmonisch in die Auenlandschaft eingefügten Parks. Hier entdeckt ihr sechs (!) Schlösser, zahlreiche Statuen und den „verwunschenen“ Faunenbrunnen.

Die Region um Magdeburg gilt als regenarm, weil viele Wolken bereits im Harz abregnen. Packt vielleicht trotzdem zum Wandern neben einer Brotzeit, Wasser und Wanderkarte eine Regenjacke ein.